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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wußte ja nicht, wie Mary wirklich hieß und wo sie wohnte. Das gehört schließlich zu unserem Schutzprogramm.«
    »Wir benötigen den Namen dieses Kunden, Mrs. Cawfield.«
    Sie nickte und drückte dann langsam ihre Zigarette aus. »Ich muß Sie bitten, so diskret wie nur irgend möglich vorzugehen. Es geht mir dabei weniger um die Zukunft meines Unternehmens, auch wenn mir klar sein dürfte, daß ich es in den Wind schreiben kann. Ich habe dabei vielmehr das Gefühl, das Vertrauen meiner Kunden zu mißbrauchen.«
    Ben starrte kurz auf ihr Telefon, als es wieder zu läuten begann. »Wenn es um einen Mord geht, kann man auf so manches keine Rücksicht mehr nehmen.«
    Ohne etwas darauf zu antworten, wandte Eileen sich ihrem Computer zu. »Die Anlage ist vom Allerfeinsten«, erklärte sie, als der Drucker zu rattern begann. »Ich wollte von Anfang an nur die beste Ausstattung.« Sie nahm den Hörer ab und vermittelte den nächsten Kunden. Als sie wieder auflegte, zog sie den Ausdruck heraus und reichte ihn Ed.
    »Der Gentleman, der letzte Nacht zur fraglichen Zeit mit Mary gesprochen hat, heißt Lawrence Markowitz. Seine Adresse habe ich natürlich nicht, aber seine Telefonnummer und die Kreditkartennummer.«
    »Wir kümmern uns darum«, sagte Ed.
    »Das hoffe ich sehr. Und kümmern Sie sich bald darum.«
    Als die beiden Detectives das Büro verließen, fing das Telefon wieder an zu klingeln.
     
    Sie brauchten nicht lange, um die Adresse von Lawrence K. Markowitz herauszufinden.
    Er war siebenunddreißig, selbstständiger zugelassener Steuerberater und geschieden. Und er arbeitete bei sich zu Hause in Potomac, Maryland.
    »Gott, schau dir nur diese Häuser an.« Ben nahm den Fuß vom Gas, bis sie nur noch Schrittgeschwindigkeit fuhren, und verdrehte den Hals, um die Villen bewundern zu können. »Hast du eine Ahnung, was solche Prachtbauten kosten? Mindestens vier- bis fünfhunderttausend. Die Gärtner, die hier angestellt sind, verdienen mehr als wir.«
    Ed zerkaute einen Sonnenblumenkern. »Mein Heim gefällt mir besser. Hat mehr Charakter.«
    »Mehr Charakter!« schnaubte Ben und richtete den Blick wieder auf die Straße. »Die Grundsteuer von dem Kasten da vorn ist höher als deine Hypothekenzinsen.«
    »Mag so ein Haus auch noch so teuer sein, ein gemütliches Heim ist es deswegen noch lange nicht.«
    »Junge, das solltest du als Aufkleber auf deinen Wagen pappen. Sieh dir mal das Anwesen da an … mindestens vier-, wenn nicht fünftausend Quadratmeter.«
    Ed schaute hin, zeigte sich aber wenig beeindruckt. Und die Architektur des Hauses war für seinen Geschmack viel zu modernistisch. »Ich hatte keine Ahnung, daß du dich so für Immobilien interessierst.«
    »Tu ich doch gar nicht. Na ja, bis vor kurzem nicht.« Sie fuhren an einer rosafarbenen Azaleenhecke vorüber. »Ich denke nur, daß meine Seelenklempnerin und ich uns früher oder später nach einem Häuschen umsehen werden. Sie würde bestimmt hervorragend in eine solche Gegend passen«, murmelte er. »Ich nicht. Wahrscheinlich muß man hier draußen sogar den Müll nach Farben sortieren. Tja, Ärzte, Anwälte und nicht zu vergessen Finanzberater.« Und die Enkelinnen von Senatoren, fügte er in Gedanken hinzu, weil er gerade an seine Frau dachte.
    »Und wehe einem Unkraut, das sich hier niederläßt.«
    »Ich mag Unkraut. Da sind wir ja schon.« Er hielt vor einem zweigeschossigen, H-förmigen Haus mit gläsernen Schiebetüren. »Muß sich ja wirklich auszahlen, anderer Leute Verdienst an der Steuer vorbeizumogeln.«
    »Mit Steuerberatern verhält es sich wie mit Polizisten«, entgegnete Ed, während er die Tüte mit den Sonnenblumenkernen wegsteckte. »Sie werden immer gebraucht.«
    Ben fuhr auf die steile Einfahrt, fand einen freien Platz und stellte den Automatikhebel auf P. Am liebsten hätte er Steine unter die Räder gelegt, um ganz sicherzugehen, aber in diesem gepflegten Garten war so etwas nicht zu entdecken. Drei Türen standen den beiden zur Auswahl. Sie entschieden sich für die in der Mitte. Eine Frau in den mittleren Jahren, die ein graues Kleid und eine weiße Schürze trug, öffnete ihnen.
    »Wir möchten gern mit Mr. Markowitz sprechen.« Ed zeigte ihr seine Polizeimarke. »Wir müssen ihm ein paar Fragen stellen.«
    »Mr. Markowitz befindet sich in seinem Büro. Ich führe Sie hin.«
    Nach der Diele gelangten sie in einen großen, in Schwarz und Weiß gehaltenen Raum. Ed empfand die Einrichtung als zu aufdringlich, aber die

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