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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Konferenz am Nachmittag hatte nur Zeit gekostet, aber keine Ergebnisse erbracht, und dann hatte auch noch ihr Wagen auf der Heimfahrt eigenartige Geräusche von sich gegeben. Und zu allem Überdruß traf sie ihre Schwester in schönstem Müßiggang an, so als wüchse das Geld auf Bäumen.
    Ohne die Einkaufstüten abzusetzen, marschierte Kathleen als erstes zum Radio und schaltete es aus. Grace blickte von der Illustrierten auf, blinzelte und lächelte dann. »Oh, hallo, ich habe dich gar nicht hereinkommen hören.«
    »Das überrascht mich nicht. Die Musik aus dem Radio konnte man bis zur nächsten Straße hören.«
    »Tut mir leid.« Grace dachte im letzten Moment daran, die Zeitung zurück auf den Tisch zu legen, statt sie achtlos auf den Boden fallen zu lassen. »War wohl ein anstrengender Tag, was?«
    »Für einige von uns schon.« Kathleen ließ ihre Schwester stehen und verschwand in der Küche.
    Grace schob die Beine vom Sofa und stützte den Kopf in die Hände. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, erhob sie sich und folgte Kathleen in die Küche. »Ich habe die Reste von gestern abend gegessen.«
    »Schön.« Ihre Schwester legte bereits ein Backblech mit Bratenfolie aus.
    »Möchtest du ein Glas Wein?«
    »Nein, ich muß heute abend arbeiten.«
    »Telefondienst?«
    »Richtig. Telefondienst.« Kathleen knallte die Steaks auf das Blech.
    »Hey, Kath, das war kein Vorwurf, sondern nur eine Frage.« Als Grace keine Antwort erhielt, goß sie sich ein Glas Wein ein. »Weißt du, was mir gestern eingefallen ist? Ich könnte das, was du nachts tust, in meinem Buch verwenden.«
    »Du änderst dich wohl nie, was?« Ihre Schwester wirbelte herum. Ihr Blick hätte töten können. »Wo du auftauchst, gibt es kein Privatleben mehr!«
    »Um Himmels willen, Kathy, ich habe doch nicht vor, deinen Namen oder deine momentane Situation darzustellen. Mir erscheint nur die Idee interessant, mehr steckt nicht dahinter. War ja auch nur so ein Einfall.«
    »Bei dir ist alles Wasser auf die Mühle, auf deine Mühle. Warum verbrätst du nicht auch noch gleich meine Scheidung?«
    »Ich habe dich nie benutzt«, entgegnete Grace leise.
    »Du benutzt jeden, ob Freunde, Liebhaber oder Familienangehörige. Oh, nach außen hin gibst du dich teilnahmsvoll und tust so, als würdest du dich für unsere Probleme interessieren, aber im Innern denkst du einzig und allein daran, wie du dieses oder jenes in einer deiner Geschichten verwenden kannst. Kann man dir denn nichts anvertrauen, ohne daß es wenig später in einem Roman von dir auftaucht?«
    Grace öffnete den Mund, um zu widersprechen, schloß ihn dann aber wieder und seufzte nur. Vermutlich sollte sie sich wirklich der Wahrheit stellen, so unangenehm die auch sein mochte. »Wahrscheinlich nicht. Es tut mir sehr leid.«
    »Dann laß es in Zukunft, einverstanden?« Kathleen wurde übergangslos wieder ruhig. »Ich habe heute abend keine Lust, mich zu streiten.«
    »Ich auch nicht.« Sie überwand sich und unternahm dann einen neuen Versuch, ein Gespräch in Gang zu bringen. »Ich habe mir überlegt, ich könnte mir doch einen Leihwagen nehmen und ein bißchen die Gegend unsicher machen. Und wenn ich schon einen fahrbaren Untersatz habe, könnte ich doch auch gleich die Einkäufe übernehmen und dir so etwas Zeit sparen.«
    »Gut.« Kathleen schloß den Backofen und kehrte ihrer Schwester halb den Rücken zu, damit die nicht sehen konnte, wie sehr ihre Hände zitterten. »Auf dem Weg zur Schule kommt man an einer Leihwagenfirma vorbei. Ich könnte dich morgen früh dort absetzen.«
    »Okay«, sagte Grace. Und wie jetzt weiter? dachte sie, während sie einen Schluck Wein trank. »Ach, ich habe übrigens heute morgen deinen Nachbarn kennengelernt.«
    »Das hätte ich mir denken können.« Ihre Stimme klang recht hart, während sie den Backofen einschaltete. Sie wunderte sich nur, daß ihre Schwester sich noch nicht mit der ganzen Straße bekannt gemacht hatte.
    Grace trank rasch noch etwas von ihrem Wein, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Sie wußte nur zu gut, daß sie es war, die üblicherweise als erste aus der Haut fuhr. Dieses Mal sollte es nicht dazu kommen, schwor sie sich. »Er ist sehr nett. Wußtest du, daß er bei der Polizei ist? Wir haben uns für morgen abend zum Dinner verabredet.«
    »Ist ja wunderbar.« Kathleen knallte einen Topf auf die Herdplatte und füllte ihn mit Wasser. »Du bist immer schon forsch rangegangen.«
    Grace nahm noch einen Schluck und stellte

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