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Vermächtnis

Vermächtnis

Titel: Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jared Diamond
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fasse ich die Zusammensetzung der Allianz in Tab. 2 zusammen. Die eine, nach ihrem Anführer Gutelu als Gutelu-Allianz bezeichnet, bestand aus mehreren Bündnissen von jeweils rund 1000 Personen, darunter die Wilihiman-Walalua-Konföderation, zu der die Gegend der Dugum-Dani gehörte, die mit ihr verbündeten Gosi-Alua, die Dloko-Mabel und andere Konföderationen. Zu der zweiten, die südlich von der Gutelu-Allianz zu Hause war, gehörten die Widaia und ihre Verbündeten, darunter die Konföderationen Siep-Eloktak, Hubu-Gosi und Asuk-Balek. Die Gutelu-Allianz führte gleichzeitig auch an ihrer Nordgrenze einen Krieg, der aber im Folgenden nicht beschrieben wird. Einige Jahrzehnte vor den Ereignissen von 1961 waren die Wilihiman-Walalua und die Gosi-Alua mit den Siep-Eloktak verbündet gewesen, und ihre Feinde waren die Dloko-Mabel. Dann aber veranlassten Schweinediebstähle und Meinungsverschiedenheiten um Frauen die Wilihiman-Walalua und die Gosi-Alua, sich mit den Dloko-Mabel zu verbünden, unter Gutelu eine Allianz zu bilden und die Siep-Eloktak, die zu Verbündeten der Widaia geworden waren, anzugreifen und zu vertreiben. Nach den Ereignissen von 1961 griffen die Dloki-Mabel wiederum die Wilihiman-Walalua und die Gosi-Alua an und wurden zu deren Feinden.
    Alle diese Gruppen sprechen die Dani-Sprache und ähneln sich sowohl in ihrer Kultur als auch in der Art, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In den folgenden Absätzen werde ich die verfeindeten Seiten kurz als Wilihiman und Widaia bezeichnen; man sollte aber daran denken, dass jede Konföderation im Kampf von einer oder mehreren verbündeten Gruppen unterstützt wurde.
    Gutelu-Allianz
Widaia-Allianz
Wilihiman-Walalua-Konföderation
Widaia-Konföderation
Gosi-Alua-Konföderation
Siep-Eloktak-Konföderation
Dloko-Mabel-Konföderation
Hubu-Gosi-Konföderation
andere Konföderationen
Asuk-Balek-Konföderation
 
andere Konföderationen
    Tabelle  2 : Mitglieder der beiden kriegführenden Dani-Allianzen
    Im Februar 1961 , bevor der Hauptteil der Berichte von Broekhuijse, Heider und Matthiessen beginnt, wurden vier Frauen und ein Mann aus der Gutelu-Allianz von den Widaia getötet, als sie Verwandte aus ihrem Clan bei einem benachbarten Stamm besuchten und ein Festmahl mit Schweinefleisch feierten. Dies erboste die Gutelu. Zuvor hatte es ebenfalls bereits andere Morde gegeben. Man sollte also eigentlich nicht von einem Krieg mit klar definierbarem Anfang und Grund sprechen, sondern von chronischer Kriegsführung.
    Am 3 . April starb ein Widaia-Mann, der bei einem früheren Kampf verwundet worden war. Für die Wilihiman war dies die Rache für den Tod eines ihrer Leute im Januar, und es bestätigte die wohlwollende Einstellung ihrer Vorfahren; für die Widaia jedoch verlangte der erneute Tod eines der Ihren nach Rache, damit die Beziehung zwischen ihren eigenen Vorfahren wiederhergestellt wurde. Im Morgengrauen des 10 . April forderten die Widaia mit lauten Rufen zum offenen Kampf heraus; die Wilihiman nahmen an und kämpften, bis der Regen den Feindseligkeiten gegen 17  Uhr ein Ende bereitete. [4]
    Zehn Wilihiman wurden leicht verwundet, einer der Verbündeten der Gosi-Alua (ein Mann namens Ekitamalek) wurde schwer verletzt (eine Pfeilspitze brach in seinem linken Lungenflügel ab, und 17  Tage später starb er), und eine nicht genau genannte Zahl von Widaia wurde ebenfalls verwundet. Nach diesem Ergebnis waren beide Seiten erpicht auf einen weiteren Kampf.
    Am 15 . April wurde wiederum eine Kampf-Herausforderung ausgesprochen und angenommen, und ungefähr 400  Krieger kämpften, bis die einbrechende Dunkelheit alle zwang, nach Hause zu gehen. Auf beiden Seiten wurden jeweils ungefähr 20  Männer verwundet. Drei Hubikiak, Verbündete der Widaia, mussten weggetragen werden, was von verächtlichem Gelächter und Spott der Wilihiman begleitet war; sie riefen Bemerkungen wie »Lasst die Idioten doch selbst gehen, das sind doch keine Schweine! … Geht nach Hause, dann können eure Frauen euch Kartoffeln kochen.« Ein verwundeter Hubikiak starb sechs Wochen später.
    Am 27 . April starb Ekitamalek, der am 10 . April verwundete Gosi-Alua, und wurde bestattet. Die Widaia bemerkten, dass kein Gosi-Alua und nur wenige Wilihiman draußen in ihren Gärten waren; daraufhin überquerten 30  Widaia einen Fluss, drangen ins Land der Wilihiman ein und legten einen Hinterhalt. Als niemand kam, stürzten die Widaia einen Wachturm der Wilihiman um und gingen nach

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