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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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seufzte Neferet auf. »Es hat etwas mit den Türkisen und dem Silber zu tun. Sie hindern mich daran, an sie heranzukommen – doch wenigstens sind meine braven Kinder der Finsternis mit Freuden dabei, sie zu zermürben.«
    »Dann wird die Alte im Zweifelsfall wohl verbluten«, sagte er.
    »Unweigerlich. Irgendwann. Schade, dass mit ihrem Blut nichts anzufangen ist. Es ist absolut ungenießbar. Nun wohl – ich bin geduldig.«
    »Du willst sie töten?«
    »Ich wollte sie opfern, doch wie du siehst, hat sich das als schwieriger herausgestellt, als ich annahm. Egal. Ich bin eine Göttin. Ich kann mir auch veränderte Bedingungen zunutze machen. Vielleicht werde ich sie als eine Art Haustier behalten. Das wäre gewiss eine Qual für ihre Enkelin.« Neferet zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer – ob ich sie töte oder mich ihrer auf andere Weise bediene, das Ergebnis wird das gleiche sein. Schlussendlich ist sie auch nur eine sterbliche Hülle.«
    »Ich dachte, dieses Aurox-Wesen wäre dein Haustier.« Er achtete sorgsam darauf, gleichgültig zu klingen. »Hast du eine solch mächtige Kreatur tatsächlich wegen einer alten Frau aufgegeben?«
    »Ich habe Aurox nicht aufgegeben. Das Stierwesen ist defekt und hat sich als nicht so nützlich erwiesen, wie ich gehofft hatte. Ein bisschen wie du, mein verlorener Geliebter.« Sie streichelte eine der pulsierenden Ranken. »Aber das weißt du schon, nicht wahr? Du bist ja nun Dragon Lankfords Nachfolger als Schwertmeister des House of Night. Zweifellos weißt du, wie dein Vorgänger starb.«
    »Natürlich. Durch Aurox.« Langsam bewegte Kalona sich in Richtung des Käfigs mit Sylvia Redbird. »Ich habe Dragons Platz nur eingenommen, um das Vertrauen von Thanatos und dem Hohen Rat zu gewinnen.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Unseretwegen natürlich. Du wurdest einstimmig von ihnen verstoßen. Das heißt, du kannst keine Zwietracht mehr unter ihnen säen. Ich habe beschlossen, das für dich zu erledigen. Thanatos beginnt schon, mir zu vertrauen. Und sie hat das Vertrauen des Hohen Rates. Ich arbeite bereits daran, den Tod gegen seine Schwestern aufzubringen.«
    »Interessant. Und so aufmerksam von dir, wenn man bedenkt, dass wir uns bei unserem letzten Abschied ewige Feindschaft geschworen haben.«
    »Es war unüberlegt von mir, dich so hastig zu verlassen. Das wurde mir erst klar, als ich hörte, du habest einen anderen zum Gefährten genommen. Es bereitet mir keinen Genuss, Stiche der Eifersucht zu spüren.« Während er sprach, wanderte Kalona im Raum umher, in der Hoffnung, nur verärgert über ihre Fragen zu erscheinen. In Wahrheit achtete er darauf, dass seine Schritte ihn immer näher an den Käfig heranbrachten.
    »Und mir bereitet es keinen Genuss, verraten zu werden. So stehen wir hier also.«
    »Ich verrate dich nicht«, sagte Kalona ehrlich. Er verriet sie nicht – er schuldete ihr keinerlei Treue.
    »Oh, ich glaube, du verrätst viel mehr als lediglich mich. Ich glaube, du hast auch deine eigene Natur bereits verraten.«
    Er hielt inne. »Was redest du da?«
    »Wie geht es denn deinem Sohn Rephaim?«
    »Rephaim? Was hat er mit uns zu tun?« In Kalona bohrte sich ein erster Nadelstich der Sorge.
    »Ich habe beobachtet, wie du seinen Verlust beklagtest. Er bedeutet dir etwas. « Neferet spuckte die Worte aus, als schmeckten sie schlecht. Sie trat einen Schritt auf ihn zu. Er trat einen Schritt zurück.
    »Rephaim war lange an meiner Seite. Jahrhundertelang hat er mir treu gedient. Ich habe seine Gegenwart vermisst wie die eines jeden guten Dieners.«
    »Ich glaube, du lügst.«
    Er zwang sich, leise zu lachen. »Und damit beweist du, dass Unsterblichkeit nicht zugleich Unfehlbarkeit bedeutet.«
    »Dann versichere mir doch, dass du dich nicht durch sentimentale Gefühle hast schwächen lassen. Versichere mir, dass du nicht wie ein lächerlicher Schoßhund beschlossen hast, einer Göttin nachzuhecheln, die dich bereits verstoßen hat.«
    »Meine Gefühle schwächen mich nicht. Du bist diejenige, die eine alte Frau foltert, um ein Kind zu quälen.«
    »Du wagst es, so zu mir von Zoey Redbird zu sprechen! Du, der du doch weißt, wie viel Schmerz sie mir zugefügt hat?« Neferet atmete schwer. Die Fühler der Finsternis um sie wanden sich erregt.
    »Dir Schmerz zugefügt?« Ungläubig schüttelte Kalona den Kopf. »Du hinterlässt Schmerz und Zerstörung, wohin du gehst. Nicht Zoey ist es, die gegen dich hetzt – du greifst sie bei jeder Gelegenheit an. Ich weiß

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