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Verneig dich vor dem Tod

Verneig dich vor dem Tod

Titel: Verneig dich vor dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Leute oder Aldhere und seine Leute belasteten. Als seine letzte Handlung, die König Ealdwulf endgültig dazu veranlassen sollte, mit einer kleinen Streitmacht herzukommen und Aldhere anzugreifen, plante Higbald, Abt Cild und einige seiner Mönche umzubringen. Er lockte sie mit einer Botschaft zu einem Ort in der Nähe, wo er im Hinterhalt liegen wollte. Doch wie das Schicksal es wollte, glaubte Abt Cild den Geist seiner Frau über dem Moor zu sehen und flüchtete, bevor Higbald eintraf. Als dieser ankam, war Lioba bei ihm.«
    »Woher weißt du das?« fragte Sigeric.
    »Weil wir dort versteckt lagen und es beobachteten.«
    »Und welchem Zweck dienten alle diese Mordtaten?«
    »Sie sollten dafür sorgen, daß sich die Leute ständig gegenseitig an die Kehle gingen. Vor allem, wie ich schon sagte, sollten sie König Ealdwulf mit einer kleinen Streitmacht hierher locken, die groß genug wäre, Aldhere anzugreifen, aber nicht ausreichend, um einem Angriff aus dem Hinterhalt standzuhalten, zu dem Wulfheres Hauptmacht aus Mercia anrücken würde. So wäre König Ealdwulf getötet worden, und Mercia hätte dieses Königreich geschluckt.«
    »Das wirst du beweisen müssen«, meinte Sigeric ernst.
    »Das werde ich. Doch jetzt holen Higbald und seine Männer ihre Waffen, und es könnte gefährlich für uns werden.«
    Nun war Sigeric klar, weshalb sich Fidelma um die Anzahl der Krieger sorgte, auf die sie zählen konnten. Rasch schaute er Gadra an.
    »Gadra, werden mir deine Männer helfen, diesen Platz gegen Higbald zu verteidigen?«
    Der alte Fürst schüttelte den Kopf, als ihm Bruder Laisre die Frage übersetzt hatte. Seine Miene blieb unnachgiebig.
    »Dieser Streit mit Mercia geht mich nichts an. Ich liege nur mit Abt Cild im Streit.«
    Sigerics Gesicht zog sich in die Länge.
    »Ich halte zu euch!« rief der Bauer Mul, der eine gefährlich aussehende Sichel schwang.
    »Mich habt ihr nicht gefragt«, schaltete sich Aldhere ein, der in der Nähe stand. »Ich habe ein halbes Dutzend Männer bei mir. Wenn es Higbald war, der neulich Wiglaf und meine Männer umbrachte, habe ich eine Rechnung mit ihm offen, die mit Blut zu bezahlen ist.«
    »Ich kann keine Geächteten einsetzen …«, wandte Sigeric ein.
    »Jetzt ist nicht die Zeit für Spitzfindigkeiten, Sigeric«, entgegnete Fidelma entschieden. »Wir müssen Higbald finden, bevor er uns findet.«
    Der Alte zögerte einen Moment, dann zuckte er die Achseln. »Not bricht Eisen, wenn der Teufel dazu treibt«, murmelte er. »Wir durchsuchen die Abtei. Wo fangen wir an?«
    »Mit der Kammer, in der sie ihre Waffen versteckt hatten«, schlug Eadulf sofort vor. »Sicher sind sie dorthin, um sich zu rüsten.«
    Gadra und seine Gefolgsleute sowie die restlichen Mönche blieben in der Kapelle. Fidelma und Eadulf gingen voran zum Gästezimmer und durch den unterirdischen Gang. Ihnen war klar, daß es auch einen Zugang von der Krypta her geben mußte, doch möglicherweise hatte Higbald auf diesem direkten Weg einen Hinterhalt für sie gelegt. Vorsichtig bewegten sie sich durch die Gänge, und Sigeric und seine Männer und Aldhere mit einigen seiner Krieger folgten ihnen auf dem Fuße. Die Kammer war erleuchtet, aber leer. Offensichtlich waren Higbald und seine Leute dagewesen und hatten soviel Ausrüstung mitgenommen, wie sie brauchten. Einige Stücke lagen noch verstreut auf dem Boden. Eadulf wies Sigeric auf die Abzeichen aus Mercia hin.
    »Gehen sie zurück, um die Abtei anzugreifen?« fragte Aldhere.
    »Ich glaube nicht, jedenfalls noch nicht«, antwortete Fidelma. »Higbald hat nur etwa ein halbes Dutzend Männer, und er weiß wahrscheinlich nicht, auf wie viele wir zählen können. Ich meine, er wird sich zurückziehen und seine nächsten Schritte überlegen.«
    Aldhere lachte grimmig.
    »Dann werde ich ihn verfolgen. Er wird nicht weit kommen.«
    Fidelma überraschte ihn damit, daß sie entschieden den Kopf schüttelte.
    »Noch nicht, Aldhere. Damit könnte er rechnen und sich in den Hinterhalt legen. Nach dem, was ich gesehen habe, befinden sich unter seinen Männern gute Bogenschützen. Wiglaf hat das zu seinem Schaden erfahren. Wir müssen uns schützen, mehr nicht. Außerdem sind wir noch mitten dabei, die Geschichte der Geheimnisse in Aldreds Abteizum Abschluß zu bringen. Wenn wir uns gegen einen Überraschungsangriff sichern, können wir die Verhandlung in der Kapelle fortsetzen.«
    Der Geächtete zuckte lässig die Achseln.
    »Wie du meinst, Schwester. Je eher diese Posse

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