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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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verließen seine Lunge.
    Da, nein! Er trieb schwerelos im Raum!
    Mit dem Mund schnappte er nach der gepolsterten Nackenstütze der Pilotenliege, biss so fest zu, dass sein Kiefer schmerzte. Sein Körper driftete immer noch weiter, bis Achilles einen heftigen, kaum auszuhaltenden schmerzhaften Ruck im Nacken spürte. Irgendwie gelang es ihm, den Schmerzensschrei zu unterdrücken. Jetzt den Halt zu verlieren hätte den Tod bedeutet.
    Mit dem Mund des zweiten Kopfes öffnete er die Tasche am unteren Teil der Liege und zog den Druckanzug für Notfälle heraus. Was an Ausrüstung zum Gebrauch im Vakuum nicht durch ein Stasisfeld geschützt gewesen war, musste mittlerweile in Fetzen gerissen sein. Auch wenn nicht, würde Achilles’ Blut im Vakuum kochen, ehe er sie überhaupt gefunden hätte.
    Japsend zwängte er einen seiner Köpfe in den Helm und aktivierte mit der Zunge die Steuerung. Luft strömte in den Helm. Schon fühlte sich Achilles nicht mehr ganz so benebelt. Sich in der fast völligen Dunkelheit in einen Druckanzug zu zwängen und dabei unablässig von umhertreibenden Trümmern getroffen zu werden war das Schwierigste, was er jemals getan hatte. Mit letzter Kraft versiegelte er die Nähte des Anzugs. Das Tosen der Luft, die in beide Helme einströmte, verwandelte sich in ein kaum hörbares Flüstern. Die Heizung des Anzugs aktivierte sich selbsttätig.
    Regelmäßig hob und senkte sich Achilles’ Brust; seine Atmung normalisierte sich. Zeit, sich in Bewusstlosigkeit zu flüchten.
    Voller Entsetzen umkreiste Achilles das Schiffswrack. Er setzte die Pressluft nur sehr sparsam ein. Schließlich konnte er die Antriebstanks nirgends nachfüllen.
    Nachdem die Lichtschutzfilter entweder überlastet oder überlistet gewesen waren: Wie lange hatte die Laserkanone der Pak auf die Argo gefeuert? Achilles wusste es nicht. Genau wie er selbst war auch das Chronometer des Druckanzugs in der Stasis eingefroren gewesen, und zwischen den Trümmern hatte Achilles nirgends eine funktionierende Uhr entdeckt. Aber es hatte gewiss sehr lange gedauert. Lange genug, um einen Großteil der Farbe vom Schiffsrumpf zu brennen. Lange genug, um Decks und Schotts in Schrott zu verwandeln. Lange genug, um die Scharniere der Frachtraumluken zu schmelzen. Lange genug, dass sich das gewaltige Trümmerfeld zerstreut hatte, das ins All hinausgeschleudert worden sein musste, als die erste Luke barst.
    Also: Wie lange? Bis, so vermutete Achilles, die Deuterium-Tanks des Pak-Schiffes erschöpft gewesen waren.
    Der Gedanke ließ Wut gegen das Universum an sich hochsteigen, über die Ungerechtigkeit des Lebens. Er war wütend auf die Gw’oth. Nur ihretwegen, wegen der Bedrohung, die sie darstellten, und der Gelegenheit wegen, die sie ihm eröffnet hatten, war er überhaupt erst hierhergekommen. Er war wütend auf die Parteiführung, die eher dem Namen als ihrem Verhalten und Handeln nach Experimentalisten waren: Sie waren zu zaghaft gewesen, ihm Macht zu geben. Und noch wütender war er auf den stümperhaften Hintersten, der zwar regierte, aber sich weigerte zu handeln . Achilles verfluchte die von ihm gekauften New Terrans, die Handlanger, die er gebraucht hatte, für ihre Inkompetenz. Sie hatten ganz zu Recht den Tod gefunden, allesamt! Und er verfluchte die Pak, die zu halsstarrig waren, um einfach zu sterben, ohne zuvor noch hinterhältige Fallen zu stellen.
    Die Welt war ungerecht, und Achilles war wütend auf jeden, der ihn je aufgehalten hatte. Er fluchte, weil er hier und bald sterben würde, ohne jemals die Anerkennung erhalten zu haben, die er doch verdiente. Er sollte der Hinterste sein, jawohl!
    Als Achilles’ Kehlen schon ganz wund waren von all der Flucherei und weil das Vakuum sie geschädigt hatte, schlief er endlich erschöpft ein.
    Achilles tauchte wieder ins bewusste Sein auf. Kurz darauf stellte sich auch eine gewisse geistige Klarheit ein.
    Seine einzige, winzige Hoffnung bestand darin, zu dem Pak-Wrack hinüberzudriften und Bauteile zusammenzusuchen, aus denen sich ein Hyperwellen-Funkgerät improvisieren ließe. Er musste allerdings zurück sein, bevor die herrschende kosmische Strahlung ihn geröstet hätte. Wenigstens hielte der Rumpf der Argo einen Teil der Strahlung ab. Gelänge es ihm in relativ kurzer Zeit einen Hilferuf abzusetzen, erreichte ihn ein Rettungsschiff der Weltenflotte vielleicht eher als die Pak.
    Angesichts der Vorstellung, einen Weltraumspaziergang unternehmen zu müssen, hätte sich Achilles am liebsten

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