Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
Vom Netzwerk:
Fingerspitze auf ihre Brust. »Wer bist du, dass du mir Befehle erteilst«, bellte er mit einem kleinen Anflug von Zorn.
»Bitte! Es ist zu gefährlich. «
»Ach was! Seit wann? Ich habe mehr als einmal deinen Hintern gerettet.«
Betroffen über den Ausbruch Luteks blickte Celena zu Boden. Verlegen strich sie die stets widerspenstige Strähne aus ihrem Gesicht.
»Ich … ich habe Angst um dich.«
»Eines wollen wir klarstellen, meine Liebe. Ich werde mitkommen, egal wo du hingehst. Keine getrennten Wege mehr. So war es versprochen.«
Er gab Celena einen heftigen, äußerst schmerzhaft wütenden Stoß. Sie taumelte und fiel hin. Ohne auf die am Boden liegend zu achten, stob er wutentbrannt aus der Halle hinaus.
Alleine zurückgelassen starrte die junge Tousard lange in die Flammen des vor sich hinprasselnden Kamins. Innerlich wankend fürchtete sie um den Mann, den sie gewonnen hatte. Körperlich bebend suchte sie den Schmerz zu ignorieren, der ihr der harte Stoß auf die Brust hervorbrachte. Dann jedoch konnte die sonst so starke Kriegerin ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und sank auf dem Boden sitzend zusammen.  

    * * *  

    Schneefall bekundete den Einzug des Winters. Das Gestöber reichte allerdings nicht dazu, das Land unter einer glitzernden weißen Decke verschwinden zu lassen.
Vor fünf Tagen war die große Truppe, die sich dem Schneetreiben und der beginnenden Kälte entgegenstemmten, aufgebrochen. Ihre Reise galt der umliegenden Gegend. Sie suchten nach Anzeichen oder Hinweise, die für oder entgegen der Gerüchte sprachen. Mehr hofften sie auf Dinge zustoßen, welche ihre Befürchtung entkräften konnten.
Der See, der an Burg Rotstein angrenzte, war überaus groß und breit. Man konnte die jeweiligen Ufer nicht erblicken. Inzwischen hatten sie die nördliche Spitze des Wassers erreicht.
Feuerwind stapfte mit seinen kräftigen Fesseln über den steinigen Weg, der an einem Hof vorbeiführte, der in der Nähe Girets lag. Giret selbst bestand, seit es von dem Aufmarsch der Anderen überrollt worden war, aus Ruinen von ineinander gebrochenen Gebäuden. Niemand lebte dort. Die Bewohner waren entweder rechtzeitig geflüchtet oder von der Horsocksarmee getötet worden.
Celena schauderte es bei dem Gedanken, was womöglich mit Lutek passiert wäre, hätte sie ihn nicht dort angetroffen und vielleicht sein Angebot, sie und Belothar zu begleiten, abgewiesen. Ihr Blick blieb auf den Bauernhof haften, der still und einsam, gar friedlich und trotzdem verwaist, inmitten der Landschaft dalag. Der Hof erweckte den Anschein, dass die Aussagen der Überlebenden entkräftigt wurden.
Einige Pferdelängen voraus, ritt Belothar, der abrupt und laut fluchend stehen blieb. Bäume hatten die Verwüstung des rückseitigen Gebäudes verdeckt und straften ihre Vermutung, alles wäre nur Gerede von Bauern. Die fehlende Hälfte bestand aus verkohlten, noch immer schwelenden Holzbalken. Zeugnis eines feurigen Infernos.
Es war aussichtslos in den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Nicht jedoch für Thorgrim, der entgegen des Bestrebens der anderen, die es von dem Ort fortzog, abgestiegen war. Er eilte zu dem Gehöft hinüber. Es blieb dem Trupp nichts anderes übrig als ebenfalls von ihren Pferden abzusteigen. Mit eiligen Schritten folgten sie dem Zwerg, der rasch eingeholt wurde. Einzig Lutek hielt sich abseits von allen auf.
Sein Ärger über Celena war offensichtlich nicht verflogen, auch wenn er sich gegenüber ihnen weiterhin normal verhielt, als wäre nichts gewesen.
Thorgrim schnupperte mit seiner Knollennase in der Luft.
»Ich kann sie förmlich riechen, dieses Gezücht.«
»Also ich rieche verkohltes Holz und verbranntes anderes Zeug«, meinte Celena. Sie schaute sich sicherheitshalber um. Weit und breit war von Feinden nichts zu sehen.
»Wisst ihr, was ich rieche«, funkte Belothar dazwischen. Er schnüffelte noch einmal. »Ich schnuppere den Duft meiner Spezialität, bestehend aus Mehl, Fleisch …«
Celena bedachte den jungen König mit einem vernichtenden Blick.
»He, ist schon gut, werte Freundin. Lasst das Schwert stecken. Ich bin mir bewusst, dass meine Suppe nichts für euren verwöhnten Gaumen ist.«
Augen rollend ging die schwarzhaarige Frau an der Seite des rothaarigen Zwerges weiter. Näherkommend sahen sie das Ausmaß der Zerstörung. Totes Vieh, als solches kaum noch zu erkennen, lag überall verteilt auf dem Boden. Abgerissene Schädel von Ochsen und deren ausgeweidete Torsi. Vogelvieh, welches nur an

Weitere Kostenlose Bücher