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Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Titel: Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Livingston in das Gemach neben Lord Hatfields. Ihre Zofe wurde krank, und ich bot ihr deine Hilfe an. Los, los, an die Arbeit!“
    Als habe ihr Geist ihren Körper verlassen, sah Rose sich selbst die Taschen ihrer Konkurrentin nehmen und wie befohlen in das Obergeschoss schleppen, während diese hoheitlich neben ihr her schritt. Sie musste unbedingt verhindern, dass diese Blythe Livingston so nahe bei Alex untergebracht wurde.
    „Hier, Mylady – Euer Gemach“, erklärte sie und trat in den luxuriös eingerichteten Raum. Blythes Augen leuchteten. Wie das ganze Anwesen spiegelte auch die Einrichtung dieses Gemachs Donovans Reichtum wieder.
    „Ich hoffe, die Mäuse stören Euch nicht. Es sind nicht viele – höchstens fünf“, hörte Rose sich selbst sagen.
    „Mäuse? Hier gibt es Mäuse?“, kreischte ihre Konkurrentin und sprang mit einem einzigen Satz zurück in den Flur. Rose musste ein Lachen unterdrücken.
    „Nur einige. Wenn Euch das stört, Mylady, kann ich gerne ein Gemach im anderen Flügel für Euch bereiten lassen.“
    Blythe schien darüber nachzudenken, denn sie ging einige Schritte auf und ab. Schließlich stemmte sie ihre Fäuste in die Hüften und nickte.
    „Nimm die Taschen. Ich werde nicht in einem Rattennest schlafen! Bring sie hier herein.“ Sie deutete auf die Tür zu Alex’ Zimmer. „Lord Hatfield wird sicher nichts dagegen haben. Wie ich ihn kenne, werden wir nicht viel Zeit zum Schlafen finden …“, sie senkte vertrauensvoll ihre Stimme und zwinkerte. „… wenn du verstehst.“
    Rose verstand nur zu gut, aber sie hatte nicht die Absicht, es dazu kommen zu lassen.
    „Ohne Lord Hatfields Anweisung kann ich Euch unmöglich den Zutritt zu seinen Gemächern erlauben.“
    Blythes Gesicht wurde rot vor Wut, und sie riss Rose einen der Hutkoffer aus der Hand.
    „Erlauben? Für wen hältst du dich, du vorlautes Ding? Geh mir aus dem Weg und schaff meine Sachen hinein!“, brüllte sie und drängte an Rose vorbei in Alex’ Schlafgemach. Zufrieden ließ sie sich in den Sessel neben dem Bett sinken und wartete darauf, dass Rose tat, was sie ihr befohlen hatte.
    Nachdem Rose wütend alles nach Lady Livingstons Wünschen verstaut hatte, wollte sie nur noch heulen. Ihr brach das Herz bei der Vorstellung, Alex würde sich in diesem Bett – das er auch schon mit ihr geteilt hatte – mit Blythe vergnügen.
    „Ehe du gehst, öffne die Schnüre meines Mieders“, wurde sie aus ihren trübseligen Gedanken gerissen.
    „Wünscht Ihr Euch umzukleiden? Soll ich ein anderes Kleid herauslegen?“, fragte Rose und löste die Bänder.
    „Ich möchte Mylord besonders gefallen, darum werde ich eines der Kleider tragen, die er mir geschenkt hat.“ Rose ballte ihre zitternden Hände zu Fäusten. Am liebsten würde sie ihre Gegnerin mit den Schnüren des Mieders erwürgen, stattdessen versuchte sie, so normal wie möglich zu klingen.
    „Was für eine wundervolle Idee, Mylady.“
    Tränen rannen ihr über die Wange, als sie schließlich alle Wünsche der Dame erfüllt hatte. Es war nicht ihre Art zu weinen, schimpfte sie sich selbst. Ich hätte doch niemals die vielen Auseinandersetzungen mit Devlin und Dean gewonnen, wenn ich je heulend aufgegeben hätte.
    Noch mehr Tränen trübten ihren Blick. Devlin, Dean … unscharfe Bilder von dunkelhaarigen Halbwüchsigen trieben durch ihre Gedanken, und sie schluchzte. Diese Fragmente von Erinnerungen zeigten das Bild ihres früheren Lebens – eines Lebens, das so unerreichbar weit weg war. Sie wollte es greifen, es sich zurückholen, aber schon verflüchtigten sich die Eindrücke und zurück blieb nur ein stechender Kopfschmerz.
    Sie bog um die Ecke und schlich den Gang in Richtung des Arbeitszimmers entlang. Sie wollte auf keinen Fall zurück in die Halle gehen, um sich von Griffin noch mehr erniedrigende Arbeiten zuteilen zu lassen, als aus der anderen Richtung Alex auf sie zukam.
    Er trug Reitstiefel und seine Weste war staubig. Er war anscheinend gerade erst zurückgekommen.
    „Rose, was tust du hier? Das ganze Haus ist in Aufregung. Ich hörte, der König sei angekommen. Komm mit, ich will dir etwas zeigen.“
    Im Gehen griff er nach ihrer Hand und zog sie mit sich in das Arbeitszimmer. Er sah fantastisch aus, und Rose hasste es, wie er sofort ihren Puls zum Rasen brachte. Er würde sie verletzen – und zwar schon bald. Besser sie wappnete sich schon jetzt vor diesem Schmerz. Unruhig wanderte sie durch den Raum. Strich mit dem Finger über einige von

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