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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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nehmen.
    Gleichwohl kam Arton zu dem Schluss, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis ein weniger nachlässiger Soldat der Sache auf den Grund gehen würde. Daher stellte er sich beiläufig neben Rai und raunte ihm ins Ohr: »Wenn es hier losgeht, dann musst du mit Kawrin und einem Trupp von zwanzig Mann die Gardisten im Speiseraum dort drüben in Schach halten. Sie tragen größtenteils keine Waffen, daher solltet ihr wenig Schwierigkeiten mit ihnen haben.«
    Auf Rais Gesicht zeigten sich deutliche Spuren von Anspannung, wenn nicht gar Angst. Seine Finger waren um den Griff des unter dem Umhang verborgenen Schwerts gekrampft.
    Der erfahrene Kämpfer legte dem jungen Tileter die Hand auf die Schulter. »Wenn du dein Schwert weiterhin so fest umklammerst, wird es dir beim ersten Schlag aus der Hand geprellt.«
    Rai sah irritiert zu ihm auf, dann entspannte er sich ein wenig und lockerte den Griff um seine Waffe.
    Arton nickte. »Gut so, und jetzt versammle schon mal die Männer um dich.« Sein Blick wanderte zu Kawrin, der im Gegensatz zu Rai weitgehend gelassen wirkte. Wie immer mied der lange Blondschopf den Augenkontakt und sah unterwürfig zu Boden. Irgendetwas hatte der Junge an sich, das Arton nicht recht einzuordnen wusste. Ihm missfiel diese Undurchschaubarkeit, denn er war sich gern im Klaren über die wesentlichen Charakterzüge seiner Mitstreiter. Aber dies war weder die Zeit noch der Ort, um mehr über den hochgewachsenen Seewaither herauszufinden.
    Deshalb beließ er es bei einem geflüsterten »Hilf Rai!« und wandte sich auf der Suche nach Erbukas von den beiden ungleichen jungen Männern ab. Der Bergmeister sollte die zweite Gruppe anführen, die die wesentlich schwierigere Aufgabe zu bewältigen hatte, in die Kaserne einzudringen. Dort würden sie vermutlich auf mehr Gegenwehr stoßen, da sich in diesem Gebäude aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Waffenkammer der Garnison befand. Trotzdem galt es, den Aufbewahrungsort für die Ausrüstung der Gardisten so schnell wie möglich aufzuspüren und in ihre Gewalt zu bringen, da damit eine weitere entscheidende Schwächung der gegnerischen Verteidigung erreicht werden konnte. Erbukas hatte sich für dieses ebenso wichtige wie gefährliche Unterfangen sogar freiwillig gemeldet, was Arton ein wenig eigenartig erschienen war, da der Bergmeister doch ursprünglich im Auftrag der Garde die Arbeiter im Bergwerk angeleitet hatte. Aber das schändliche Unrecht, ihn einfach in der Mine zu vergessen, als wäre er selbst ein Gefangener, konnte der grundaufrichtige Mann den königlichen Truppen offenbar nicht verzeihen.
    Als Arton Erbukas endlich unter einem der kapuzenartig ins Gesicht gezogenen Deckenumhänge erkannte, waren gerade vier weitere Minenarbeiter, als Händler getarnt, am Tor angekommen. Sie trugen auf dem Rücken große Flechtkörbe mit Broten darin, beides aus den Beständen des geplünderten Vorratslagers. Anscheinend hatten sich die Torwachen nun aber doch entschlossen, ein wenig genauer zu prüfen, wem sie da Einlass in die Feste gewähren sollten. Mit kritischer Miene besah sich der eine Gardist die Waren des vermeintlichen Händlers, während der andere einen missbilligenden Blick auf die nackten Füße und zerlumpten Beinkleider der Männer warf. Arton sah gebannt zum Tor. Ihm war von Anfang an klar gewesen, dass ihre Tarnung allenfalls als rudimentär bezeichnet werden konnte. Sein gesamter Plan baute auf die arrogante Achtlosigkeit der Festungsbesatzung, hervorgerufen durch die vermeintliche Uneinnehmbarkeit der Burg aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage und das Fehlen jeglicher Bedrohung von außen. Bei einer gewissenhaften Kontrolle am Eingang wäre ihr Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Umso ärgerlicher war es daher, dass sich diese beiden Wächter ausgerechnet jetzt auf ihre Pflichten besannen.
    Tatsächlich schien der Gardist, der die Warenkörbe untersuchte, etwas entdeckt zu haben. Wenn die Arbeiter dort ein Schwert versteckt hatten, dann würde es alsbald Alarm geben. Aber es waren gerade einmal etwas über die Hälfte der kampfbereiten Minensklaven in die Festung eingedrungen. Noch durfte das Tor auf keinen Fall wegen eines vorzeitigen Alarms geschlossen werden, sonst stünden die Kämpfer im Inneren der Burg auf verlorenem Posten. Arton entschied zu handeln.
    Er machte sich nicht mehr die Mühe, die Stimme zu senken, als er Erbukas ansprach: »Es geht los! Du kennst deine Aufgabe, Erbukas?«
    Der

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