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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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noch am Leben. Haben sie wenigstens gesagt, was mit ihm geschah?«
    »Natürlich habe ich danach gefragt«, bestätigte Josh untertänig, »und über Arden vermochten sie nichts zu sagen. Aber sie haben mir versichert, dass Artons Leben beendet wurde.«
    »Sie konnten Arton einfach so töten?« Megas kniff unwillkürlich die Lippen zusammen. Er war tatsächlich überrascht, fast verärgert, dass diese ebenso anmaßenden wie stümperhaften Auftragsmörder schließlich doch noch alleine fertig gebracht hatten, was unter seiner Führung zuvor unmöglich erschienen war. Doch durfte er Josh unter keinen Umständen zeigen, was er fühlte. Schwäche vor Untergebenen zur Schau zu stellen, war der sicherste Weg, die Kontrolle über sie zu verlieren. Außerdem war er sich bei diesem menschlichen Wrack ohnehin nie ganz sicher, was er von seiner Loyalität halten sollte. Er musterte ihn mit absichtlich strengem Blick, indes musste er angesichts des verkrümmten Körpers unwillkürlich daran denken, was für ein stattlicher Mann Josh einmal gewesen war. Der beste Kapitän des Inselreiches, der Kommandeur der größten Handelsflotte von Jovena und als solcher direkt Megas, dem Sohn des Inselherrn von Ho’Neb, unterstellt. Und dann kam diese ärgerliche Geschichte mit den Waffenlieferungen an die Rebellen auf dem Ho’Toba-Archipel.
    Megas räusperte sich. »Ich meine, hat er sich nicht irgendwie gewehrt?«
    Der Ausdruck in Joshs Gesicht ließ sich nicht einordnen. War es Spott oder gar Verachtung? »Sie sagten, er sei kraftlos in sich zusammengesunken, nachdem er Euch gegen die Wand geworfen hat.« Joshs Augen funkelten. »Den halbtoten Mann zu überwältigen sei wirklich keine Kunst gewesen, so berichteten sie. Eine Leiche hatten sie freilich nicht vorzuweisen, aber warum sollte man an ihrer Aussage zweifeln?« Fragend neigte Kapitän Tabuk sein Haupt zur Seite.
    Megas konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Josh wusste, welche Furcht den zukünftigen Inselherrn von Ho’Neb beim Gedanken an ein mögliches Überleben Artons erfasste. Aber so wenig er sich selbst seine Angst eingestehen wollte, so wenig durften auch andere erfahren, dass Megas irgendetwas oder irgendjemanden fürchtete.
    Deshalb machte er jetzt eine wegwerfende Handbewegung und bemühte sich, möglichst überzeugend zu klingen, als er abschließend feststellte: »Du hast recht, sie würden es nicht wagen, einen Kapitän des Inselherrn von Ho’Neb zu belügen. Sie wissen zu gut, über welche Macht wir gebieten. Dann ist dieses Problem also beseitigt. Ich habe jetzt Hunger, bringe mir etwas zu essen und Wein, und zwar gleich.«
    Josh versuchte eine Verbeugung und verließ schwer hinkend den Raum. Megas blickte ihm mit gemischten Gefühlen hinterher. Dieser leicht höhnische Tonfall gefiel ihm gar nicht, ebenso wenig die Tatsache, dass ihn Josh anscheinend durchschaute. Trotzdem gab es keinen seiner Gefolgsleute, dem er mehr vertraute. Der Kapitän hatte schon bei zahlreichen Gelegenheiten seine Treue unter Beweis gestellt, besonders damals, als der verbotene Waffenhandel mit den Ho’Toba-Inseln aufgeflogen war. Das Herrschaftsgebiet des Inselherrn von Ho`Toba erstreckte sich auf vier unzugängliche Eilande ganz im Norden des Reichs Jovena. Wegen seiner Abgelegenheit hatte das kleine Teilreich schon immer die Tendenz gehabt, eigene Wege zu beschreiten. Als nun die Unzufriedenheit über den von allen Inselherren auf Lebenszeit gewählten Herrscher Jorig Techel beständig wuchs, weil dieser nur noch im fernen Tilet residierte und daher sein Heimatland vernachlässigte, verweigerte Ho`Toba kurzerhand die Tributzahlungen an den Inselkönig. Jorig Techel reagierte auf diesen Ungehorsam natürlich mit dem sofortigen Entsenden seiner Flotte. Es gelang ihm aber nur, eine der vier felsigen Inseln einzunehmen. Zurückzuführen war dies vor allem auf die überraschend gute Bewaffnung der Rebellen. Prinz Megas hatte nämlich ohne das Wissen seines Vaters dafür gesorgt, dass die Abtrünnigen auf Ho’Toba von Schiffen seiner eigenen Flotte mit ausreichend Waffen und Ausrüstung versorgt wurden. Ermöglicht wurden diese heimlichen Lieferungen durch die herausragenden Navigations-Fähigkeiten seines besten Kapitäns Joshua Tabuk, der alle Seewege rund um Ho’Toba in- und auswendig kannte. Megas’ Ziel war es, die ohnehin angeschlagene Machtposition von König Jorig noch weiter zu schwächen, um letztlich alle Inselherren von Jovena dazu zu bringen, sich gemeinsam gegen

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