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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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überfallen zu werden … Ich habe mittlerweile Angst, meine eigene Küche zu betreten.«
    »Darf ich Sie nach oben bringen?« Tess legte ihr einen Arm um die Hüfte. »Sie legen sich aufs Bett und ruhen sich aus.« Die beiden Frauen verließen das Zimmer. Harry sah ihnen hilflos und frustriert hinterher.
    »Wenn ich doch nur zu Hause geblieben wäre …«
    »Dann hätte der Täter noch etwas länger gewartet«, erklärte Ed ihm. »Wir haben es hier mit einem zu allem entschlossenen Mann zu tun, Mr. Morrison.«
    »Mary Beth hat in ihrem ganzen Leben keiner Fliege etwas zuleide getan. Sie ist die großzügigste und sanftmütigste Frau, der ich je begegnet bin. Er hatte kein Recht, ihr so etwas anzutun … und ihr Gesicht so zuzurichten.« Er nahm das Brandyglas seiner Frau und leerte es. »Vielleicht ist der Kerl ja wirklich sehr gefährlich. Aber wenn ich ihn finde, mache ich ihn zum Eunuchen.«

12. Kapitel
    Sie hatte das Licht für ihn brennen lassen. Ed war froh, daß Grace nach Hause gegangen war, denn andernfalls hätte sie ihn sofort mit Fragen bestürmt. Und die mußte er ihr beantworten. Doch im stillen erfreute ihn ihre kleine Geste.
    Er war müde und erschöpft, aber viel zu aufgekratzt, um Schlaf finden zu können. In der Küche holte er den Saft aus dem Kühlschrank und trank ihn direkt aus dem Krug. Grace hatte den Wein weggestellt und die Gläser gespült. Wenn ein Mann wie er so viele Jahre allein gelebt hatte, empfand er bei so etwas unbeschreibliche Freude.
    Ed war sich bewußt, daß er sich bereits in sie verliebt hatte. Aus den ersten romantischen Fantasien, die Grace in ihm ausgelöst hatte, waren eindeutige Träume und ehrliche Absichten geworden. Sein Problem bestand nur darin, daß er nicht so recht wußte, wie er weiter vorgehen sollte. Schon früher waren ihm Frauen begegnet, die seine Gedanken in Aufruhr versetzt hatten, und da war es ihm nie schwergefallen, den nächsten logischen Schritt zu tun. Doch hier handelte es sich um wirkliche Liebe, und die verwirrte ihn immer mehr.
    Ed hatte ein eher traditionelles Verständnis vom anderen Geschlecht. Man mußte Frauen mit Wertschätzung und Freundlichkeit begegnen und sie beschützen. Und diejenige, die man in sein Herz geschlossen hatte, galt es zu verwöhnen und mit Respekt zu behandeln. Er hätte Grace am liebsten auf ein Podest gestellt, kannte sie aber schon gut genug, um zu wissen, daß sie es dort oben nicht lange aushalten würde.
    Ed war durchaus in der Lage, Geduld aufzubringen. Er war mit dieser Eigenschaft geboren worden, und bei seinem Beruf als Polizist kam sie ihm immer wieder zugute. Also bedeutete der nächste logische Schritt in diesem Fall doch wohl, Grace Zeit zu lassen, bis sie soweit war, sich von ihm dorthin manövrieren zu lassen, wohin er sie haben wollte: an seine Seite.
    Er ließ genug Saft fürs Frühstück übrig und machte sich dann auf den Weg nach oben. Auf dem Absatz fing er an, die Jacke auszuziehen. Normalerweise ließ er sie und seine Waffe unten im Dielenschrank. Aber jetzt war er einfach zu erledigt, um noch einmal nach unten zu gehen. Er rieb sich den verspannten Nacken, öffnete die Schlafzimmertür und machte Licht.
    »O Gott, haben wir denn schon Morgen?«
    Eds Hand fuhr sofort an den Griff seines Revolvers, aber er ließ die Waffe stecken, als er Grace erkannte, die ausgestreckt auf seinem Bett lag. Sie schirmte ihre Augen mit einer Hand gegen das Licht ab und gähnte herzhaft. Er brauchte einen längeren Moment, ehe ihm klar wurde, daß sie bis auf eines seiner Hemden nichts am Leib trug.
    »Hi«, blinzelte Grace und lächelte ihn an. »Wie spät ist es denn?«
    »Schon ziemlich spät.«
    »Aha.« Sie erhob sich und streckte sich. »Ich wollte mich nur für fünf Minuten hinlegen. Dieser Körper ist nicht für handwerkliche Arbeit geschaffen. Ich habe vorhin geduscht. Du hast doch nichts dagegen, oder?«
    »Nein, woher denn.« Er glaubte, es würde seinem inneren Gleichgewicht dienlicher sein, wenn er nur auf ihr Gesicht schaute. Aber da befand er sich im Irrtum. Sein Mund war völlig ausgetrocknet.
    »Ich habe den Eimer mit der Pampe geschlossen, die du an die Wände klatschst, und die Werkzeuge saubergemacht. Und danach, tja, da habe ich eine Weile Däumchen gedreht.« Grace war jetzt vollkommen wach und konnte wieder klar sehen. Sie legte den Kopf schief und betrachtete Ed. Er machte den Eindruck, als habe ihm gerade jemand einen Preßlufthammer in den Solarplexus gerammt. »Fehlt dir

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