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Verneig dich vor dem Tod

Verneig dich vor dem Tod

Titel: Verneig dich vor dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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persönlich verantwortlich. Jetzt brauchen wir eine sichere Zelle – einen Raum ohne einen Geheimgang, durch den sie entkommen können.«
    »Es gibt einen Raum ganz in der Nähe«, überlegte Bruder Willibrod. »Er hat eine Tür und ein kleines vergittertes Fenster.«
    »Bist du sicher, daß es keine Gänge hinter Wandvorhängen oder beweglichem Mauerwerk gibt?« fragte Sigeric spöttisch. »Schließlich wußtest du anscheinend nichts von dem Gang, der in dieses Zimmer führt.«
    Bruder Willibrod breitete hilflos die Hände aus.
    »Dies ist ein altes Gebäude, Lord, auf einer alten britannischen Festung erbaut …«
    »Ich brauche keinen Geschichtsvortrag, sondern die Versicherung, daß der Raum keinen anderen Ausgang hat als die Tür, die meine Männer bewachen werden.«
    »Das kann ich mit meinem Eid beschwören«, stammelte Bruder Willibrod.
    »Das ist gut«, antwortete der Alte mit boshaftem Unterton. »Niemandem aus dieser Abtei, auch nicht dem Abt, ist es erlaubt, sie aufzusuchen. Werferth«, wandte er sich an einen der beiden Krieger, der offensichtlich seine Leibwache kommandierte, »du hast meine Befehle gehört? Laß niemanden zu ihnen ein.«
    »Es soll geschehen, Lord«, antwortete der Krieger, »aber was ist mit Essen und Trinken?«
    Sigeric bedachte die Frage ernsthaft.
    »Das will ich ihnen nicht verweigern. Du wirst dich darum kümmern, Willibrod. Die Mahlzeiten werden Werferthübergeben, der dafür sorgt, daß die beiden verpflegt werden. Nun führt die Anordnung aus.«
    Eadulf erhob Einspruch.
    »Das ist keine Lösung, Lord Sigeric«, stellte er kühl fest. Er hatte seinen Zorn jetzt unter Kontrolle. »Unsere Inhaftierung wird das Blutvergießen nicht verhindern, das bevorsteht, wenn das
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durchgeführt wird, dessen natürliche Folge es sein wird, die Königreiche in den Krieg zu treiben, wie ich erklärt habe.«
    Lord Sigeric erhob sich, die Hände an den Hüften.
    »Ich bin ein alter Hund, dem man keine neuen Kunststücke mehr beibringen kann, Eadulf. Ich werde auf meine Art vorgehen, und das ist die Art der Wuffingas. Ich habe alles angehört, was du zu sagen hattest. Jetzt werde ich es erwägen und mir mein Urteil bilden.« Er entließ sie mit einer Handbewegung.
    Seine Männer schoben Fidelma und Eadulf hinaus, doch nicht auf grobe Weise. Bruder Willibrod schritt voran und zeigte ihnen die Zelle, die er als ihr Gefängnis vorgesehen hatte.
    Als die Tür hinter ihnen zuschlug, standen sie da und musterten den winzigen Raum, in den man sie gebracht hatte. Er war nicht mehr als zwei Schritte breit und drei Schritte lang und gerade so hoch, daß man aufrecht darin stehen konnte. An einem Ende befand sich ein kleines vergittertes Fenster, durch das man weiter nichts als ein Stück Himmel sah. Das ganze Mobiliar bestand aus einem Bett und einem Schemel. Die Zelle war eiskalt.
    »Na«, seufzte Eadulf und sank auf den Schemel, »unsere Mühe hat kaum jemandem genutzt.« Es klang verbittert.
    Fidelma dachte nicht daran, mit dem Jammern über einMißgeschick viel Zeit zu vergeuden. Sie trat zum Fenster und schaute hinaus.
    »Die Zeit ist schnell vergangen«, murmelte sie. »Mul muß uns schon lange aufgegeben haben. Die Dämmerung bricht bereits herein.«
    »Mein Magen hat mir auch gesagt, daß es spät ist«, beklagte sich Eadulf.
    Fidelma kam zurück und betrachtete die winzige Zelle.
    »Ich nehme an, das war einmal die Zelle eines einzelnen Bruders. Der Raum reicht kaum für zwei, und das Bett ist sehr schmal.« Sie bückte sich, schaute darunter und wandte sich angeekelt ab. »Ich hoffe, wir bleiben hier nicht lange eingesperrt.«
    Eadulf sah ihr trübsinnig zu.
    »Sigeric war unsere einzige Chance«, sagte er zornig, »und er hört dich nicht einmal an. Blindes Vorurteil kann ich das nur nennen.«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Fidelma den Kopf.
    »Er handelte nach seinem Gewissen. Du kannst nicht verlangen, daß er mehr tun sollte«, antwortete sie. Sie regte sich nicht auf.
    »Du willst doch wohl nicht sagen, daß du sein Vorgehen unterstützt?« Eadulf war entgeistert über ihre scheinbare Passivität.
    »Versetz dich in seine Lage, Eadulf. Was hättest du denn anders gemacht?«
    »Ich kann mich nicht in seine Lage versetzen. Ich bin nicht Sigeric.«
    »Genau. Und Sigeric ist nicht du. Er handelt nach dem, was er weiß.«
    »Wie sollen wir dann hier herauskommen? Abt Cild wirduns nicht ein zweites Mal aus seinen Fängen lassen. Er schreit schon jetzt nach unserem Blut.«
    Sie setzte

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