Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)

Titel: Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
Vom Netzwerk:
beziehe. Eine große Jagdgesellschaft ist genau das, was mir dazu vorschwebt.“
    Dorian nickte.
    „Natürlich, Eure Majestät. Das klingt großartig.“
    „Und nun sagt mir, was Euch hierher führt. Der Kummer steht Euch ins Gesicht geschrieben“, verlangte der König zu erfahren.
    „Es geht um meine Tochter Rose, Eure Majestät. Ihr erinnert Euch vielleicht an sie …“
    „Natürlich! Sie ist ein reizendes Kind – etwas lebhaft vielleicht, aber dennoch wirklich reizend. Ist sie nicht inzwischen im heiratsfähigen Alter? Wünscht Ihr, dass ich eine Ehe für sie arrangiere, Weston?“
    „Sie ist achtzehn, Eure Majestät – und verschwunden“, gestand Dorian und fuhr sich hilflos mit den Händen übers Gesicht.
    „Verschwunden? Wie das? Erklärt Euch.“
    „Nun, Eure Majestät, es gab einen Streit, nach dem Rose aufgebracht das Haus verlassen hat. Das war vor über drei Wochen. Es gab Grund zu der Annahme, sie sei nach Italien geflohen – aber dort ist sie nicht, oder noch nicht. Mein Sohn Devlin wird noch einige Zeit dort verbringen, falls sie aufgehalten wurde. Er glaubt aber, dass Rose insgeheim gewusst haben muss, dass sie dort kein Glück finden würde.“
    „Sie ist Euch wegen eines Mannes durchgebrannt?“, hakte der König ungläubig nach.
    Dorian wurde rot, und, hätte Rose neben ihm gestanden, er hätte sie würgen mögen, aber so blieb ihm nichts, als sein väterliches Versagen einzugestehen.
    „Ihr Auserwählter ist ein italienischer Dichter, der aber … nun, wie soll ich sagen … andere Neigungen hegt. Rose ist nicht dumm, auch wenn sie manchmal Dinge, die sie nicht wahrhaben will, einfach verdrängt. Nun fürchte ich, dass ihr etwas zugestoßen ist“, schluchzte Dorian. Die Angst um seine Tochter hatte ihn in den letzten Tagen um Jahre altern lassen und tiefe Sorgenfalten in seine Stirn gegraben.
    „Sorgt Euch nicht, Weston. Wenn sie noch in England ist, werden wir sie finden. Ich sichere Euch meine Unterstützung zu“, versprach der Monarch und überlegte. „Da trifft es sich günstig, dass ich morgen nach Bristol aufbreche. Mein bester Mann hat mir dort wieder einmal bewiesen, wie unermüdlich er ist. Er ist der Richtige für diese Sache. Alexander Hatfield wird Eure Tochter sicher und unbeschadet nach Hause bringen, darauf mein Wort!“
    Der König hob feierlich die Hand, um seine Unterstützung zu geloben.
    Dorian sank erleichtert in sich zusammen, obwohl er erst dann wieder beruhigt schlafen würde, wenn er seine Tochter zurückhatte.
    „Danke, Eure Majestät, ich stehe in Eurer Schuld.“
    „Schließt Euch an, Weston. Kommt morgen mit mir nach Bristol, dann könnt Ihr dem Bluthund sogleich schildern, was geschehen ist.“
    Obwohl Dorian Zweifel hegte, wie der Mann des Königs Rose finden sollte, war es besser als nichts. Devlin hielt in Italien seine Augen offen, sein Freund Logan Torrington, der inzwischen nach Frankreich weitergereist war, ließ noch immer den Hafen von Dover beobachten, und Dean war dabei, das Londoner Umland nach Hinweisen abzusuchen.
    „Eine gute Idee, Eure Majestät. Ich werde sogleich alles dafür vorbereiten.“ Dorian verneigte sich vor seinem König und küsste ihm die Hand, ehe er rückwärts und sich verneigend zurücktrat.
    „Eines noch, Weston. Euch ist klar, dass Eure Tochter – wenn wir sie finden – unverzüglich heiraten muss?“, unterbrach der König Dorians Rückzug. Seine Worte waren keine Frage, auch wenn sie so formuliert waren. „Ihr Ruf ist dahin – wenn nicht gar ihre Tugend.“
    „Majestät!“, rief Dorian schockiert.
    „Seht der Tatsache ins Auge – Ihr könnt sie nicht kontrollieren, und ihr Leichtsinn gefährdet sie. Ich schätze Euch, Weston – darum werde ich einen passenden Ehemann finden, der über diese … Misere hinwegsehen wird, wenn ich es ihm befehle.“
    Mit einem Wink war Dorian nun endgültig entlassen, und er zog sich zurück.
    Vielleicht hatte der König gar nicht so unrecht. Rose hatte diesmal den Bogen überspannt. Vielleicht war es an der Zeit, sie die Konsequenzen ihres Handels selbst tragen zu lassen. Und im Grunde waren seine Überlegungen ohnehin unnötig, denn der König hatte ja schon klar gemacht, dass er es war, der diese Entscheidung traf.
    Alles würde sich fügen – wenn nur Rose wieder hier wäre.

Kapitel 15

    Bristol

    D er Morgentau versilberte Wiesen und Sträucher seitlich des Weges, und die Sonne spiegelte sich tausendfach in den Tropfen, als Alex an ihnen vorbeiritt.
    Er war

Weitere Kostenlose Bücher