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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Idee. Und die schien gar nicht dumm zu sein. Als es an der Tür klopfte, drängte alles in ihm, sich an die Arbeit zu machen. »Das wird meine Ablösung sein. Bist du okay?«
    »Aber ja. Ich werde versuchen, etwas zu schreiben. Wird mir bestimmt guttun, zur alten Routine zurückzufinden.«
    »Du kannst mich jederzeit anrufen. Wenn ich gerade nicht da bin, weiß die Zentrale, wo du mich finden kannst.«
    »Mach dir keine Sorgen, ich komme schon klar.«
    »Ruf mich trotzdem an.«
    »Einverstanden. Und jetzt raus mit dir, ehe die bösen Buben zu übermütig werden.«

14. Kapitel
    Ben steckte bereits bis über beide Ohren in Telefonaten und Papierkrieg, als Ed das Revier betrat. Rasch stopfte er sich einen halben Doughnut in den Mund. »Ich weiß schon«, begann er und legte den Hörer auf die Schulter, »dein Wecker hat gestreikt. Und du hattest einen Platten. Und der Hund hat deine Polizeimarke gefressen.«
    »Ich war bei Tess. In ihrer Praxis.«
    Weniger die Mitteilung als vielmehr Eds Tonfall ließ Ben auffahren. »Ich rufe Sie zurück«, sagte er in den Hörer und legte auf. »Was ist los?«
    »Grace hat heute morgen etwas gesagt, bei dem mir eine Idee gekommen ist.« Ed überflog die Memos und neuen Akten, die sich auf seinem Schreibtisch angesammelt hatten, und entschied, daß sie noch warten konnten. »Ich wollte das mit Tess besprechen, um von ihr zu erfahren, ob es dem psychologischen Täterprofil entspricht.«
    »Und?«
    »Volltreffer. Kannst du dich an Billings erinnern? Der früher im Raubdezernat gearbeitet hat?«
    »Klar, war ein richtiges Arschloch. Vor ein paar Jahren hat er gekündigt und ist Privatdetektiv geworden. Angeblich Spezialist für Observierungen.«
    »Komm mit, wir wollen ihm einen Besuch abstatten.«
     
    »Sieht ganz so aus, als könnte man ein Vermögen damit machen, bei anderen Leuten Wanzen anzubringen«, brummte Ben, während er sich in Billings’ Büro umsah. An den Wänden klebten elfenbeinfarbene Seidentapeten, und der torfbraune Teppich war so dick, daß man bis zu den Knöcheln darin versank. Aber einige von den Bildern würden Tess bestimmt gefallen, dachte er. Durch die breiten, getönten Fensterscheiben hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Potomac.
    »Mein Allerheiligstes«, erklärte Billings und drückte auf einen Knopf. Eine Wand glitt beiseite und enthüllte ganze Reihen von Monitoren. »So hole ich mir die ganze Welt ins Haus. Wenn einer von Ihnen die Nase vom Polizeidienst voll hat, Anruf genügt. Es ist mir immer eine Freude, Jungs, die was auf dem Kasten haben, ein ordentliches Gehalt zu bezahlen.«
    Ben hatte recht gehabt, Billings war ein Arschloch. Aber Ed versuchte jetzt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, als er sich auf den Rand des riesigen Schreibtischs hockte. »Hübsch haben Sie es hier.«
    Das einzige, was dem Privatdetektiv noch besser gefiel, als mit seiner High-Tech-Anlage zu spielen, war, mit dem zu prahlen, was er erreicht hatte. »Das ist doch noch gar nichts. Auf dieser Etage gehören mir fünf Büros, und ich denke schon ernsthaft daran, ein sechstes aufzumachen. Politiker, Freunde und Nachbarn.« Er breitete die langen Arme aus. »In dieser Stadt findet sich an jeder Ecke einer, der gewillt ist, nichts unversucht zu lassen, um es einem anderen heimzuzahlen.«
    »Hört sich nach einem schmutzigen Geschäft an, Billings.«
    Der Mann grinste breit über Bens Bemerkung. Er hatte Brücken und Kronen für zweitausend Dollar im Mund. »Ja, ehrlich, ist das nicht furchtbar? Also, was verschafft mir das Vergnügen, die beiden besten Detectives unserer Polizei bei mir begrüßen zu dürfen? Soll ich vielleicht für Sie herausfinden, mit wem sich der Polizeichef vergnügt, wenn seine Frau gerade nicht in der Stadt ist?«
    »Vielleicht ein anderes Mal«, antwortete Ed.
    »Sie bekommen natürlich von mir einen besonderen Rabatt, Jackson.«
    »Daran werde ich mich erinnern. Doch bis dahin möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen.«
    »Schießen Sie los.«
    »Wir haben da so eine Art Voyeur. Ein helles Bürschchen, aber irgendwie auch verdreht. Er klinkt sich gern in fremde Telefongespräche ein. Damit kennen Sie sich doch aus, oder?«
    »Natürlich.« Billings lehnte sich in seinem Designersessel zurück.
    »Nun, unser Freund belauscht besonders gerne Frauen. Er mag es, wenn sie sexy Dinge sagen, aber er selbst gibt sich nicht zu erkennen. Und eines Tages stößt er auf seine ganz private Goldmine, als er sich, vielleicht zufällig, in

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