Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
Vom Netzwerk:
Tierschützer gab, die sich der Tiere annahmen, oder sie kauften.
    Der Polizist wollte schon seine Lampe ausknipsen, als etwas seine Neugier erweckte. Durch den Aufprall hatte sich der hölzerne Fußboden des Sprinters ein klein wenig verschoben. Er leuchtete in die Ecke hinter der Fahrerkabine. Dort war etwas Weißes zu sehen. Kristallin. Er beugte sich herunter, betrachtete das weiße Pulver eingehender. Er fluchte leise vor sich hin. Dann sprang er von der Ladefläche und trat zu seinem Kollegen.
    „Wir brauchen jemanden, der sich mit Drogen auskennt. Ich vermute, der LKW hier hat einen doppelten Boden. In einer Ecke liegt etwas. Ich denke, es ist Crystal.“
    „Crystal? Bist Du sicher?“, fragte der Kollege.
    „Ich habe es nicht probiert, wenn Du das meinst. Aber das Zeug sieht haargenau so aus wie das, was wir letztens in dem Auto aus Tschechien entdeckt haben. Das war Crystal.“
    „Ich setzte mich ins Auto und rufe bei der Spurensicherung an“, sagte der Polizist.
    „Das sieht dann wieder mal nach einer langen Nacht aus“, brummte der andere Polizist unwirsch und kletterte wieder auf die Ladefläche des Sprinters.
         *
    Ein paar Meter entfernt saßen in einem Gebüsch drei Welpen. Sie hielten ihre Näschen hoch und schnüffelten. Sie waren verängstigt. Ihre Mutter war nicht bei ihnen. Man hatte sie heute früh brutal von ihr weggerissen. Seitdem hatten sie in dem f remden Ding gesessen mit vielen anderen Hunden. Keiner der anderen Hunde, an die sie sich ankuscheln wollten, hatte es zugelassen. So hatten sie sich zu dritt zusammengedrückt. In eine Ecke, die seltsam roch.
    Jetzt trauten sie sich nicht, das Gebüsch zu verlassen. Bei dem fremden Ding standen viele fremde Männer. Männer mochten sie nicht. Männer bedeuteten Schmerzen. Zwei der Welpen waren Rüden, der Dritte war eine zierliche Hündin. Sie war weiß mit großen, braunen Flecken. Einer ihrer Brüder war ganz braun, der andere sah ihr ähnlich. Sie beobachteten, was passierte. Solange, bis es langweilig wurde. Welpen waren schnell von etwas abzulenken.
    Ihre beiden Brüder wurden unruhig, schnüffelten auf dem Boden und bewegten sich langsam von ihr weg. Sie fing leise an, zu winseln. Ihr Bruder kam zu ihr und schleckte ihr über das Schnäuzchen. Er sprang zur Seite und wollte sie locken. Doch sie drückte sich weiter auf den Boden. Der kleine Rüde kam zurück und stupste sie an. Jetzt reagierte sie und kam mit. Alleine wollte sie nicht hier bleiben. Der größere der beiden Brüder, der mit den Flecken, hatte seine Nase auf dem Boden. Er erschnüffelte die Spur, den die anderen Hunde hinterlassen hatten. Er war schon ein paar Meter entfernt. Sein Bruder schloss sich ihm an. Langsam und vorsichtig folgte ihnen die kleine Hündin. Dabei schlich sie mit eingekniffenem Schwanz ihren Brüdern nach, die mit hoch erhobener Rute den Weg vorgaben.
         *
    Der Kies knirschte unter den Rädern des Saab, als Winterhalter die Auffahrt zur Klinik hinauffuhr. Der Weihnachtsbaum leuchtete in voller Pracht. Vor der einladend beleuchteten Treppe stoppte er den Wagen. Pütz nahm ihre Tasche aus dem Fußraum. Er drehte sich nach rechts zu ihr um, legte seine Hand auf die Lehne ihres Sitzes.
    „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Hoffentlich habe ich Sie nicht über die Massen mit meinen bedrückenden Geschichten belästigt“, sagte er.
    Sie sah in seinen Augen ehrliche Sorge. „Nein, keine Sorge. Es geht mir gut. Ich bin schließlich Gerichtsmedizinerin. Da hält man schon etwas aus.“
    „Gut. Das freut mich. Über ihren Beruf möchte ich noch mehr erfahren. Bei einem Kaffee? Morgen?“, fragte er mit einem singenden Ton in seiner Stimme. Sie verpasste es, den Hundeblick zu erleben, den er ihr zuwarf.
    „Gern. Zur selben Zeit?“, fragte sie. Ohne lange nachzudenken, ob sie überhaupt Zeit haben würde. In ihrem Zimmer lag der neue Behandlungsplan. D en hatte sie keines Blickes gewürdigt, nachdem sie aus Prof. Wielpütz Zimmer gekommen war. Ihre eigene Gesundheit war in den Hintergrund getreten. Mal wieder.
    „Ja, ich bin dann um vier Uhr wieder in der Lobby. Darf ich schon eine gute Nacht wünschen?“
    „Ich hoffe, es wird eine sein.“
    Sie fasste den Türöffner an. Doch hielt er ihr seine Hand hin. Sie ließ den Öffner wieder los und schlug ein. Stark und warm fühlte sich seine Hand an.
    „Bis morgen, gute Nacht“, sagte sie und öffnete die Türe. Draußen war es windig. Sie schlug die Türe zu und winkte ihm

Weitere Kostenlose Bücher