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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Schlüssel heraus. »Wenn du nicht mehr acht auf dich gibst, kippst du über kurz oder lang wieder aus den Latschen. Und damit wäre nun wirklich keinem gedient.«
    »Ich werde nicht irgendwo herumsitzen und Däumchen drehen.«
    »Nein, sollst du ja auch nicht. Du wirst etwas essen, du wirst schlafen und du wirst darauf warten, daß ich nach Hause komme. Und sollte ich irgend etwas in Erfahrung bringen, werde ich dich sofort informieren.«
    Er warf ihr den Schlüssel zu, und sie fing ihn auf. »Und wenn er noch jemanden ermordet?«
    Diese Frage hatte Ed sich selbst schon mehrere Male gestellt, seit sie auf Mary Grice gestoßen waren. »Wir kriegen ihn, Grace.«
    Sie nickte, weil sie der festen Überzeugung war, daß das Gute am Ende immer siegte. »Wenn ihr ihn habt, will ich ihn sehen, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten.«
    »Darüber reden wir, wenn es soweit ist. Soll ich dir einen Wagen kommen lassen, der dich nach Hause bringt?«
    »Nein, ich bin immer noch in der Lage, mich ans Steuer zu setzen.« Sie öffnete ihre Handtasche und ließ Eds Schlüssel hineinfallen. »Ich warte auf dich, Jackson, aber ich warne dich: Geduld gehört nicht zu meinen stärksten Seiten.«
    Als sie sich an ihm vorbeidrängte, hob er mit zwei Fingern ihr Kinn. Ihr Gesicht zeigte wieder etwas Farbe, zum erstenmal seit einigen Tagen. Trotzdem war er darüber nicht erleichtert. »Schlaf dich aus«, ermahnte er sie und hielt ihr die Tür auf.
     
    Als sie das Büro von Fantasy, Incorporated, betraten, telefonierte Eileen gerade. Sie hob den Kopf, aber keine Überraschung zeigte sich auf ihrer Miene, und sie führte das Gespräch ungerührt fort. Selbst als Ben ihr den Gerichtsbeschluß auf den Schreibtisch warf, verzog sie keine Miene. Eileen beendete das Telefonat in aller Ruhe, legte auf und studierte dann das Papier.
    »Scheint in Ordnung zu sein.«
    »Sie haben letzte Nacht eine weitere Angestellte verloren, Mrs. Cawfield.«
    Sie sah kurz Ben an und dann wieder die richterliche Verfügung. »Das ist mir bekannt.«
    »Dann dürfte Ihnen auch klar sein, daß Ihre Agentur die Verbindung zwischen beiden Morden darstellt. Sowohl Kathleen als auch Mary sind für Sie tätig gewesen.«
    »Ja, das muß natürlich einen gewissen Verdacht hervorrufen.« Sie fuhr mit einer Fingerspitze über das Papier. »Aber ich glaube einfach nicht, daß wir etwas damit zu tun haben könnten. Ich habe Ihnen doch schon bei Ihrem ersten Besuch erklärt, daß wir keine von diesen schmuddeligen Pornobuden betreiben. Unser Unternehmen wird ordentlich geführt und erfüllte alle Auflagen.« Ein kurzer Anflug von Panik huschte über ihr Gesicht, der Ed nicht entging. Ihrer Stimme war jedoch nichts davon anzumerken, als sie fortfuhr: »Ich habe am Smithsonian meinen Abschluß in Betriebswirtschaftslehre gemacht. Und mein Mann ist Rechtsanwalt. Wir sind also keine besseren Zuhälter oder was auch immer, sondern ein Dienstleistungsunternehmen. Wir bieten Gespräche und Telefonunterhaltung an. Wenn ich das Gefühl hätte, in irgendeiner Weise für den Tod von zwei Frauen verantwortlich zu sein …«
    »Mrs. Cawfield, dafür ist nur einer verantwortlich: der Täter.« Sie bedachte Ed mit einem dankbaren Blick. »Eine Frau hat gestern nacht bei der Polizei angerufen und einen Einbruch in der Wohnung von Mary Grice gemeldet. Unsere Ermittlungen haben ergeben, daß es sich dabei nicht um jemanden aus dem Haus gehandelt hat.«
    »Nein. Könnte ich eine von denen haben?« fragte sie, als Ben sein Zigarettenpäckchen zückte. »Ich habe vor zwei Jahren damit aufgehört«, lächelte sie, als er ihr Feuer gab. »Zumindest glaubt mein Mann das. Er ist ein richtiger Gesundheitsapostel, wenn Sie wissen, was ich meine. Leb gesund, dann lebst du länger. Deine Körper ist ein Tempel, behandle ihn entsprechend. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Tofu satt habe.«
    »Der Anruf, Mrs. Cawfield«, drängte Ben.
    Sie zog kräftig an der Zigarette und blies dann etwas zu rasch den Rauch aus. »Mary hatte gerade einen Kunden am Hörer, als … als sie angegriffen wurde. Er hörte ihre Schreie und Kampfgeräusche und hat dann hier angerufen. Meine Schwägerin wußte nicht, was sie tun sollte, und hat sich deswegen an mich gewandt. Kaum hatte sie mir alles erzählt, habe ich die Polizei verständigt.« Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte, aber sie schenkte dem keine Beachtung. »Verstehen Sie, der Kunde hätte das nicht der Polizei melden können, denn er

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