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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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barfüßig, in akrobatischer Eleganz an der Wand entlangtastend vorbeizukommen.
Kelthran war der Erste. Sofort öffnete er die steinerne Tür, um Freiraum zu schaffen. Es war ihr Glück, das sich niemand in dem Raum aufhielt. Celena schmiss ihm die Stiefel zu und machte sich tastend auf dem Weg, hinter ihr folgte Lutek. Eine Weile später standen sie in dem Arbeitszimmer. Mittig im Raum befand sich ein steinerner Tisch, der eine Symbiose mit dem Boden einzugehen schien. Darauf lagen allerlei Bücher, Schriftrollen und eine Menge Notizen. Eine einsame Truhe in der hinteren Ecke stach Celena beim herumschweifenden Blick ins Auge.
»Kelthran! Achtet an der Tür auf unliebsame Überraschung. Luk versuch die Truhe aufzubekommen«, kommandierte sie im leisen Ton, während sie den Raum weiter durchforschte.
Sie entdeckte eine schmale, eher unscheinbare Tür in der gegenüberliegenden Ecke, in der die Truhe stand. Kurz blickte sie darauf und wandte sich wieder dem Schreibtisch zu. Zwei Schritte hatte sie gerade vollzogen, als hinter ihr ein Geräusch ertönte. Wie ein Blitz wirbelte sie herum. Im gleichen Augenblick hatte Lutek die Truhe geknackt und winkte mit Dokumenten, während Kelthran an der Tür seine Dolche zückte.
In der eben betrachteten Tür stand ein Zwerg, der sich im Nebenraum vermutlich von seinem Druck erlöst hatte und dabei war, sein Beinkleid zuzumachen. Das bärtige Männchen erschrak derart heftig bei dem Anblick des vor ihm stehenden Menschenweibs, das er den Bund der ledernen Hose losließ. Nun wusste Celena wenigstens, wie ein Zwerg unterhalb der Gürtellinie aussah. Ein Anblick, auf den sie liebend gerne verzichtet hätte.
»Was … was wollt ihr hier?«, stammelte es aus dem verfilzt wirkenden Teppich vor seinem Mund.
Celena nicht gänzlich geschockt, packte den überraschten Zwerg und wuchtete ihn gegen den Schreibtisch.
»Wie wäre es mit einer Information von euch«, knurrte sie ihn an. »Hört gut zu! Wir sind im Auftrag Degrims hier. Ich könnte mir allerdings durchaus vorstellen, zu vergessen, dass ihr gewisse Dokumente aufbewahrt. Dafür verratet ihr mir, wo sich euer Sohn herumtreibt.«
»Ich habe keinen Sohn«, antwortete der halb nackte Zwerg rebellisch.
Blitzschnell presste Celena ihren Unterarm gegen die Kehle.
Mit Kraft drückte sie zu, sodass das kleine Wesen anfing zu röcheln.
»Haltet mich nicht für dumm«, fauchte sie auf.
Der Zwerg hob die Hand und Celena verringerte den Druck.
»Also?«
»Ich weiß nicht, wo er ist! Er hat Briefe geschrieben. Ich habe sie nie gelesen«, krächzte das bärtige Männchen. »Sie sind in einem versteckten Fach der Truhe.«
Sofort tastete Lutek die offene Truhe ab und fand, was er suchte.
»Hier! Ich habe sie«, rief er triumphierend.
»Wichtige Dokumente bewahrt ihr normal auf und einfache Briefe eures Sohnes legt ihr in ein Geheimfach?«
Celena schüttelte ungläubig den Kopf.
»Seltsames Volk, diese Zwerge«, kommentierte Kelthran, der lässig mit seinen Dolchen spielte. Jederzeit bereit ein Blutbad anzurichten.
»Die Winzlinge scheinen mehr um ihr Ansehen besorgt zu sein, als um ihre kleinen Geschäftsgeheimnisse.«
Celena ließ den keuchenden Zwerg los, der neben dem Tisch auf den Boden rutschte.
»Lutek! Such alle Dokumente zusammen und dann gehen wir.«
Kaum hatte sich die Kriegerin von dem Zwerg abgewandt, vernahm sie ein mörderisches Geschrei hinter sich.
»Elendes Miststück. Stirb du Oberflächenratte!«, geiferte das Ratsmitglied, während er in einen Spalt unter den Tisch griff.
Ein Bolzen aus einer Armbrust stammend, sauste augenblicklich an Celenas Kopf vorbei, direkt in den hölzernen Türrahmen des Nebenraumes. Wie unter einem stillen Kommando wirbelten alle drei gleichzeitig herum. Ein Dolch flog heran und bohrte sein spitzes Ende in den Schädel des Zwerges. Luteks Pfeil bohrte sich zugleich in dessen Herz und Celenas Himmelschneide nagelte ihn am Boden fest.
Der Zwerg hatte nicht einmal die Möglichkeit zu röcheln. Schon der Dolch im Schädel hatte ihm augenblicklich den Tod gebracht.
Plötzlich erklang vom Gang her Wutgeschrei.
Celena sah nur ein rot behaartes Etwas auf sie zustürzen und das Aufblitzen einer Axt, die den bereits toten Zwerg den Schädel spaltete.
»Hervorragend Thorgrim. Ihr habt einen toten Zwerg getötet«, meinte Kelthran trocken.
Thorgrim kratzte sich wie beiläufig am Gesäß. Er trat auf den unsanft verstorbenen Artgenossen zu, um seine Axt aus dessen Schädel zu ziehen. »So viel zum Thema - Keine

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