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Verplant verliebt

Verplant verliebt

Titel: Verplant verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Boehm
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zehnmal vorziehen. Aber wenn sie jetzt absagte, sähe es so aus, als hätte sie seine Einladung nur angenommen, um den Auftrag zu bekommen. „Er ist unser Kunde. Ich glaube, ich sollte da hingehen.“ Sie hätte gerne ein wenig mehr Zeit gehabt, um in Ruhe darüber nachzudenken. Aber gerade stand ihr ein angefressener Karlo gegenüber, der das verhinderte.
    „Ich könnte Paula für morgen absagen. Wir haben einen Mädelsabend geplant, weil Paula diese Woche Urlaub hat, aber ...“
    „Nein, das brauchst du nicht.“ Karlo klang gelassen, aber Marie merkte, dass er reservierter war als noch vor wenigen Minuten.
    „Dann Mittwoch?“, fragte Marie.
    „Das geht bei mir nicht. Da sind meine Eltern zu Besuch.“
    Nun war es an Marie, enttäuscht zu sein. Sie hätte seine Eltern gern kennengelernt. Am Wochenende hatte Karlo viel über sie gesprochen und darüber gescherzt, er wolle ihnen Marie als seine Freundin präsentieren. Doch das war wohl wirklich nur ein Scherz gewesen. Marie rief sich zur Ordnung. Nun waren sie gerade mal einen Tag richtig zusammen, da konnte sie wirklich nicht erwarten, dass er sie gleich seinen Eltern vorstellte.
    „Dann wohl Donnerstag?“ Marie versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    Karlo merkte es und nahm sie in den Arm. „Wir werden schon vorher noch etwas Zeit für uns finden. Und Donnerstag führe ich dich aus.“
    Marie gab Karlo einen Kuss, der dieses Mal etwas verhaltener ausfiel. Dann machte sie sich auf den Weg ins Büro.

40
     
    Marie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Sie gab sich wirklich Mühe, starrte auf den Bildschirm und drückte ihren Rücken durch. Doch jedes Mal, wenn sie den Kopf hob, fiel ihr Blick auf Karlo, und was dann passierte, mochte Marie ganz und gar nicht. Sofort sprang der Verliebtheitsmodus an, ihre Wangen wurden heiß, ihr Bauch zog sich zusammen und sie konnte es gar nicht fassen, dass er jetzt zu ihr gehörte und sie ihn küssen und anfassen durfte. Zumindest durfte sie es, wenn sie unbeobachtet waren. Das Verlangen, ihn zu berühren, war überwältigend.
    Und dieses Verlangen hielt sie von der Arbeit ab! Genau das hatte sie vermeiden wollen. Sie bekam Geld dafür, dass sie Ergebnisse produzierte, doch heute produzierte sie nichts als rosa Herzchen, die ihr aus dem Kopf blubberten, sobald sie Karlo ansah. Marie war sich sicher, dass die anderen im Raum die Herzchen klar erkennen konnten.
    Bis elf Uhr hatte Marie sicher zehn verschiedene Aufgaben begonnen und keine zu Ende gebracht. Dann kam die Königin aus ihrem Büro und ging schnellen Schrittes auf sie zu. Dabei wedelte sie mit ein paar Blättern Papier über ihrem Kopf und grinste breit. „Das hier ist der unterschriebene Vertrag von Herrn von Bornheim! Frisch aus dem Fax. Er hat vor wenigen Minuten angerufen und mich darüber informiert, dass wir den Zuschlag erhalten haben!“ Die Königin sah Karlo und Marie glücklich an. „Das haben Sie klasse gemacht. Sie sind ein super Team!“ Sie tätschelte Maries Schulter.
    In dem Moment klingelte das Telefon auf Maries Schreibtisch. Marie kannte die Nummer nicht und hob mit einem entschuldigenden Blick ab. Die Königin drehte sich derweil zu Sandra um und stellte ihr eine Frage zu einem anderen Projekt.
    „JCN, Rebmann?“
    „Hallo Frau Rebmann.“ Marie erkannte die angenehm tiefe Stimme.
    „Hallo“, grüßte sie möglichst leise zurück. Aber es war wohl nicht leise genug, denn Karlos Blick verengte sich. Sie hatte von Bornheim extra nicht mit Namen angesprochen, doch Karlo schien ihr Unbehagen zu spüren.
    „Ich wollte gern mit Ihnen unsere gemeinsame Abendplanung besprechen.“
    Wie fein er sich immer ausdrückte, dachte Marie.
    „Ja, unser Arbeitsessen.“ Marie betonte das Wort „Arbeit“, um Karlo den Wind aus den Segeln zu nehmen und bei von Bornheim keine falschen Hoffnungen zu wecken.
    Doch der fuhr unbeeindruckt fort: „Wann machen Sie denn Feierabend? Ich würde Sie von meinem Chauffeur abholen lassen.“ Süffisant schob er hinterher: „Für unser Arbeitsessen, versteht sich.“
    Marie wurde das Gefühl nicht los, dass von Bornheim heute Abend alles andere als geschäftliche Absichten hatte.
    „So gegen 17.30 Uhr“, antwortete Marie. Wenn sie sich früh trafen, würde sie den Abend auch früh beenden können.
    „Ganz wunderbar. Georg wird Sie abholen. Einen schönen Arbeitstag Ihnen bis dahin noch.“
    „Danke“, konnte Marie gerade noch antworten, bevor er aufgelegt hatte. Keine Chance, es sich doch noch anders

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