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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Angriffs weit nach oben gedrängt. Diese Öffnung seiner Deckung nutzte Arton für einen Abwärtshieb gegen das Kniegelenk seines Gegners, den dieser nicht mehr zu parieren vermochte. Mit zertrümmertem Bein brach der Soldat zusammen. Nur wenige Augenblicke hatte dieser Kampf gedauert. Arton ließ den verletzten Mann achtlos liegen und wandte sich den drei verbliebenen Gardisten zu, die ihrem Gefährten zu Hilfe eilten.
    Auf der Turmspitze schien man verbissen zu versuchen, die Armbrüste schussbereit zu machen. Auch im Inneren des Turmes herrschte reges Treiben, es waren wütende Stimmen und das Klirren von Rüstungsteilen zu vernehmen. Lang konnte es nicht mehr dauern, bis die Verstärkung aus dem Wachgebäude zum Kampfplatz hinabeilen würde. Rai vermochte nicht zu begreifen, wieso Arton ohne jede Unterstützung gegen die fünf Gardisten angetreten war. Wo waren die Minenarbeiter?
    Inzwischen traf Arton auf die drei verbliebenen Wachen. Anscheinend hatten diese aus dem jähen Ende ihrer Gefährten gelernt. Deshalb gingen sie nun mit äußerster Vorsicht gegen den furchterregenden Kämpfer vor, den die Nacht ausgespien hatte wie einen von Xelos’ Rachegeistern. Ihre Taktik schien ebenso einfach wie effektiv. Während einer die Schläge ihres unbekannten Gegners auf sich zog, indem er sich ihm direkt von vorne näherte, versuchten die anderen beiden den Kämpfer zu flankieren, um so gleichzeitig von drei verschiedenen Seiten attackieren zu können. Aber indem er völlig unerwartet einen Ausfall nach vorne machte, entzog sich Arton dieser bedrohlichen Situation. Er trieb den überraschten Gardisten mit einer Serie ineinander fließender Schläge vor sich her auf den Turm zu, ohne diesem Gelegenheit zum Gegenangriff zu geben. Gleichzeitig nahm er den beiden anderen durch diese Vorwärtsbewegung die Möglichkeit zu einer Attacke von der Seite. Ein angetäuschter Schlag von links, eine rasche Körperdrehung nach rechts, und Artons Klinge fand ihr Ziel. Einen Fingerbreit oberhalb des Brustharnischs drang der Stahl tief ins Fleisch seines Kontrahenten, der augenblicklich leblos zusammensackte. Arton packte sein Schwert mit beiden Händen, um sich dann drohend den beiden nachrückenden Soldaten zuzuwenden.
    Angesichts eines solch überlegenen Gegners wirkten die beiden regelrecht eingeschüchtert. An ihren zögernden Bewegungen war zu erkennen, dass sie den Rückzug zum Turm bereits ernsthaft in Erwägung zogen. Allerdings stand ihr Widersacher unglücklicherweise genau zwischen ihnen und dieser rettenden Zuflucht.
    In diesem Moment schlug ein Armbrustbolzen direkt neben Artons linkem Fuß auf dem Felsboden auf. Die Wucht des Aufpralls ließ das Geschoss in Hunderte kleiner Splitter zerbersten. Glücklicherweise war dieser erste Schuss nicht besonders sorgfältig gezielt gewesen, aber Arton schien zu ahnen, dass er von weiteren Schützen ins Visier genommen worden war. Daher reagierte er augenblicklich. Er duckte sich und vollführte eine Hechtrolle zur Seite. Keinen Augenblick zu früh. Das nächste tödliche Geschoss zischte durch die Dunkelheit heran. Aber statt Arton in den Rücken zu treffen, schlug es in der Brust eines Gardisten ein. Dabei durchdrang der Bolzen den massiven Eisenharnisch, als wäre dieser aus Wachsplatten gefertigt. Ohne einen Laut ging der Mann mit einem Ausdruck verständnislosen Staunens zu Boden. Der andere schrie entsetzt auf. Der Schreck lähmte ihn aber nur kurz. Er wartete nicht, bis ein weiterer Irrläufer ihn ebenfalls zur Strecke brächte, sondern ergriff kurzerhand die Flucht in Richtung Wachturm.
    Arton war indes bereits wieder auf den Beinen. Er rannte zur nächststehenden Fackel und schlug den hölzernen Stiel entzwei. Das abgehackte, immer noch brennende obere Ende warf er in den Spalt, der in die Mine hinabführte. Mit den anderen Fackeln verfuhr er ebenso, sodass innerhalb kurzer Zeit nur noch das Licht des Mondes den Mineneingang erhellte. Somit taten sich die Schützen auf den Zinnen des Wachturms schwer, ein Ziel auszumachen. Doch in diesem Augenblick flog die Tür des Bauwerks auf, und mindestens zwanzig Gardisten in voller Rüstung stürmten daraus hervor. Im Licht des halben Dutzends Fackeln, das die Truppe mit sich führte, glänzten die blanken Schneiden ihrer Schwerter, ebenso wie die metallischen Spitzen einer Reihe langer Spieße. Die Speerträger waren zusätzlich mit großen Schilden gerüstet, während andere Soldaten Armbrüste trugen, die eine kleinere Version der

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