Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Maklerorganisation Immobilienverband Deutschland (IVD) sind 2009 die Preise von Einfamilienhäusern im Bundesschnitt um 1,2 Prozent gefallen. Auch Büro- und Gewerbeimmobilien haben in
den letzten Jahren eine stark rückläufige Wertentwicklung. Denn hohe Leerstandsquoten drücken auf die Mieten.
Vermögensbilanz nach 10 Jahren
Doch wie sieht nach zehn Jahren Martinas gesamte Vermögenssituation aus? Gelingt nach zehn Jahren ein Verkauf ohne Wertveränderung, würde sie einen Preis von 190.000 Euro erzielen. Abzüglich des Restkredites von 126.600 Euro verblieben ihr 63.400 Euro. Ihr weiteres Vermögen wäre ihr Investmentsparplan, den sie nach dem Immobilienkauf mit 150 Euro neu angespart hatte. Mehr war anfänglich nicht drin, da mit ihrer Kapitalanlage-Immobilie mehr finanzieller Aufwand verbunden ist. Ich kalkuliere für den Aktienfonds eine durchschnittliche Rendite von fünf Prozent pro Jahr. Nach Kosten hätte sie nach zehn Jahren rund 22.300 Euro angespart. Ihr Tagesgeldkonto lasse ich in der Zukunftsplanung auÃen vor, denn eine Reserve sollte sie immer haben â egal ob mit oder ohne Immobilie.
Martina kommt nach zehn Jahren auf ein Vermögen von 85.700 Euro. Das sind 10.700 Euro mehr als heute. Jetzt gehören ihr bereits 75.000 Euro: das Geld ihrer Eltern und ihre eigenen Ersparnisse. Sie steigert ihr Vermögen um lediglich 14 Prozent. Für ein eigenes Haus ist das aber nur ein kleiner Grundstock.
Doch auch bei einer positiven Wertentwicklung der Immobilie sind die Ergebnisse nicht wesentlich besser. Wir kalkulieren einmal eine Wertsteigerung von einem Prozent pro Jahr â in Anlehnung der ernüchternden Bilanz der letzten Jahre. Nach dem Immobilienverkauf und der Kredittilgung verblieben dann immerhin 83.400 Euro. Ihr Gesamtvermögen beträgt 105.700 Euro. Doch diese Rechnung geht nur auf, wenn die Immobilie beim Wiederverkauf 210.000 Euro bringt. Und da habe ich ernsthafte Zweifel.
Ich habe Martina eine andere Rechnung aufgemacht. Sie legt das Geld ihrer Eltern liquide, aber sicher an. Ich rate zu einer gemanagten
Anlage in sicheren EURO-Anleihen. Aus den 50.000 Euro würden nach zehn Jahren rund 70.500 Euro werden. Ich habe eine Rendite von 3,5 Prozent pro Jahr angenommen, denn damit ist bei Bundesanleihen im Schnitt der nächsten Jahre zu rechnen. Das Investmentkonto hat eine Ausgangsbasis von 15.000 Euro und wird von Martina weiter mit 300 Euro angespart, sodass nach zehn Jahren rund 65.000 Euro zur Verfügung stehen. Summa summarum kommt sie auf ein Vermögen von 135.500 Euro. Sie verfügt also nach zehn Jahren über 80 Prozent mehr Vermögen als zu Beginn ihrer Planung.
Martina hat sich am Ende gegen die Immobilie entschieden. Denn im Laufe unserer Gespräche wurden ihr die Risiken immer deutlicher. Die neue Strategie gefällt ihr gut, weil sie sich nicht festlegt und jederzeit an ihr Geld kommt, um neue Wege zu gehen. Sie hat dann den nötigen Grundstock vielleicht für die eigene Immobilie. Denn die schützt wirklich vor Inflation.
Zehn oder 15 Jahre? â Lange Zinsbindungen für Hypothekenkredite geben Planungssicherheit
Die meisten Finanzexperten empfehlen derzeit, eine möglichst lange Zinsbindungszeit zu vereinbaren. Ãblich ist eine Frist von zehn oder 15 Jahren. Aber auch 20-jährige Festvereinbarungen bieten einige Banken an. Die Begründung liegt auf der Hand: In Zeiten niedriger Hypothekenzinsen â so wie es derzeit der Fall ist â bietet es sich an, den niedrigen Zins lange zu sichern. Das gibt Planungssicherheit. Bei einer späteren Anschlussfinanzierung, also zum Ablauf der zu Beginn vereinbarten Zinsfestschreibung, werden die Zinsen neu vereinbart. Es ist aber aus heutiger Sicht zu befürchten, dass viele Immobilienkäufer einen deutlichen Zinsanstieg und somit eine Verteuerung des Darlehens in Kauf nehmen müssen.
Der Preis für diese Sicherheit ist die Einschränkung der Flexibilität. Denn wer nach einigen Jahren feststellt, dass die Traumimmobilie vielleicht zu klein ist oder aus beruflichen Gründen ein Umzug ansteht, hat einige Nachteile. Die Banken lassen nicht ohne Weiteres die Rückzahlung des Darlehens innerhalb der vereinbarten Zinsbindung zu. Und wenn, fallen zum Teil hohe Vorfälligkeitsentschädigungen an. Das ist der Zinsschaden, der entsteht, weil das Darlehen zwar zurückgezahlt wird, der Hypothekenfinanzierer aber zuvor das Geld am
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