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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Verfolgung und Diskriminierung. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden viele von ihnen Opfer der Gaskammern. In einigen südosteuropäischen Ländern wurden sie offen verfolgt, während des Kosovo-Krieges wurden ganze Siedlungen geplündert , zerstört und ihre Bewohner vertrieben. Viele fanden während des Bürgerkrieges den Tod.
    Hier in Tschechien ging es den Menschen auch nicht besser.
    Pütz nahm mit großem Bedauern die trostlose Umgebung wahr, es sammelten sich aber immer mehr Gedanken in ihrem Kopf an, die nichts mit der Situation der Roma zu tun hatten. Am liebsten hätte sie Winterhalter damit konfrontiert. Doch wollte sie ihm nicht auf die Nerven gehen.
    Marie schien die Umgebung auch nicht geheuer. Sie schnüffelte verhalten an den Trepp enaufgängen und Pütz musste sie des Öfteren einfach weiterziehen. Irgendwie bedauerte sie, dass sie nicht mit Winterhalter alleine war. Aber sie musste ihre Gedanken für sich behalten. Jedenfalls so lange, wie sie in Begleitung von Katharina Schuberth waren. Unter anderen Umständen hätte sie ihn direkt mit ihren Gedanken überflutet.
    Sie hatten gerade eine Häuserzeile umrundet. Links von ihnen lagen Müllsäcke, kaputte Möbelstücke, alte Matratzen. Hier gab es keine regelmäßige Müllabfuhr, nur einmal im Monat kam ein großer LKW , um die Müllsäcke abzuholen. Die Straßenbeleuchtung war vor vielen Jahren ebenfalls ausgefallen und wurde seitdem auch nicht mehr erneuert. Pütz waren einige alte Öltonnen aufgefallen, über deren Verwendung es keine zwei Meinungen geben konnte.
    Plötzlich hielt Schuberth ihren forschen Schritt an. Pütz trat ihr beinahe in die Hacken. Schuberth rief etwas und Pütz sah über ihre Schulter hinweg, dass sie zwei Gestalten ansprach, die ihnen entgegen kamen.
    „Tereza? Bist Du das?“, fragte sie in das Dunkel hinein. Die Gestalten hielten an. Pütz glaubte, das Mädchen zu erkennen, dass sie vorgestern bis nach Hause gebracht hatten. Der Junge war nicht Matej, dazu sah er viel zu kräftig aus.
    „Wo seid ihr denn gewesen, Kinder?“, fragte Schuberth.
    Der Junge fixierte die Erwachsenen. Tereza schien ebenfalls zu erschrocken, um zu antworten. Mit einem Mal drehte sich der Junge um, und rannte los. Auch Tereza schien zu überlegen. Er rief ihr noch etwas zu, was Pütz nicht verstand.
    „Tereza! Bleib bitte!“, rief Schuberth und trat einen Schritt nach vorne.
    Tereza zögerte noch immer.
    „Tereza, wo ist d eine Schwester und wo ist dein Bruder. Ich kann euch helfen, das weißt Du“, sagte Schuberth und streckte ihre Hand aus. Trotz der Dunkelheit schien Pütz das Zweifeln auf dem Gesicht des Mädchens zu sehen.
    „Wir mussten Eliska doch helfen“, sagte das Mädchen mit erstickender Stimme. Sie blieb stehen, senkte ihren Kopf. Der Junge, der noch mehrmals ihren Namen gerufen hatte, war hinter dem nächsten Häuserblock verschwunden.
    „Wo ist Eliska?“, fragte Schuberth, ging auf das Mädchen zu und nahm sie in den Arm.
    „Wir si-sind auf ei-einem Dachboden“, schluchzte Tereza.
    „Wo? Zeigst Du es mir bitte? Ich kann euch helfen, Tereza.“ Sie hielt das Kind in ihrem Arm. Noch einige Sekunden.
    „Wir sind schon in der richtigen Straße“, sagte sie und wischte sich energisch die Tränen aus den Augen. Schuberth strich ihr über das Haar.
    „Komm! Zeig es mir bitte. Es ist doch zu kalt dort oben.“
    „Wir haben Wolldecken und Schlafsäcke“ , widersprach ihr Tereza und setzte sich in Bewegung.
    Pütz und Winterhalter hatte sich im Hintergrund gehalten. Als Tereza zu ihnen kam, fiel ihr Blick auf Marie, die neben Pütz auf dem Boden saß.
    „Was für ein hübscher Hund“, sagte Tereza und Pütz sah sie lächeln.
    Schuberth schob sie sanft weiter.
    „Den kannst Du noch später kennenlernen“, sagte sie und kniff Pütz ein Auge zu. Der Tag schien noch ein gutes Ende zu nehmen.
    Tereza schaute zu Pütz und Winterhalter und zeigte auf einen Hauseingang, der auf der anderen Straßenseite lag. „Dort drüben müssen wir hin“, sagte sie.
    Schuberth nahm das Kind an der Hand und zog sie vorwärts.
    „Sehen Sie, manche Dinge erledigen sich manchmal schneller als man denkt“, sagte Winterhalter sichtlich erleichtert, als er neben Pütz über die holprige Straße schritt. Pütz brachte es noch fertig, zu nicken, als im Hauseingang eine hektische Gestalt auftauchte, die etwas, in einer Decke eingewickelt, bei sich trug.
    Pütz erstarrte.
         *
    „Matej“, was ist passiert?“,

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