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Vermächtnis des Pharao

Vermächtnis des Pharao

Titel: Vermächtnis des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Gill
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Tätigkeit verboten hat. Einem solchen Risiko würde ich dich nicht aussetzen.«
    Huy entspannte sich. »Da ist noch etwas, das immer dringender wird. Ich kann nicht länger hierbleiben. Je weiter ich vorankomme, desto eher bringe ich vielleicht Aset in Gefahr.«
    »Es gibt keine Gefahr, die ich nicht auf mich nehmen kann«, widersprach Aset.
    »Ich habe über deinen Wunsch nachgedacht«, sagte Amotju. »Und vorläufig ist es mir lieber, wenn du hierbleibst. Außerdem könntest du im Moment sowieso nicht umziehen. Du hast eine schöne Tracht Prügel bekommen, mein Freund. Ich möchte, daß du schnell wieder gesund wirst, damit du deinen Auftrag erledigen kannst. Aset wird dafür sorgen, daß du so gut gepflegt wirst, wie kein Diener es tun könnte, und allein würdest du dich vernachlässigen. Du warst sehr unvorsichtig, aber vielleicht hat deine Gegenwart am Grab sie erschreckt und so verhindert, daß sie noch mehr Schaden anrichteten. Dafür bin ich - sind wir ~ dir dankbar.« Er erhob sich und leerte seinen Weinbecher. »Kümmere dich um ihn, Aset. Huy, kannst du gehen?«
    »Ja.«
    »Dann begleite mich zum Tor.«
    Kaum hatten sie die Terrasse hinter sich gelassen, als Amotju seine Maske fallenließ. Er machte ein sorgenvolles Gesicht. »Erst die Todesdrohung. Jetzt der Raub am Grab meines Vaters. Besteht da ein Zusammenhang? Steckt Rechmire hinter beidem?«
    »Ich werde es herausfinden.«
    »Tu das. Du mußt schnell wieder auf die Beine kommen. Ich spüre, daß ein böser Stern über mir aufgeht.«
    »Unsere bösen Sterne erschaffen wir uns selbst.«
    »Nein. Das tun die Götter.«
    Amotju zog sich den Mantel fester um die Schultern und stieg in die Sänfte, die ihn vor dem Tor erwartete. Die vier Leibdiener packten die Tragegriffe und trugen ihn hinaus in die Dämmerung.
    Huy blieb noch einen Augenblick am Tor stehen; er spürte, daß der Türsklave ihn neugierig beäugte, wollte aber noch nicht wieder ins Haus zurück. Er genoß die Luft und sah zu, wie die Dunkelheit die letzten Momente des Tages verschluckte. Unter den Verbänden schmerzte sein geschundener Körper, aber Huy hatte nicht vor, sich auszuruhen. Er war ertappt, erniedrigt worden. Man hatte ihm eine Lektion erteilt, die er nur durch glückliche Fügung überlebt hatte. Er würde herausfinden, wer versucht hatte, ihn umzubringen. Es ging nicht mehr nur um Amotjus politische Interessen. Jetzt war es auch sein eigener Kampf geworden.
    Er ging zurück zum Haus. Es war eine warme und freundliche Nacht, und die Luft war schwer vom Duft der Blumen. Ein Vogel murmelte schlaftrunken im Gebüsch.
    Auf der Terrasse war Aset jetzt allein. Sie hatte sich auf eine lange Couch gesetzt, die am Rande des Wasserbeckens stand. Mit einem Stock neckte sie die langsamen Fische, die so dunkel waren wie das Wasser selbst.
    Sie blickte auf, als er herankam, und ein neues Licht leuchtete in ihrem Auge.
    »Setz dich her, neben mich.«
    Er gehorchte, und heftiger denn je war ihm die Wärme ihres Körpers bewußt. Sie trug ein langes, weites Hemd, das um die Taille von einem locker gebundenen Gürtel gehalten wurde.
    »Willst du wirklich fort von hier?«
    »Es wäre besser, wenn ich in der Stadt wohnte.«
    »Du kannst es nicht erwarten, von mir wegzukommen.« Fast die Stimme eines kleinen Mädchens - aber natürlich voller Berechnung. Sie beugte sich vor und spielte mit ihrem Stock im Wasser. Dabei zeichnete der Stoff ihres Gewandes jede Kontur ihres Körpers nach. Er legte eine Hand neben sie auf die Couch und seine Kehle wurde trocken, aber sie neckte weiter die Fische und schaute völlig konzentriert ins Wasser. Nach einer Weile lehnte sie sich zurück, lächelte und sah ihn herausfordernd mit ihren nachtschwarzen Augen an.
    »Als ich zwölf war und du dreiundzwanzig...«, sagte sie immer noch lächelnd; aber jetzt war das Lächeln ein anderes geworden. Entspannt streckte sie die Beine aus und ihre rechte Hand spielte mit einem Ende ihres Gürtels. Dann hob sie den nackten Fuß und berührte sein Knie mit den Zehen.
    »Ich will nicht, daß du weggehst«, sagte sie. »Seit drei Tagen betrachte ich dich, und mit jedem Tag begehre ich dich mehr. Glaubst du, du...? Als du heute morgen zu dir kamst, war dein erstes Wort ,Aahmes’.«
    Drei Jahre waren seit Aahmes vergangen, und noch länger war es her, seit er einer Frau nahe gewesen war. Und schon waren sie über alle Worte und alle Vorsicht hinaus. Er hielt ihren Fuß und liebkoste ihn mit dem Daumen, dann ihre Wade, ihr Knie,

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