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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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kann mich daran erinnern das von Leihvätern geredet wurde.« Ratlos blickte Belothar zu Terzios hinüber. Jeamy antwortete ihm.
»Und so ist es auch. Dieses meinige Kind ist ein Spross zweier San-Hüter. Meine Wenigkeit und die … nun, ihr könnt es euch vielleicht denken. Aus diesem einzigen Grund hatte auch ich eine kurze Verbindung mit dem Schöpfer, ebenso wie Terzios. Ihr müsst wissen, wir Hüter sind in bestimmter Situation in der Lage einen Blick auf die Wahrheit zu erhaschen. Und wie ihr ebenso selbst wisst, können wir Hüter normalerweise keine Kinder zeugen oder gebären. Ich jedoch gebar aus dieser Verbindung eine Tochter, die mir nachhinein gestohlen wurde. Ich habe mich lange damit gequält, bis ich zu der Überzeugung kam, dass es möglicherweise besser so war. Zumindest entkam sie dadurch ihrem Vater. Was aus ihr wurde, entzieht sich leider meinen Kenntnissen.«
Durch die Erzählung wurden Jeamys alte Wunde aufgerissen. Die Erinnerung an das kleine unschuldige Wesen, das ihr aus dem Leben gerissen wurde, stach der alternden Hüterin ins Herz.
Ihr trauriger Blick blieb lange auf Terzios haften.
»Nun gut! Dann soll es so sein! Ihr bekommt meine Männer.«  

    * * *  

    Es war, wie Thorgrim voraussagte. Die rechte Hand des Zwergenkönigs, Degrim, hatte tatsächlich einen der besagten Verwandten auf seiner Abschussliste. Er war einer der Ratsmitglieder und hatte sich im Vorfeld mit seiner Aufhetze gegen den jetzigen König bei dessen Anhängern unbeliebt gemacht. Es musste sich um den Vater Jasthars handeln. Nach Degrims Aussage, ging es um Schmuggel verbotener Güter sowie Erpressungen und Mord an anderen adligen Zwergen. Die Liste war lang. Was genau stimmen mochte, war für Celena in diesem Moment nicht von Belang. Eines wusste sie mit Sicherheit. Ehrenhaft waren die Anhänger des entmachteten Herrschers nicht.
An der Behausung des Ratsmitglieds angekommen, überwältigten sie die Wachen, die nun in einer dunklen, nicht einsehbaren Ecke gefesselt von Thorgrim bewacht wurden. Begeistert war der alte Zwergenkrieger nicht davon, das hatte man ihm angesehen. Er sah jedoch ein, dass er für das weitere Vorgehen eher eine Gefahr darstellte.
Schritt für Schritt erkundeten die anderen drei vorsichtig die Wohnräume. In den Fels gehauene Nischen der einzelnen Kammern schimmerten im zarten Grün fein geschliffene Kristalle und leuchtende Saphire in allen Größen. Für diese wunderbaren Objekte hatten sie keinen Blick.
Celena spürte Luteks Atem direkt hinter sich. Kelthrans Schritte neben ihr waren nicht mehr als ein leises, so gut wie unhörbares Rascheln auf dem Steinboden. So schlichen sie von einem Raum in den nächsten, bis sie zu einer Tür gelangten, die weiter hinunterführte.
Wie der Bau eines Erdentiers verzweigten sich die Gänge, je tiefer sie vordrangen. Zum Glück hatten sie darüber eine genaue Beschreibung erhalten. Wie auch immer Degrim dazu kam, war uninteressant.
Endlich erreichten sie die ebenfalls beschriebene Tür zu dem Arbeitszimmer des Ratsmitglieds. Er war ihr eigentliches Ziel.
Die Dokumente, die sie für Degrim beschaffen sollten, waren nur ein offizieller Nebeneffekt.
»Mach jetzt bloß keinen Schritt weiter«, zischte Lutek der San-Hüterin ins Ohr. »Und wage es nicht, den Fuß zu senken. Du stehst auf einer Druckplatte!«
Entgeistert sah Celena an sich herab. Und tatsächlich unter ihren Füssen befand sich eine Steinplatte, die sich kaum von den anderen abhob. Nur die feinen Rillen um diesen herum, verrieten das Teil als eine Falle.
Lutek hockte sich hinter ihr nieder, um das teuflische Werk eines Zwerges zu entschärfen, während Celena langsam ihren Fuß zurückzog und sich rittlings auf Luteks Rücken setzte.
»Eine sehr interessante Stellung«, flüsterte Kelthran.
Celena schenkte ihm ein schiefes Grinsen, gleichwohl lachte sie in sich hinein. Der Rotfuchsschopf vor ihr schüttelte den Kopf.
»Unmöglich! Die sind gut, die Zwerge. Der Mechanismus hängt unter der Platte. Ich komme nicht daran.«
»Dann müssen wir es irgendwie umgehen«, flüsterte Celena.
Kelthran sah den Gang zurück, den sie gekommen waren.
»Am besten stellen wir ein Schild für Thorgrim auf, falls er auf den Gedanken kommen sollte, hinter uns herzulaufen.«
Der freie Platz um die Falle herum war gerade eine Handbreit an der Felswand lang. Mit den steifen Stiefeln hätten sie womöglich beim Auftreten die Platte getroffen und den Mechanismus ausgelöst.
Sie mussten ihre Stiefel ausziehen, um

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