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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Dauerfeuer. Jeder wollte Aufklärung haben über die Vorgänge der letzten Nacht. Dabei wussten die beiden Frauen auch nicht mehr als das es einen bedauerlichen Vorfall im Schwimmbad gegeben hatte und eine tote Frau dort aufgefunden wurde. Die Schwimmhalle war geschlossen. Seit sieben Uhr war ein weiteres Team der Tatortermittler vor Ort, um dort Spuren zu sichern, die in der Nacht bei der Dunkelheit nicht gesichtet werden konnten.
    Der gesamte morgendliche Ablauf in der Klinik war gestört. Einige der Klinikinsassen bestanden trotzdem darauf, ihr morgendliches Schwimmen genießen zu können. Für sie in aller Eile die Möglichkeit geschaffen, sich im Albert Bad zu den Schwimmern zu gesellen. Selbst wenn man für so viel Starrsinn kaum Verständnis aufbringen konnte, so gehörte es zur professionellen Ausrichtung der Kurklinik ‚Sachsenglück‘, ihren Gästen diese Möglichkeit zu garantieren. Sindy Partsche hatte es mit einem Anruf erledigt.
    „Man kann es manchmal nicht nachvollziehen, was sich die Leute denken“, flüsterte sie ihrer Kollegin zu.
    „Jawohl, da gibt es ein totes Kind und die wollen schwimmen. Sollen sie im Albert Bad absaufen, die Idioten“, flüsterte sie ebenfalls, noch ein wenig leiser als ihre Kollegin. Dabei steckten sie ihre Köpfe zusammen.
    Schon wieder stand ein Morgenschwimmer vor ihnen, der sich beschweren wollte. Doch diesmal mischte sich ein anderer Klinikinsasse in das Gespräch. „Nun halten Sie mal den Ball flach“, sagte er, „Es ist heute Nacht jemand zu Tode gekommen und ihnen ist nichts wichtiger, als die blöde Paddelei?“
    Der Mann, der sich beschwert hatte, wirkte betroffen. „Das habe ich nicht gewusst“, sagte er und ging davon. Ohne zu fragen, was passiert war. Sindy Partsche und Franziska Eichhorn waren froh über die ungefragte Unterstützung.
    Viele Gäste hatten sich bereits in den Frühstücksraum begeben. So auch Carola Pütz, die dort auf Silvia Schleisieck traf.
    „Guten Morgen Frau Schleisieck“, sagte Carola Pütz, als sie ihre dünne Jacke über den Stuhl am gewohnten Platz legte.
    „Guten Morgen, wir haben uns gestern verloren, wie mir scheint.“
    Pütz überlegte kurz, was sie preisgeben wollte. Sie beugte sich vor und stützte sich auf dem Tisch ab. „Was ich Ihnen sage, bleibt unter uns, versprochen?“
    Schleisieck setzte einen konspirativen Blick auf. Sie lächelte scheu. „Versprochen!“
    „Winterhalter war dreist und hat seinen Presseausweis vorgezeigt. Wir sind dann in die Halle hinein und haben das tote Kind gesehen … das tote Mädchen. Die Polizei schien mächtig überfordert.“
    „Das Kind“, stammelte sie, „Ist sie ertrunken?“ Ihre Augen drückten aber bereits den Zweifel an ihren eigenen Worten aus.
    Pütz schüttelte nur den Kopf. „Wie furchtbar, das arme Mädchen.“
    Schleisieck presste ihre Faust gegen ihren Mund. Keine Schau. Mitleid. Mitleiden. Sie schluchzte.
    Carola Pütz ersparte ihr weitere Details zum Hergang. Das war nicht angebracht angesichts der Reaktion der Frau.
    „Aber wie gesagt, bitte halten Sie Stillschweigen über ihr Wissen.“
    Sie nickte kaum merklich und wischte sich die Tränen weg. „Und so etwas passiert hier!“
    „Es passiert leider überall, nicht nur hier.“
    „Sie denken wirklich, dass es Mord war?“ Große Augen blickten Pütz an. Carola Pütz verschränkte ihre Arme vor der Brust. Eigentlich nahm sie innerlich Abstand von dem Wort, doch musste sie es bestätigen. „Ja.“
    Silvia Schleisieck stand auf, wischte sich mit der Serviette die Tränen weg. „Für mich ist das Frühstück beendet“, sagte sie.
    Pütz verabschiedete sie. „Tut mir leid, wenn ich das jetzt Schuld bin.“
    „Nein, nein, ich hatte eh keinen wirklichen Appetit. Machen Sie sich keine Gedanken.“
    Sie sah ihr nach, wie sie mit schnellen Schritten durch die Flügeltüre des Esszimmers flüchtete.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie sich Frau Schmitt-Wienand zu ihr gesellte.
    „Was für ein Aufruhr heute“, sagte sie und setzte sich an den Tisch.
    „Ja, es ist alles sehr tragisch, was hier passiert“, antwortete Pütz doch sehr schmallippig.
    „Wissen Sie mehr?“
    „Nein, ich weiß nichts“, log Pütz. Sie hatte keine Lust, noch einem Klinikgast das Essen zu verleiden.
    „Es soll jemand zu Tode gekommen sein, habe ich gehört“, plauderte ihre Tischnachbarin los.
    „Was Sie nicht sagen.“ Pütz tat ahnungslos.
    „Ja, es soll eine Frau ermordet worden sein. Im Schwimmbad.“
    „Ist das so?“,

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