Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Schreibtischplatte.
    Ben lehnte an der Wand und wünschte sich, er hätte die Zeit und die Energie, um seine Frau zu lieben. Ed hockte mit ausgestreckten Beinen auf einem Stuhl und tauchte einen Teebeutel in eine Tasse mit heißem Wasser.
    »Die Spurensicherung hat ihren Bericht noch nicht geschickt«, erklärte der Captain schließlich. »Ich rechne allerdings nicht damit, dort auf Überraschungen zu stoßen.«
    »Der Mann hat sich beim Einstieg durch das Fenster geschnitten«, sagte Ed. »Ich bin fest davon überzeugt, daß das Blut mit dem übereinstimmt, was wir im Arbeitszimmer von Mrs. Breezewood gefunden haben.«
    »Wir haben der Presse nichts von der Vergewaltigung und dem Mordwerkzeug mitgeteilt«, ergänzte Ben. »Also dürften wir es kaum mit einem Nachahmungstäter zu tun haben. Beim zweiten Opfer scheint es allerdings keinen Kampf gegeben zu haben. Entweder hat er sich diesmal geschickter angestellt, oder die Frau hatte zuviel Angst, um sich zur Wehr zu setzen. Sie besaß ein ziemliches Gewicht, und trotzdem ist es ihm gelungen, sie ans Bettgestell zu fesseln, ohne daß dabei etwas umgestoßen worden wäre.«
    »Nach dem, was wir bei ihr gefunden haben, muß sie Börsenmaklerin gewesen sein. Wir überprüfen das noch heute morgen und stellen dann fest, ob es irgendeine Verbindung zwischen den beiden Opfern gegeben hat.« Als Ed von seinem Tee trank, fiel ihm auf, daß Ben sich an diesem Morgen schon die dritte Zigarette anzündete. »Eine Frau hat den Vorfall der Polizei gemeldet, aber leider versäumt, ihren Namen durchzugeben.«
    »Lowenstein und Renockie sollen sich in der Nachbarschaft umhören.« Harris nahm zwei Grapefruittabletten, starrte sie mürrisch an und trank sie dann mit dem Glas lauwarmen Wassers, das auf seinem Schreibtisch stand. »Solange uns keine gegenteiligen Beweise vorliegen, suchen wir nach ein und demselben Täter. Wir müssen den Fall lösen, bevor er uns über den Kopf wächst. Paris, Ihre Frau war uns letztes Jahr eine große Hilfe. Sie hat nicht zufällig eine Idee, wie wir in dieser Angelegenheit vorgehen sollen, oder?«
    »Nein.« Ben blies Rauch aus und beließ es bei dieser kurzen Antwort.
    Der Captain trank sein Glas leer, und gleich fing sein Magen an zu knurren. Seit nunmehr einem Monat hatte er keine anständige Mahlzeit mehr zu sich genommen. »Bis sechzehn Uhr möchte ich neue Berichte vorliegen haben.«
    »Der hat gut reden«, murrte Ben, als er die Bürotür hinter sich geschlossen hatte. »Es war schon ein echtes Kreuz mit ihm, als man ihn noch nicht auf Diät gesetzt hatte.«
    »Entgegen landläufiger Meinung sind dicke Menschen nicht unbedingt fröhlicher. Überschüssiges Gewicht belastet den Körper nur. Der Betreffende fühlt sich unwohl, und das wirkt sich auf seinen Gemütszustand aus. Und eintönige Diäten verschlimmern das Unbehagen nur noch. Eine ausgewogene Ernährung, viel körperliche Bewegung und ausreichend Schlaf hingegen machen einen Menschen fröhlich und gesund.«
    »Scheiße.«
    »Genau, regelmäßiger Stuhlgang tut ein übriges.«
    »Die Drinks gehen auf mich.« Lowenstein trat von hinten zwischen sie und legte ihnen je einen Arm um die Taille.
    »Erst seit ich verheiratet bin, bist du freundlich zu mir. Vorher wäre dir das nie eingefallen.«
    »Mein Mann hat eine Gehaltserhöhung bekommen. Dreitausend mehr im Jahr. O Mann, sobald die Kinder aus der Schule kommen, geht’s ab nach Mexiko.«
    »Wie wäre es mit einem kleinen Darlehen bis zum nächsten Zahltag?« fragte Ed.
    »Nichts da. Die Berichte von der Spurensicherung sind gekommen. Phil und ich dürfen Klinken putzen gehen. Vielleicht kann ich in der Mittagspause ein paar Einkäufe erledigen. Mann, ich habe schon seit drei Jahren keinen Bikini mehr angehabt.«
    »Hör auf, du machst mich ganz scharf«, verdrehte Ben die Augen.
    »Auf daß dich der Neid zerfresse, Paris: In genau sechs Wochen überquere ich im Süden die Grenze, und dann gibt es für mich nur noch Margaritas und fette Fajitas.«
    »Vergiß nicht, Kohletabletten mitzunehmen«, sagte Ed und hockte sich auf Bens Schreibtischkante.
    »Keine Bange, ich habe einen Magen aus Stahl. Komm schon, Renockie, setz deinen Hintern in Bewegung.«
    Ben schlug den Bericht auf, der auf seinem Schreibtisch lag. »Kannst du dir Lowenstein im Bikini vorstellen?«
    »Muß traumhaft aussehen. Was haben wir denn da?«
    »Blutspuren am aufgeschnittenen Glas: A positiv. Und schau dir das an: Fingerabdrücke am Fensterbrett.« Er legte die

Weitere Kostenlose Bücher