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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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sich gegen die Umklammerung des Werwolfs.
    Anstatt sie jedoch loszulassen, wirbelte Ares sie nur noch rasanter durch die Gegend. Der Saal drehte sich vor ihren Augen, ihr wurde schwindelig.
    Bildete sie sich das nur ein oder war auch die Musik schneller geworden? Passte sie sich dem Tanz des Wolfes an oder eher umgekehrt? Sie versuchte erneut, sich loszureißen, doch Ares nutzte ihren Schwung bloß aus, sie geschickt herumzuschleudern. Ein herausforderndes Lächeln umspielte dabei seine Lippen.
    Sie schäumte vor Wut. Er hingegen wirkte belustigt, doch da war auch noch etwas anderes in seinem Blick: etwas Bedrohliches, wie auch Verführendes. Seine Bewegungen hatten sich verändert, sie wirkten nun geschmeidiger und doch provozierend. Raubtierhaft.
    Kira zerrte an seinem Arm und diesmal ließ er tatsächlich los. Sie stolperte und prallte gegen eine junge Caìt Sith mit rot-weiß gestreiftem Haar, die sie wütend anfauchte. Kira beachtete sie nicht weiter, sondern trat mit vor Zorn bebenden Gliedern dem Werwolf entgegen.
    Dann schob sich auf einmal ein Mann zwischen sie und versperrte ihr die Sicht.
    »Ein Glas Champagner für die Dame?«, fragte er und hielt ihr ein Tablett voller perlender Getränke unter die Nase.
    Nicht gerade in der Stimmung, ihre Sinne mit Alkohol zu vernebeln, lehnte sie dankend ab. Sie wunderte sich nicht groß, was dieser Mensch inmitten all der Sidhe und Vampire zu suchen hatte, sondern hielt grimmig nach Ares Ausschau. Dabei kreuzte ihr Blick zufällig den des Butlers. Seine dunkelbraunen Augen waren völlig leer – bar jeden Ausdrucks.
    Das änderte alles und plötzlich sah sie nur noch schwarz. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, stürzte sie sich auf ihn und warf ihn zu Boden. Gläser zersprangen neben ihr, doch das nahm sie kaum noch wahr. Das Geräusch klang dumpf und hohl in ihren Ohren und wurde wie alles andere von ihrem brodelnden Hass verschluckt.
    Eine Scherbe ritzte ihren Arm. Sie hörte Schreie, ohne zu realisieren, dass es ihre eigenen waren. Außer sich schlug sie auf den niedergestreckten Mann ein.
    Arme griffen von allen Seiten nach ihr und versuchten, sie von ihrem Opfer wegzuziehen. Kira wehrte sich erfolgreich, mit einer Kraft, die sie sich selbst niemals zugetraut hätte.
    »Mörder!«, schrie sie aus vollem Hals und holte erneut aus, um zuzuschlagen. Wieder versuchte man, sie zu packen.
    Da schlangen sich starke Arme von hinten um ihre Taille und zogen sie gewaltsam zurück. Sie brüllte in einem Ton, der mehr nach Tier als nach Mensch klang, und kratzte ihrem Angreifer die Haut auf.
    Blut quoll aus seinen Händen, lief über die gebräunte Haut. Gleich darauf schlossen sich die Wunden wieder, heilten vor ihren Augen. Kira wandte den Kopf und fing Ares’ drohenden Blick auf.
    Diesmal war sie es, die zu Boden geworfen wurde. Krallen bohrten sich schmerzhaft in ihr Schulterfleisch. Ares knurrte gierig an ihrem Hals, ein Geräusch, das ihren Körper erstarren ließ. Es fehlte nicht viel und er würde seinem inneren Drang nachgeben müssen, den Wolf herauslassen und sie zerfetzen. Kira sah den Schweiß auf seiner Stirn, spürte, wie er ihr auf die Wange tropfte.
    »Ich kann nicht … du musst …«, presste Ares zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er war nur Sekunden davor, sich zu verwandeln.
    Kira sträubte sich innerlich, als ihr klar wurde, was er ihr zu sagen versuchte. Er wollte, dass sie sich noch verwundbarer für ihn machte. Sich unterwarf. Ein Gedanke, der sie mit Entsetzen erfüllte. Doch ihr Verstand sagte ihr, dass sie keine andere Wahl hatte. Oder war es Kingsley? Wohl eher nicht. Der würde ihr wahrscheinlich raten, den Werwolf in Brand zu setzen. Keine gute Idee. Dann wäre Ares nicht mehr zu halten.
    Wie der Hase, der sich vor ruckartigen Bewegungen hütet, um dem Blick des hungrigen Habichts zu entgehen, schob sie ihr Kinn in unerträglich langsamen Bewegungen nach vorne und entblößte ihre Kehle.
    Sofort schien sich Ares’ Körper über ihr zu entspannen. Er knurrte zwar noch immer, doch es klang jetzt weniger bedrohlich. Nicht mehr so, als wollte er sie gleich auffressen. Er knabberte leicht an ihrem Ohr. Es tat nicht wirklich weh, aber sie war so verängstigt, dass ihr ein leises Wimmern entfuhr.
    Ares zwickte sie noch einmal verwarnend in das verletzliche Stück Fleisch, dann zog er sich langsam zurück. Ein erleichterter Seufzer entwich ihren bebenden Lippen.
    Die Musik war verstummt. Eine bedrückende Stille hatte sich breitgemacht. Und

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