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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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habt.«
»Seht ihr das so? Ich fühlte mich schlicht und ergreifend betrogen. Ich weiß, ihr hattet Nacud gehasst, als er euch davon erzählte. Der Preis, ein San-Hüter zu sein, ist einfach zu hoch. Und kommt mir jetzt nicht damit, die Anderen waren in Anmarsch.«
Betroffen blickte der König zum See hinunter. »Ich hatte unrecht!«
»Mit was?«
»Nun damit. Ihr wurdet eures Heims beraubt, von Nacud gerettet um dann verflucht zu werden. Ich … ich …«
Celena wusste oder ahnte zumindest, was Belothar weiter sagen wollte. Sie trieb die Spitze tiefer in seine Wunde. »Ihr hattet mich beim ersten Treffen schon gemocht, ist es so?«
Er nickte mit traurigen Zügen im Gesicht. »Ich glaube, ich war in diesem Moment selbstsüchtig. Anstatt zu versuchen euch herauszuhalten und zu warnen, tat ich das Gegenteil.«
»Ihr hattet damit erhofft, ich würde mich in eure Arme legen? Zwei Hüter, die ein Schicksal teilen. Sehr romantisch! Deshalb habt ihr mir die Blume geschenkt.«
Die Wunde öffnete sich. Der König ließ betroffen die Schultern hängen, sein Kinn sackte zur Brust. Doch Celena war noch nicht fertig.
»Hattet ihr gewusst, das Lutek mir vorher schon von einer Blume erzählte, kurz nach seiner Vision?«
»In Giret? An einem verdorrten Busch?«
Celena nickte.
»Dann …« Er sprach nicht weiter.
»Ja, mein Freund! Die Hoffnung auf mich war vergebens. Es wird nie sein, was ihr euch erhofft habt.«
Der durchaus stattliche Mann, ein heroischer Krieger und König sank immer mehr in sich zusammen.
»Ihr solltet wissen, ich liebe euch«, sagte er mit stotternder und zitternder Stimme. Er stand wie ein Häufchen Elend vor ihr.
Celena legte zögernd ihre Hand auf seine Wange. Ihr Gesicht, von der Sonne gebräunt, kam ihm näher. »Ich kann eure Liebe nicht erwidern. Nicht wie ihr es euch erwünscht. Ihr müsst es endlich einsehen.«
»Dafür liebt ihr euren Bruder!« bläffte er verwundet.
Celena ging einen Schritt zurück. Nun hatte er sie getroffen und es verfehlte die Wirkung nicht. Bei allem, was er ihr früher an den Kopf geworfen hatte, war dieser Vorwurf nicht unberechtigt. Es war ebenso für sie ein Schock, es zu erfahren. Genauso wie das Wissen und die Bestimmung, die ihren Weg ihr klar vor Augen geführt wurde.
»Luk und ich sind nicht blutsverwandt«, antwortete sie daraufhin.
»Das ist richtig. Dennoch seid ihr Geschwister.«
»Sagt mir, wie würdet ihr damit umgehen?«, fragte sie barscher, als gewollt. Belothar blickte an ihr vorbei in die Ferne und zuckte schweigend die Schultern.
»Was würdet ihr sagen? Wenn ihr erfahrt, dass eure Geliebte zwar von anderen Menschen abstammt, sie jedoch vom Göttlichen gezeugt wurde wie ihr. Und ihr von ihm noch dazu auserwählt wurdet zusammen zu sein.«
Mit einer fahrigen Bewegung strich sie sich ihre langen Strähnen aus dem Gesicht.
»Ich weiß eines. Ich weiß das Lutek meine Bestimmung, mein Schicksal ist. Er dort oben wollte es so. Ich bin selbst verwirrt und Lutek ist es auch. Trotzdem weiß ich, mein Ziel war Lutek. Aus diesem Grund sind wir Geschwister. Wir haben etwas gemeinsam. Nicht die, die uns gezeugt und geboren haben, nicht das Blut, sondern es ist der Göttliche.«
»Es war und ist euer Schicksal«, sagte Belothar.
Schicksal? Vorherbestimmung? War es das? Sie hatten einander gewählt, aber nicht weil sie mussten, sondern weil sie beiden nach Liebe suchten und sie gegenseitig bei dem anderen fanden. Nichts, bei allen Dämonen dieser Welt würde sie es aufgeben. Vor allem, es gab kein Gesetz, das sich erwiesene Kinder des Göttlichen vereinten. Andersherum waren nicht alle auf dieser Welt Kinder des Schöpfers? Nun, sie beide waren die von ihm selbst gezeugten Kinder. Hier bestand der Unterschied.
»Wäre es möglich, dass es nicht nur einen Weg gibt, sondern mehrere?«
Celena nickte nachdenklich. »Es gibt sie. Es gibt mehrere Wege. Den wir durch unsere freie Entscheidung einschlugen, war mit Sicherheit nicht der einzige.«
Sie legte diesmal ihre Hand auf seine Schulter. »Vielleicht war es ein Versehen, vielleicht Schicksal, das ich euch mit dem Fluch belegte. Seht es als Herausforderung. Es ist egal, wie lange man lebt. Das Entscheidende ist, wie man lebt und was man daraus macht. Der Fluch ergibt dahin gehend einen Sinn, mein Freund. Wir haben weitaus mehr Zeit um aus unserem, vielleicht auch anderen Leben mehr zu machen.«
»Autsch! Das tat weh!«, knurrte Belothar.
»Wir sollten später weiter darüber reden. Wir sind beide müde und ihr habt

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