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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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rasender Puls und das Hämmern seiner Herzen. Die batteriebetriebenen Lichter, die Achilles im Schiff verteilt hatte, reichten kaum aus, um die Dunkelheit zu durchdringen. Überall dräuendes Schattenspiel, wann immer sich in der herrschenden Schwerelosigkeit etwas bewegte – er selbst eingeschlossen.
    Achilles war schon öfter allein gewesen. Einsamkeit machte ihm nichts aus. Zumindest nicht viel. Doch diese Einsamkeit war etwas anderes. Er war Lichtjahre von jeglicher Hilfe entfernt, und niemand wusste, in welcher misslichen Lage er sich befand. Bald schon kämen weitere Pak-Schiffe, die die unerwartete Energiefreisetzung durch die Neutronenbombe untersuchen würden. Achilles fragte sich, wie viel Zeit ihm wohl noch bliebe, bis sie einträfen.
    Genau diese Zeitspanne hatte er noch zu leben ...
    Achilles hatte das gleißend grüne Licht kaum bemerkt, da hatten die Lichtschutzfilter sich auch schon aktiviert. Kurz darauf blitzte es orangefarben auf, ganz kurz nur. Dann kam Blau und dann wieder die normale Schiffsbeleuchtung. »Schaffen Sie uns hier weg, sofort!«, kreischte Achilles Roland an.
    Fluchend stand der Mensch an der Kommunikationskonsole und focht mit Lasern gegen das doch nicht so tote Pak-Schiff. »Die Lichtfilter halten!«, schrie er zurück. »Das ist bloß eine weitere automatisierte Abwehr, genau wie das Schaufelfeld! Wahrscheinlich auch beim Entern des Schiffes ausgelöst. Dauert nur eine Minute, und ich habe das im Griff!«
    Leise und möglichst unauffällig huschte Achilles zur Pilotenkonsole hinüber. Die Lichtschutzfilter filterten die Wellenlängen des sichtbaren Lichts aus Sonneneruptionen heraus. Die Schiffszelle selbst könnte den Partikelstrom sogar der größten Eruption oder eines Koronalen Massenauswurfs überstehen. Die Schutzfilter passten sich automatisch an die Lichtverhältnisse einer Umgebung an – nicht alle Eruptionen waren gleich heiß, also variierten auch ihre Farb- und Wellenlängenverteilung. Aber das bedeutete nicht, dass die Filter rasch genug reagierten, um ...
    Ein weiterer gleißend heller Blitz, dieses Mal feuerrot und länger sichtbar als der vorangegangene. Dann kam wieder Blau. Dann: kein Licht, jedenfalls keines, das Achilles hätte sehen können, doch er spürte Hitze. Infrarot. »Sichtbares Licht« war nun einmal eine Definitionssache, von Spezies zu Spezies verschieden, und General-Products-Zellen waren transparent für jeden Käufer.
    »Wir müssen hier weg ...« Ein Stunnerstrahl traf das Deck, und Achilles’ Hufe kribbelten schmerzhaft.
    »Noch ein paar Sekunden!«, fauchte Roland. »Das Schaufelfeld ist jetzt deaktiviert.«
    Die Lichtschutzfilter kamen mit den rapiden Frequenzänderungen nicht zurecht. Wie auch? Gleich darauf spürte Achilles erst Licht hinter seinen Augen – Ultraviolett? –, dann folgte wieder gleißendes Grün, schließlich Hitze. Unfassbare Hitze! Er sprang auf die Pilotenliege zu.
    Roland brüllte auf und ...
    Diskontinuität.
    Vakuum! Achilles kreischte; seine Brust schmerzte entsetzlich. Er musste die Luft aus den Lungenflügeln pressen, ehe sie explodierten.
    Abgesehen von der gedämpften Notbeleuchtung lag die Brücke in völliger Dunkelheit. Etwas traf Achilles an der Flanke. Er schrie und schrie lautlos, während er sich danach umdrehte. Es war ein Trümmerstück, das an ihm vorbeitrieb, ein Trümmerstück unter vielen, in der Dunkelheit nicht richtig zu erkennen.
    Das Treibgut, das dort oder ein anderes Trümmerstück, hatte ihm vielleicht gerade das Leben gerettet.
    Die Pilotenliege besaß einen Stasisfeld-Generator. Solange Achilles sich in Stasis befand, stand für ihn die Zeit still. In Stasis konnte ihm nichts etwas anhaben. Hätte dieses Trümmerstück nicht die Instrumententafel getroffen, befände sich Achilles immer noch unwissend in Stasis. Denn das Feld beschützte ihn auch vor dem Vakuum.
    Bis irgendwann, und das war unausweichlich, weitere Pak gekommen wären, um den Verlust eines ihrer Schiffe zu untersuchen.
    Die Luft entwich seinen Lungenflügeln jetzt schon langsamer. Es war eiskalt, und trotzdem glaubte Achilles zu spüren, wie sein Blut beinahe schon kochte. Die Brücke erschien ihm noch dunkler als Augenblicke zuvor. Einige Lampen der Notbeleuchtung versahen noch ihren Dienst. Seltsam unwirkliche, Angst einflößende Schatten zuckten hin und her. Ein dumpfes Gurgeln, unheimlich und fremd, das Achilles weniger hörte als dank der Schallleitung seines eigenen Körpers spürte, und auch die letzten Gasreste

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