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Verraeterisches Herz

Verraeterisches Herz

Titel: Verraeterisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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angekommen.“ Megan deutete auf zwei Blumensträuße, die auf dem Tisch standen. „Der Rezeptionist hat sie gebracht. Die Nelken sind für mich, weil auf der Karte Gute Besserung steht. Aber die Rosen sind für Miss Alicia Cross.“
    Entzückt betrachtete Alicia die cremefarbenen, halb geöffneten Blüten. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ stand auf der Karte, darunter die Frage, ob Miss Alicia Cross und ihre Freundin Francesco da Luca die Ehre erweisen würden, mit ihm zu Abend zu speisen. Er würde um acht Uhr ins Hotel kommen, um zu erfahren, ob die Damen einverstanden wären.
    „Einverstanden? Das ist ja fantastisch!“ Megans Augen glitzerten vor Begeisterung. „Zieh dein hübschestes Kleid an, Alicia. Das ist deine Nacht!“
    „Ganz bestimmt nicht! Ich lasse dich nicht wieder allein, Megan“, erwiderte sie empört. „Wenn Francesco kommt, sage ich ihm, dass du dich noch immer nicht wohlfühlst. Ich werde ihn bitten, uns ein anderes Mal einzuladen.“
    „Spinnst du? Ein anderes Mal gibt es nicht.“ Megan zog sie zu sich auf die Bettkante. „Das hier ist eine einmalige Gelegenheit, Lally. Jetzt oder nie. Wenn du Zweifel hast, kannst du ja deine Mutter anrufen.“
    „Ich weiß auch so, dass Bron Nein sagen wird.“
    „Aber du willst mit Francesco ausgehen, oder?“
    „Natürlich. Trotzdem wünschte ich, du könntest mitkommen.“
    „Ich auch. Aber schon bei dem Gedanken an Essen wird mir schlecht.“ Sie tätschelte Alicias Hand. „Und jetzt unter die Dusche mit dir. Zeit, dass du in die Gänge kommst!“
    Sie stritten noch eine Weile, dann gab Alicia auf und fügte sich bereitwillig Megans Anweisungen.
    „Meine Mutter hat darauf bestanden, das Kleid einzupacken, das sie mir zum Geburtstag gekauft hat. Meinst du, ich soll es heute Abend anziehen?“, fragte sie schließlich, als sie frisch geduscht aus dem Bad kam.
    „Auf jeden Fall! Dieses Kaffeebraun steht dir. Sehr hübsch.“
    „Schwarz und schulterfrei wäre mir lieber gewesen“, seufzte sie.
    „Aber dagegen hat Bron ihr Veto eingelegt.“
    „Zieh die Unterwäsche an, die ich dir rausgelegt habe, dann helfe ich dir mit den Haaren.“
    Ihr ganzes Leben lang hatte Alicia Megan um ihre glatten braunen Haare beneidet. Um ihre kupferfarbenen Locken zu bändigen, fasste sie sie normalerweise zu einem dicken Zopf zusammen. Doch weil heute ein ganz besonderer Tag war, bestand Megan darauf, sie über eine Bürste zu weichen Wellen zu fönen.
    „Toll sieht das aus“, konstatierte sie schließlich. „Jetzt noch die Schuhe, dann bist du fertig.“
    Alicia schnitt eine Grimasse, schlüpfte jedoch in die schwarzen Sandaletten mit den hohen Absätzen. „Ich hoffe nur, ich muss nicht weit in denen laufen.“ Sie sortierte einige Kleinigkeiten in das neue Abendhandtäschchen und legte das goldene Armband um, das Megans Eltern ihr geschenkt hatten. „Bist du sicher, dass du zurechtkommst?“
    „Klar. Ich werde lesen oder fernsehen.“ Megan lächelte ermutigend. „Raus mit dir! Genieß deinen Geburtstag.“
    Im Lift hätte Alicia beinahe kalte Füße bekommen. Francesco bekam vielleicht den falschen Eindruck, weil sie seine Einladung ohne Megan annahm. Sie kannte ihn doch gar nicht. Vielleicht glaubte er, sie mache so etwas andauernd. Dabei waren Megans Bruder Gareth und seine Freunde die einzigen jungen Männer, die sie kannte. Und die sahen in ihr nur den Teenager mit den Sommersprossen.
    Als Alicia das Foyer erreichte, tat ihr Herz einen Sprung, weil Francesco in diesem Moment durch die Tür kam. In dem hellen Leinenanzug sah er so elegant und wie einem ihrer Träume entsprungen aus, dass sie sich unauffällig in den Arm kniff – nur um sicherzugehen, dass sie nicht vielleicht doch schlief.
    „Buona sera“ , sagte er und griff nach ihrer Hand. „Sie sehen bezaubernd aus, Miss Alicia Cross.“
    „Danke.“ Sie lächelte schüchtern. „Megan und ich möchten uns für die Blumen bedanken. Ich fürchte nur, es gibt da ein Problem …“
    „Sie können nicht mit mir zu Abend essen?“, fragte er rasch, wobei sein Lächeln verschwand.
    „Megan fühlt sich nicht wohl genug, um mitzukommen. Ist es in Ordnung, wenn nur ich mit Ihnen esse?“
    In Francescos Augen blitzte etwas auf, das ihren Puls beschleunigte. „Perfekt. Ich fühle mich geehrt, Ihren Geburtstag mit Ihnen feiern zu dürfen.“ Er zog ein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer. Nach einem kurzen Wortwechsel auf Italienisch führte er Alicia aus dem Hotel. „Das

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