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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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mithalten.
    Ihr Blick fiel auf Nicks makelloses Profil, und sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Einmal hatte sie seine Vorzüge bereits genießen dürfen. Die Erinnerung daran ließ sie erschaudern. Er war brutal gewesen, fast bösartig, und sie hatte vor Leidenschaft geschrien, was ihr nicht oft passierte. Kein Mann hatte sie so gereizt wie er. Kein Mann hatte sie so ... bedürftig zurückgelassen.
    Er fing ihren Blick auf und runzelte die Stirn. „Anscheinend kann der ,Drache“ tatsächlich Feuer speien, wenn es sein muss.“ „Julia? Sie ist die langweiligste Frau auf Erden.“
    „Bestimmt übertreibst du.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Alec ist ihr oft begegnet und hat sie nie auch nur im Geringsten beachtet. Niemand tut das.“
    „Jetzt, wo sie eine reiche Viscountess ist, wird ihr jeder Beachtung schenken.“
    „Das möchte ich bezweifeln. Sie ist absolut hausbacken, vollbringt wohltätige Werke und sagt die schockierendsten Sachen. Wenn Alec nicht ein paar Wunder vollbringt, ist ein Skandal unausweichlich.“
    „Unterschätze meinen Vetter nicht. Er mag stürmisch und jähzornig sein, aber ein Dummkopf ist er nicht. Es gelang ihm, der Liebling seines Großvaters zu bleiben, obwohl ich mein Bestes tat, die beiden zu entzweien.“
    Sie lehnte sich zurück und warf ihm unter den Wimpern einen Blick zu. Sie wusste, dass das dünne Musselin ihre Gestalt eher enthüllte als verbarg. „Bestimmt war dein Bestes ziemlich drastisch.“
    „Wie überaus scharfsinnig“, erwiderte er trocken und nahm seinen Hut. „So dumm bist du gar nicht.“
    Therese verbarg ihren Zorn hinter einem brüchigen Lachen. „Und Alec ist gar nicht so verdorben, wie man gemeinhin glaubt, was?“
    „Ich muss zugeben, dass ich an seinem tiefen Sturz nicht ganz unbeteiligt war.“
    Sie musterte ihn scharf. Diese Offenheit sah ihm gar nicht ähnlich. Es sei denn, er hatte einen Grund dafür. „Was hast du getan?“ „Du bist ja ganz aufgeregt, meine Liebe. Nichts Unfeines. Du weißt doch, dass die Leute tratschen. Hier ein Wort, da ein Wort. Es war wirklich bemerkenswert leicht.“
    „Dir fällt eben alles leicht.“ Sie ahnte, dass ihre Bemerkung ein wenig bitter klang, aber sie konnte sich nicht bezähmen. Therese zerriss es förmlich vor Frustration - sie hätte es ihm gern mit gleicher Münze heimgezahlt.
    Nick ging zur Tür und betrachtete sie leidenschaftslos. „Nicht so leicht, wie du annimmst, meine Liebe.“ Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, bei dem sich ihr Magen zusammenkrampfte. „Meine letzte Unternehmung beweist das leider. Wir werden wohl etwas Größeres, Grandioseres planen müssen, wenn wir das Vermögen jetzt noch an uns bringen wollen.“
    „Was sollen wir tun?“
    Geschickt rückte er sein Halstuch zurecht. „Falls deine interessante Cousine das Haus ohne ihre Sachen verlassen hat, wird sie sicher zurückkommen.“
    „Ich kann es gar nicht erwarten, diesem verschlagenen Biest... “ „Das wirst du nicht. Du wirst sie Stattdessen davon überzeugen, dass du ihre beste Freundin bist.“
    Therese konnte die Demütigungen und Unverschämtheiten, mit denen sie Julia überschüttet hatte, gar nicht zählen. „Das würde sie mir nie glauben.“
    „Überzeuge sie davon, dass du dich geändert hast.“
    „Und dann?“
    „Und dann, meine Liebe, überlegen wir uns, wie wir ihre Schwächen am besten nutzen können.“ Er setzte den Hut auf und rückte die Krempe über seinem blonden Haar zurecht. „Ich will all ihre Gedanken, Wünsche und Geheimnisse erfahren, so sie welche hat. Bringe alles über ihre Beziehung zu meinem Vetter in Erfahrung.“
    „Und was bekomme ich dafür?“
    Seine Lider senkten sich über seine Augen. „Ich heirate dich, sobald ich das Vermögen meines Großvaters erlange, und keinen Tag früher.“
    „Ich will mehr als ein Versprechen.“ Sie ging zu ihm, schlang die Arme um ihn und fuhr mit den Lippen über sein glattes Kinn. Sein Rasierwasser betäubte sie, als wäre es Laudanum, und schürte eine träge Hitze in ihr. „Gib unsere Verlobung bekannt, Nick. Setz eine Anzeige in die, Gazette“.“ Sie flüsterte ihm ins Ohr: „Ich würde dich auch ohne Geld nehmen.“
    Er entzog sich ihr und öffnete die Tür. „In diesem Punkt, meine Liebe, unterscheiden wir uns.“
    Die Tür schloss sich hinter ihm, und Therese stieß einen Wutschrei aus.

7. KAPITEL
    Die Schachteln türmten sich in der Eingangshalle; manche Stapel schwankten sogar, als ob sie bei

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