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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Millionenumsätze machen.“
    „Drogen?“
    „Ja, Crystal. Das wird teilweise vor Ort in den Küchen produziert. Nicht hier, aber auf den größeren Märkten. Die sind so dreist.“
    „Metamphetamin?“
    „Ja genau, der Dreck hat viele Namen. Unter anderem auch ‚Hitler-Speed‘.“
    Pütz machte große Augen. „Was macht die Polizei dagegen?“
    „Es gab tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit hier eine groß angelegte Razzia unter dem Decknamen ‚Mercato‘. Nach einem Jahr Ermittlungsarbeit, auch mithilfe des bayerischen Zolls, stürmten einhundertfünfzig tschechische Ermittler den Markt hier. Sie stellten sechshundertsechzig Gramm Crystal sicher, genug für viertausend Kicks, und nahmen sieben Verdächtige vorläufig fest. Danach war dort ein paar Wochen Ruhe. Aber nicht viel später wurde schon wieder offensiver verkauft. Solche Aktionen müssten viel öfter durchgeführt werden.“
    Pütz verspürte keine Lust, sich die Waren anzusehen. Ganz ungewöhnlich für eine Frau. Nicht einmal die Schuhe, die vor einem der Buden aufgereiht standen, konnten sie locken.
    „Wer erteilt denn die Erlaubnis für die Märkte? Kann man dort nicht ansetzen mit einem Verbot?“
    Wieder kam einer der Vietnamesen mit einer Kaufaufforderung sehr nah an sie heran. Sie wich beinahe panisch zurück, machte mit beiden Händen eine abwehrende Bewegung in Richtung des Mannes.
    „Sicher, man könnte die Märkte verbieten. Doch so hat man wenigstens Ansatzpunkte. Wenn der Markt komplett in der Illegalität versänke, dann wäre es noch viel schwieriger, ihn einigermaßen zu kontrollieren.“
    „Stimmt“, räumte Pütz ein, „Die Stadt Frankfurt hatte vor Jahren ein Problem mit Dealern vor dem Hauptbahnhof. Erst hatte die Polizei mit Abwesenheit beinahe einen rechtsfreien Raum geschaffen, dann aber mit wesentlich erhöhter Präsenz der Kriminalität die Stirn gezeigt.“
    „Die Vietnamesen-Märkte holen bekanntlich die Schnäppchen-Touristen über die Grenze. Da fällt auch für die anderen Geschäfte an den Orten etwas ab. Daher wird man die Märkte nicht verbieten.“
    Plötzlich schrillte das Handy von Winterhalter. Er entschuldigte sich und nahm das Gespräch an. Pütz sah ihm nach, wie er ein paar Schritte zur Seite trat. Sie drehte sich um und schaute direkt in das grinsende Gesicht eines Vietnamesen, der sich angeschlichen hatte. Er hielt eine Lacoste-Jacke in der Hand und wollte sie ihr in die Hand geben. Wie Öl lagen Regentropfen auf seinem blauschwarzen Haar. Vier Strähnen fielen ihm in die Stirn. Es fiel ihr auf: Sie zählte. Seit Tagen hatte sie ihre Zwangsstörung nicht verfolgt. Jetzt tauchte sie wieder auf. Sie schüttelte energisch den Kopf.
    Er drückte ihr die Jacke gegen die Brust.
    „Hier. Gut. Warm Jacke“, sagte er. Pütz wich einen Schritt zurück. Winterhalter hatte ihr berichtet, dass die Verkäufer dreist waren. Also war sie lieber vorsichtig.
    „Nein“, sagte sie energisch und unterstützte ihre Ablehnung, indem sie beide Hände wie ein Stopp-Schild dem Mann entgegenstreckte. Das Grinsen verschwand sofort aus seinem Gesicht. Er brabbelte etwas in einem Singsang, was wohl in keiner Übersetzung freundlich geklungen hätte.
    Pütz versuchte, ihren Blick, zu beruhigen. Sie suchte etwas Neutrales. Winterhalter stand immer noch da und telefonierte. Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis. Er hielt sich gerade die Hand an das freie Ohr, weil die Verbindung anscheinend nicht gut war. Das war nicht so einfach, weil er auch noch den Schirm balancieren musste.
    Ärgerlich betrachtete er mit zusammengekniffenen Augen das Handy. Die Verbindung schien abgerissen zu sein. Er steckte das Telefon weg.
    „Das passiert öfter hier in der Tschechei“, sagte er, „Plötzlich ist der Teilnehmer weg. Ich werde es hernach wieder probieren, wenn wir zurück in Deutschland sind. Es war die Redaktion in Basel. Sie wollen wissen, wie weit ich bin.“
    Pütz hatte genug gesehen. Sie hatte vor allem Angst, dass ihre Attacke sich ausweiten würde. Unwohlsein machte sich breit. Sie versuchte, ihre verspannten Schultermuskeln zu lockern. „Wir können auch gerne wieder zurück nach Bad Elster fahren. Ich habe jetzt einen Eindruck gewonnen.“ Sie trat aus dem Schutz des Vordaches hervor und stellte sich direkt neben ihn unter den Schirm.
    Er grinste. „Sie wollen keine Schnäppchen mitnehmen?“
    „Nein“, sagte sie und hängte sich wie selbstverständlich wieder in seinem Arm ein.
    „Noch einen

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