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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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und nickte. „Gute Idee. Hier schwimmen so viele Fische rum, da dürfen wir nicht auf dem Trockenen sitzen. Zweimal Bowle mit besonders vielen Früchten, bitte.“
    Marie wollte protestieren, überlegte es sich aber anders. Vielleicht vergaß sie mithilfe des Alkohols, wie furchtbar unbequem die Schwanzflosse war, die ihre Beine aneinanderschweißte. Sie würde sich den Abend über nicht von der Stelle bewegen. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, mit ihrem Kostüm die Treppe zur Wohnung im dritten Stock zu erklimmen.
    Gregor warf sich mit seinem Surfbrett in die Menge. Auf halbem Weg zur Bowle-Schüssel blieb er im Krakenkostüm von Albert hängen. Albert steckte mit den anderen beiden IT-Nerds aus Maries Team die Köpfe zusammen. Sie quittierten Gregors „Hi“ mit einem glucksenden „Wo?“ und kriegten sich vor Lachen nicht mehr ein. Gregor zog die Augenbrauen hoch und ging weiter.
     
    Marie schaute ihr Bowle-Glas grimmig an. Irgendwie waren die Früchte, die aussahen wie kleine Seesterne, in der dritten Bowle viel schwerer aufzuspießen. Außerdem war es unerträglich heiß. Sie hob die Haare hoch, damit wenigstens ein bisschen Luft an ihren Nacken gelangte.
    Paula ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Hast du dir die Männer hier inzwischen schöner getrunken? Zeig mir wenigstens einen, der dir gefällt.“
    Marie ließ ihre Haare fallen und schaute sich genervt um. Paula würde ja doch keine Ruhe geben. Sie brauchte einen Moment, um die Menschen um sich herum scharfzustellen. Dann ging sie nacheinander die Männer durch: „Immer noch klein. Immer noch Kollege. Immer noch tätowiert. Immer noch liiert.“
    Plötzlich blieb ihr Blick an einem hochgewachsenen Matrosen hängen. Der war neu.
    Auch Paula hatte ihn gesichtet: „Da! Der Seemann da drüben – den solltest du dir angeln.“
    Marie musterte den Matrosen. Er war über 1,90 Meter groß, alleine da, definitiv kein Kollege, und das Anker-Tattoo am Oberarm gehörte zum Kostüm. Sie fand auf die Schnelle nichts, womit sie Paula den Wind aus den Segeln nehmen konnte.
    „Der ist ganz okay.“
    Paula machte einen kleinen Hüpfer und quietschte: „Ich glaub's nicht! Dachte schon, wir finden heute gar keinen Mann mehr für dich.“
    Marie verzog das Gesicht. „Pssst. Soll das jeder hören?“
    „Mach dich doch mal locker.“
    „Ich bin locker. Lockerer geht gar nicht.“ Die Sternfrüchte entfalteten ihre Wirkung und Marie fühlte sich leicht.
    Paula gab ihr einen Schubs. „Dann schnapp ihn dir. Statt irgendwelche No-gos abzuspulen, solltest du lieber eine To-do-Liste machen. Und ganz oben steht eine aufregende Nacht mit einem Unbekannten. Der Matrose ist dir sicher zu Diensten.“
    „Mag sein ... aber stell dir mal vor, ich geh mit ihm ins Bett und dann entpuppt er sich als Mann meiner Träume. Da hält er mich doch für ein Flittchen.“
    Marie bemerkte, dass sie in ihre alten Denkmuster zurückfiel, und auch Paula ließ das nicht durchgehen: „Du machst mich fertig! Denk doch nicht schon wieder an irgendeine ferne Zukunft. Schalt einfach mal deinen Kopf aus und genieß den Augenblick. Kannst du das?“
    Sicher konnte sie. Bei ihrer letzten Reise mit Paula nach Fuerteventura hatte sie ja nicht umsonst den Karaoke-Wettbewerb gewonnen. Ihre Performance von „You Can Leave Your Hat On“ hatte selbst sie überrascht. Paula hatte recht: Sie war hier, um Spaß zu haben. Sie wollte für eine Nacht mal nicht denken, sondern handeln.
    „Los, sprich ihn an. Wenn du's nicht tust, mach ich's.“ Das war keine leere Drohung, wie Marie nur zu gut wusste.
    Doch bevor Paula loslegen konnte, kam der Matrose zielstrebig auf sie zu. Gregor, der gerade den Bowle-Nachschub auf dem Tisch absetzte, sah ihn und rief: „Hey Alter, da bist du ja endlich! Ging dein Kompass falsch?“
    Der Matrose klopfte Gregor auf die Schulter und warf ein „Moin“ in die Runde. Er trug ein blau-weiß gestreiftes Achselshirt und einen Anker auf seinem muskulösen rechten Oberarm. Sein Matrosenhut saß tief in der Stirn, über zwei ernsten grauen Augen.
    Gregor klopfte ihm auf die Schulter. „Mädels, das ist Karlo. Er ist neu bei uns, frisch zugezogen aus Hamburg, wo wir zusammen studiert haben. Jetzt wohnt er bei mir. Karlo, das sind Marie und Paula, die betörendsten Sirenen in ganz Stuttgart.“
    Karlo nickte ihnen zu. Gregor reichte ihm ein Bier.
    Marie beobachtete den Neuankömmling. Auch aus der Nähe hatte sie nichts auszusetzen. Er überragte sie um einen Kopf und von

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