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Verrat in Paris

Verrat in Paris

Titel: Verrat in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Stoffbildern und Tonmasken an. »Wer sucht die Werke aus, die hier ausgestellt werden?« fragte sie.
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    »Annika, die Besitzerin der Galerie.«
    Beryl blieb vor einer besonders grotesken Maske stehen –
    einem Mann mit einer gespaltenen Zunge. »Sie hat … ein einzigartiges Gespür für Kunst.«
    »Sehr gewagt, finden Sie nicht? Sie bevorzugt Künstler, die gern Risiken eingehen.«
    »Ist sie hier? Ich würde sie gerne kenne lernen.«
    »Im Moment nicht.« Die Frau schüttelte traurig den Kopf.
    »Einer unserer Angestellten starb letzte Nacht. Annika muss mit der Polizei sprechen.«
    »Oh, das tut mir Leid.«
    »Es war unser Hausmeister.« Die Frau seufzte. »Es kam sehr unerwartet.«
    Sie kehrten ins erste Stockwerk zurück. Da entdeckte Beryl ein Kunstwerk, das sie vielleicht kaufen könnte. Es war eine der Bronzestatuen, eine Variation des Madonna-mit-Kind-Themas.
    Doch als sie die Skulptur von nahem betrachtete, sah sie, dass es kein Kind war, das da an der Mutterbrust lag, sondern ein Schakal.
    »Faszinierend, nicht wahr?«
    Beryl erschauderte und sah die junge Frau an. »Welcher brillante Geist hat sich das ausgedacht?«
    »Ein neuer Künstler. Ein junger Mann, der gerade versucht, sich in Paris einen Namen zu machen. Wir geben heute Abend ihm zu Ehren einen Empfang. Vielleicht haben Sie Lust zu kommen?«
    »Wenn ich es möglich machen kann.«
    Die Frau griff in ein Körbchen und holte eine elegante Einladung hervor. Sie gab sie Beryl. »Wenn Sie heute Abend Zeit haben, kommen Sie doch bitte vorbei.«
    Beryl wollte die Karte gerade in ihre Handtasche gleiten lassen, als ihr der Name des Künstlers ins Auge fiel. Sie kannte ihn.
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    Galerie Annika presente:
    Les sculptures de Anthony Sutherland
    17 juillet 7-9 du soir.
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    9. Kapitel
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Richard. »Ein nicht hinnehmbares Risiko.«
    Zu seiner Verärgerung stapfte Beryl hinüber zum
    Kleiderschrank und begutachtete ihre Garderobe.
    »Was ist für heute Abend wohl angemessen? Klassisch oder leger?«
    »Du wirst ein prima Ziel abgeben«, warnte Richard sie. »Eine Vernissage! Öffentlicher geht es wohl nicht! Das kommt überhaupt nicht in Frage!«
    Beryl nahm ein enges schwarzes Seidenkleid aus dem
    Schrank, stellte sich vor den Spiegel und hielt es sich an. »An einem öffentlichen Ort ist man am sichersten«, bemerkte sie.
    »Du solltest hier bleiben! Stattdessen läufst du durch die Stadt
    …«
    »Du auch.«
    »Ich hatte etwas zu erledigen.«
    Sie drehte sich um und ging ins Schlafzimmer. »Ich
    ebenfalls«, rief sie ihm fröhlich zu.
    Er ging ihr nach, blieb dann aber in der Tür stehen, als er sah, dass sie sich auszog. Er drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an den Türpfosten. »Lust auf ein Drei-Sterne-Menü zählt nicht als Notwendigkeit«, rief er ihr zu.
    »Es war kein Drei-Sterne-Menü. Nicht mal ein halber Stern.
    Aber immer noch besser als Eier und vergammeltes Brot.«
    »Du bist echt ein verwöhntes Kätzchen! Du würdest
    vermutlich eher verhungern, als das zu essen, was die anderen Katzen bekommen.«
    »Stimmt. Ich bin eine verwöhnte Perserkatze und will meine 162
    Sahne und meine Hühnerleber.«
    »Ich hätte dir was zu essen mitgebracht. Inklusive
    Katzenminze.«
    »Du warst nicht da.«
    Und das war ein Fehler gewesen, wie ihm jetzt klar wurde.
    Diese Frau konnte man keine Sekunde allein lassen. Sie war so verdammt unberechenbar.
    Nein, eigentlich war sie berechenbar. Sie tat alles, was sie nicht tun sollte.
    Und er wollte nicht, dass sie heute Abend die Wohnung verließ.
    Er hörte, wie sie in das schwarze Kleid stieg, die Seide raschelte, der Reißverschluss wurde zugezogen. Er kämpfte gegen die Bilder an, die nun in seinem Kopf auftauchten – ihre langen Beine, ihre kurvigen Hüften … Er merkte, dass er vor Enttäuschung die Zähne aufeinander biss. Er war enttäuscht von ihr, von sich selbst, von den Ereignissen, die er nicht unter Kontrolle hatte.
    »Kannst du mir helfen?« bat sie.
    Er drehte sich um und sah sie mit dem Rücken vor ihm stehen.
    Ihr Nacken war sozusagen in Kussweite.
    »Der Verschluss«, sagte sie und warf ihre Haare über die Schulter. Er roch das blumige Aroma ihres Shampoos. »Ich bekomme ihn nicht zu.«
    Er hakte den Verschluss in die Öse und ließ seinen Blick über ihre nackten Schultern wandern. »Wo hast du das Kleid her?«
    fragte er.
    »Ich habe es aus Chetwynd mitgebracht.« Sie ging hinüber zur Frisierkommode und legte Ohrringe an. Das Seidenkleid schmiegte sich

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