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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Wortspiele. Dabei verdiene ich mit meinen sprachlichen Fähigkeiten meinen Lebensunterhalt. Ich begann in dem Buch zu blättern.
    Aha. In Kapitel siebzehn waren mehrere Seiten ausgehöhlt, gerade so weit, dass ein winziger USB-Stick Platz fand.
    Ich kippte das Ding auf meine Handfläche. Es war kleiner als ein Kaugummistreifen, besaß aber der Markierung auf dem silbernen Gehäuse zufolge eine Speicherkapazität von acht Gigabyte. Das war mehr als genug für ein Video in DVD-Qualität. Der Stick hing zusammen mit einem Medaillon an einer Kette. Selten hatte mich etwas so irritiert, wie der Anblick der darauf abgebildeten Madonna mit Kind. Ich grub meinen Computer aus dem Rucksack. Die Manga-Barbie telefonierte nun, ließ mich aber nicht aus den Augen.
    Ein ausgehöhltes Buch. Fast hätte ich gelächelt. Jax gehörte eben zur alten Schule.
    Oder sie war ein Witzbold. Kapitel siebzehn trug die Überschrift Ein Loch im Fußboden. Mein Computer fuhr hoch.
     
    Lavonne tigerte auf und ab. »Ins Fadenkreuz.«
    »Der Modus Operandi jedes Auftragskillers: aufspüren, ins Fadenkreuz nehmen und töten«, erklärte Jesse.
    Lavonne starrte mit finsterer Miene aus dem Fenster. »Und er meint damit …«
    »Nichts Gutes.«
    Ach, tatsächlich, sagte ihr Blick. »Du kannst Evan jetzt nicht mehr raushalten.«
    »Dann muss ich sie eben stoppen.«
    Trotz seines sachlichen Tons hob sie die Hände, wie um ihn zur Ruhe zu mahnen. »Du darfst ihr das nicht verraten.«
    »Aber damit könnte ich sie dazu bringen …«
    »Nein, das sind geheime Informationen. Die musst du für dich behalten. Basta.«
    Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Dann muss ich sie irgendwie von der Straße auflesen, bevor der Kontakt abreißt.«
    »Überleg dir das gut. Bist du dir sicher, dass du Evan noch bremsen kannst?«
    »Ich bin der Einzige – wenn wir nicht mit Phils Botschaft an die Öffentlichkeit gehen wollen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das gibt Ärger. Zumindest steckst du in einem gewaltigen Interessenkonflikt.«
    »Phil hat seine letzten Sekunden in Freiheit darauf verwendet, mir diese Nachricht zu schicken. Da setze ich mich nicht hin und überlege, ob ich gegen irgendwelche Vorschriften verstoße.« Er klatschte die Hände flach auf den Schreibtisch. »Der Auftrag war klar: Ich soll seine Familie schützen.«
    »Delaney ist dein Mandant, nicht dein vorgesetzter Offizier. Er hat dir keine Befehle zu erteilen.«
    »Das war auch kein Befehl, das war ein Hilferuf.«
    Sie erwiderte seinen Blick.
    »Ich weiß, dass Evan ihren Vater retten will, aber sie hat keine Ahnung, auf was sie sich da eingelassen hat«, seufzte Jesse. »Ich muss verhindern, dass sie an diese Informationen rankommt.«
    Lavonne nahm ihre Brille ab, warf sie auf den Schreibtisch und rieb sich die Augen. »Ja, das musst du wohl.«
    Die Dankbarkeit trieb seinen Adrenalinspiegel in die Höhe. »Was soll ich wegen Nicholas Gray unternehmen?«
    »Überlass das mir.« Ihre Miene verfinsterte dich. »Der soll sich unterstehen, deinem Bruder zu drohen.«
    Lavonne gab sich gern cool und abgebrüht, aber im Grunde ging ihr Gerechtigkeit über alles. Wenn es nötig war, würde sie bis zum Letzten für ihn kämpfen. Er nickte dankbar.
    »Mach, dass du verschwindest«, sagte sie nur.
    Mein Computer bootete. Mit etwas Glück konnte ich mir die Informationen auf dem Stick nicht nur anschauen, sondern sie kopieren und an Sanchez Marks und Rio Sanger weiterleiten. Crescendo verfügte mit Sicherheit über ein WLAN-Netzwerk. Ein Klick, und mein Vater war frei – ganz ohne mühselige Fahrerei.
    Mein Bildschirm leuchtete auf, und ich schob das schmale Speichermedium in den Rechner. Das Lämpchen an dem Stick begann rot zu blinken.
    Dann, bevor ich auch nur Luft holen konnte, erlosch das rote Licht. Auf meinem Display wurde es stockfinster.
    Schwärzeste Nacht. Kein Cursor. Rein gar nichts, bis auf ein einziges Wort in winziger, weißer Maschinenschrift links oben auf dem Bildschirm.
    Root_
    Das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich fuhr mit der Hand über das Touchpad, drückte die Escape-Taste, die Enter-Taste, versuchte einen Warmstart. Keine Reaktion.
    Verdammt noch mal. Computer sind nicht meine Stärke. Online-Recherche und Surfen im Netz ja, aber wenn so eine Kiste zu spinnen anfängt, bin ich aufgeschmissen. Computerprobleme lösen? Da könnte ich genauso gut versuchen, eine Raumfähre zu fliegen. Ich schlug mit der Hand gegen den Bildschirm.
    Root_
    Jax, was hab ich getan? Was jetzt?
    Ich

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