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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ehepaar im unklaren zu lassen. »Wir haben Grund zur Annahme, daß Ihre Frau heute abend großes Glück gehabt hat. Dieser Mann hat vorher schon zweimal zugeschlagen, und seine anderen Opfer haben das mit dem Leben bezahlt.«
    »Er hat das schon einmal getan?« Die Tränen strömten immer noch, aber das schien Mary Beth gar nicht bewußt zu werden, als sie Ed fragte: »Sind Sie sich da sicher?«
    »Dazu müssen wir Ihnen leider noch ein paar Fragen stellen.«
    Sie atmete schwer, aber er erkannte, daß sie sich bemühte, ruhiger zu werden. »Einverstanden. Allerdings habe ich den anderen Beamten schon erzählt, was vorgefallen ist. Und ich möchte das nicht noch einmal durchmachen.«
    »Das müssen Sie auch nicht«, beruhigte Ben sie. »Sind Sie bereit und in der Lage, zusammen mit einem unserer Zeichner ein Bild des Täters zu erstellen?«
    »Ich habe ihn nicht sehr gut erkennen können. In der Küche war es so dunkel, und ich hatte meine Kontaktlinsen herausgenommen. Ohne die sehe ich so gut wie überhaupt nichts. Er war für mich nur als Schemen auszumachen.«
    »Sie werden überrascht sein, wie viel Sie bemerkt haben, sobald Sie erst einmal anfangen, mit unserem Zeichner sein Gesicht zusammenzusetzen.« Ed zog sein Notizbuch aus der Tasche. Alles in ihm drängte danach, sie sanft zu behandeln. Mit ihrem schmucken kleinen Haus und dem lieben Gesicht erinnerte sie ihn stark an seine Schwester. »Mrs. Morrison, Sie sagten, er habe sie beim Namen genannt.«
    »Ja, mehrere Male sprach er mich mit Mary Beth an. Es war sehr merkwürdig, ihn meinen Namen sagen zu hören. Und dann meinte er auch noch, ich hätte ihm allerlei Dinge versprochen. Und die wollte er sich jetzt holen.« Sie konnte Ed nicht länger ansehen und wandte sich an Tess. »Er verlangte, daß ich schöne Dinge mit ihm machen sollte. Daran kann ich mich noch genau erinnern, denn ich war vor Schrecken wie gelähmt, und es kam mir irgendwie unwirklich vor, das aus seinem Mund zu hören.«
    Ben wartete einen Moment, während sie von ihrem Brandy trank. »Mrs. Morrison, sagt Ihnen vielleicht eine Firma namens Fantasy, Incorporated, etwas?«
    Mary Beth errötete so sehr, daß die Gesichtswunde noch auffälliger hervortrat. Aber sie nahm sich vor, keine falsche Aussage zu machen. »Ja.«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, platzte es aus Harry heraus.
    »Die beiden anderen Opfer waren bei Fantasy angestellt«, erklärte Ed.
    »Gott im Himmel!« Mary Beth schloß die Augen ganz fest. In ihnen waren keine Tränen mehr, sondern nur noch nackte Furcht.
    »Ich hätte dir das von Anfang an ausreden sollen.« Harry rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. »Irgendwie muß ich damals nicht ganz bei Trost gewesen sein.«
    »Seine Stimme, Mrs. Morrison«, drängte Ben. »Haben Sie die vielleicht wiedererkannt? Können Sie sich erinnern, früher einmal mit dem Mann telefoniert zu haben?«
    »Nein, bestimmt nicht. Dessen bin ich mir ganz sicher. Er war doch noch ein halbes Kind. Wir nehmen keine Gesprächswünsche von Minderjährigen an.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß er noch nicht erwachsen gewesen ist?« fragte Ed rasch nach, weil er instinktiv erkannte, daß sie jetzt ziemlich dicht vor einer Spur standen.
    »Weil er so ausgesehen hat. Höchstens siebzehn oder achtzehn, würde ich sagen. Sie wissen doch, daß man in unserem Staat erst mit einundzwanzig als volljährig gilt.« Die Röte war wieder vergangen. »Ich kann Ihnen nicht mehr dazu sagen, aber auf mich wirkte er noch sehr jugendlich. Und er war eher klein, vielleicht ein paar Zentimeter größer als ich. Na ja, ich bin eins zweiundsechzig, und er mag eins fünfundsechzig gewesen sein. Und er machte den Eindruck, noch nicht ganz ausgewachsen zu sein. Ich dachte die ganze Zeit, er ist doch noch ein Kind, das kann doch gar nicht wahr sein. Aber seine Stimme habe ich ganz bestimmt noch nie gehört; denn an die hätte ich mich gewiß erinnert.« Selbst jetzt, als sie sich im Arm ihres Mannes etwas geborgener fühlte, hatte sie den Tonfall noch im Ohr. »Und dann hat er gesagt …« Instinktiv griff sie nach Tess’ Hand. »Grundgütiger, er meinte, diesmal würde es anders. Er wollte nichts überstürzen. Und er hat eine Desiree erwähnt und wie sehr er sie geliebt hat. Wenn ich mich recht erinnere, hat er ihren Namen mehrmals erwähnt. Und einmal auch eine Roxanne, die in seinen Augen aber eine Nutte gewesen sei. Ergibt das irgendeinen Sinn für Sie?«
    »Ja, Ma’am.« Ed notierte sich alles. Ein neues

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