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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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beinahe bittend an.
    „Es gibt hier Dinge, bei denen ich nicht tatenlos zusehen kann. Wissen Sie, dass in den Kliniken hinter der Grenze die Prostitution mit Minderjährigen gefördert wird? Auch Jolanka Ciczek ist ein Opfer dieser Machenschaften geworden. Was sagen Sie denn dazu, Herr Professor?“
    Wielpütz zog die Augenbrauen hoch.
    „Ich kenne keine Jolanka Irgendwie …“, sagte er unwirsch.
    „Das sollten Sie aber, Herr Professor. Wenn die Polizei den Beweisen folgt, die meine Obduktion gestern aufgedeckt hat, dann kann es sein, dass ihre ganze, schöne Klinik geschlossen wird. Es gibt Hinweise, dass Mitarbeiter aus diesem Haus mit der Bande der Z uhälter unter einer Decke stecken. Also, Sie haben die Wahl. Entweder lassen Sie mich weiter ermitteln, oder sie spielen mit ihrer Zukunft.“
    Pütz pokerte hoch. Und sie berief sich auf einen Gedanken, der ihr selber gerade erst gekommen war. Sie hatte an das Gespräch gedacht, was sie vor zwei Tagen belauscht hatte. Franziska Eichhorn. Und der Unbekannte.
    „Was wollen Sie damit andeuten, Frau Pütz?“
    Pütz spürte, dass sie Oberwasser bekam.
    „Ich deute nichts an. Ich habe ein Gespräch mitanhören müssen. Das Gespräch war eindeutig!“ Sie legte alle Überzeugungskraft in ihre Worte.
    Der Professor schüttelte den Kopf. „Wenn ich erfahre, dass Sie mich belügen, dann werden Sie sehen, wie wenig Spaß ich verstehe. Ist die Polizei informiert?“
    Sein Ton wurde aggressiver. Er stand auf und umrundete seinen Schreibtisch. Pütz folgte ihm mit ihrem Blick.
    „Noch nicht. Mir ist selber eben erst der Bezug klar geworden. Ich hatte bisher gedacht, es ginge bloß um die Diebstähle. Und ich kann Ihnen noch keine Personen benennen.“
    „Sie haben allen Ernstes ein Gespräch mitgehört, in dem jemand über Kinderprostitution in unserer Klinik sprach?“, fragte er nach. Wielpütz ließ sich wieder in seinen Sessel plumpsen.
    „Es ging darum, dass jemand sagte, man müsse die ‚ Sache‘ einstellen, solange die Polizei in der Klinik herumschnüffelte.“
    „Das kann alles bedeuten. Und ist für mich kein Beweis“, sagte der Professor und wischte seine eigenen Bedenken mit einer energischen Geste weg.
    „Wie Sie wollen. Man ist von seiten der Polizei sicher dankbar, wenn ich Ihnen diese Möglichkeit offenbare. Was dann bei den Ermittlungen herauskommt, das wäre dann nicht mehr mein Problem.“
    „Also haben Sie doch einen Namen, Frau Kollegin?“
    Um den Mund von Carola Pütz spielte ein kleines, überlegenes Zucken.
    „Wer weiß.“
    „Sie wissen, dass Sie der Polizei nichts verschweigen dürfen.“ Während draußen die Temperaturen anstiegen, schienen sie im Büro von Professor Wielpütz frostiger zu werden.
    „Ich verschweige nichts. Ich habe Ihnen klargelegt, dass mir der Gedanke eben erst gekommen ist.“
    „Das sagen Sie.“
    „Herr Professor, zweifeln Sie an meinen Worten?“, fragte Carola Pütz. Sie legte ihren Kopf schief und zog die Augenbrauen nach unten.
    „Das habe ich nicht gesagt“, sagte er spitz.
    „Aber Sie haben es gedacht. Worum geht es hier? Geht es noch um meine Gesundheit oder geht es jetzt plötzlich um ihre Klinik?“
    „Ich schätze, es geht um beides.“
    Carola Pütz war in der Verfassung, eine sofortige Entscheidung zu treffen.
    „Wir können sofort und hier die Polizei anrufen“, sagte sie und legte die Visitenkarte von Kriminalkommissar Streiter auf den Tisch, „Hier bitte. Sie dürfen anrufen. Sofort, wenn Sie wollen!“ Die Karte rutschte über den Tisch. Der Blick des Professors folgte ihr, doch blieb sie unter seiner Auflage stecken.
    Sie blieb seltsam ruhig. Ihr Blick blieb auf dem weißhaarigen Doktor hängen. Der stand wieder mit einem Ruck auf. Ging mit fahrigen Bewegungen durch den Raum.
    „Ich lasse mich nicht erpressen von Ihnen, Frau Kollegin.“
    „Niemand wird hier erpresst, Herr Kollege.“
    Pütz trommelte mit zwei Fingern auf der Lehne ihres Stuhls. Sie war drauf und dran, die ganze Behandlung abzubrechen. Hier ging es um Wahrheit. Hier ging es um den Tod eines Menschen. Ihre eigene Gesundheit schien ihr nur noch zweitrangig zu sein.
    Wielpütz blieb hinter dem Stuhl stehen, auf dem Carola Pütz saß.
    „Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun? Soll ich die Polizei ins Haus holen und der Klinik vielleicht einen Todesstoß versetzen?“ Er warf die Hände in die Luft und ließ sie mutlos fallen.
    „Ich würde vorschlagen, Sie beratschlagen sich mit Frau von Hohenstetten, was zu tun

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