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Verrat und Verführung

Verrat und Verführung

Titel: Verrat und Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN DICKSON
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stieg ins Unermessliche. Denn sie wären an der Ermordung der rechtmäßigen Monarchin beteiligt …
    „Daran zweifle ich. William würde sich niemals wissentlich auf irgendetwas einlassen, das mit einem Hochverrat zusammenhinge.“
    „Das glaube ich Euch. Er wäre wahnsinnig, wenn er überhaupt mit Buckley gemeinsame Sache machte. Was die Jakobiten planen, wird nie geschehen. Sie besitzen weder genug Geld, noch verfügen sie über die erforderlichen Anhänger – ganz egal, wie viele Kutschen Buckley noch überfallen und ausrauben wird. Niemals wird Jakob Eduard den englischen Thron besteigen. Und die reichen Jakobiten in England werden immer ärmer, während sie ihr Geld in den Ärmelkanal werfen – von der Hoffnung beseelt, es würde an die französische Küste geschwemmt und Jakob Eduard nach England zurücklocken.“
    „Wie gut Ihr über solche Dinge informiert seid …“
    „Nun, ich habe Freunde in hohen Positionen. Dazu gehört Marlborough, einer der vertrauenswürdigsten Berater der Königin. Und ich kann gar nicht genug betonen, welch ein Unglück über Eure Familie hereinbrechen wird, falls man Euren Bruder auch nur des Hochverrats verdächtigt. Auf Euer ganzes Leben würde sich das auswirken, Christina, die allerschlimmsten Gefahren drohen Euch. Und was William betrifft – er ist mit Miranda Kershaw verlobt, Tochter eines reichen Wollhändlers in Cirencester.“
    „Kennt Ihr ihn?“
    Simon nickte. „Flüchtig. Dieser Mann wird nur einen Schwiegersohn akzeptieren, dessen familiäre Verbindungen den gründlichsten moralischen Prüfungen standhalten.“
    „Aber … ich sagte doch, alles ist arrangiert. Bald werden Miranda und William heiraten.“
    „Nicht früh genug. Wenn Buckley sich in meiner Gewalt befindet – womit ich demnächst rechne –, wird seine ganze Organisation auffliegen. Sicher wisst Ihr, was ich meine, Christina.“
    Reglos saß sie da und schwieg. Doch sie hielt Simons Blick stand. Und sie ahnte, es wäre ihr Verderben, wenn sie seine Warnung missachtete.
    „Falls Ihr wisst, wo Buckley zu finden ist, wäre es in Eurem eigenen Interesse, mir das mitzuteilen“, fügte er hinzu.
    Indem sie ihre ganze Willenskraft aufbot, schüttelte sie den Kopf. „Das … kann ich nicht. Und ich wünschte, Ihr würdet mit William darüber reden. Erklärt ihm, was Ihr mir gerade erzählt habt. Wenn er etwas zu sagen hat, das Euch helfen könnte, wird er es sicher tun, Sir. Aber … warum sprecht Ihr mit mir darüber?“
    Eine Zeit lang schaute er sie wortlos an, und Christina entdeckte einen sonderbaren Ausdruck in seiner Miene, den sie nie zuvor gesehen hatte. „Weil Mr Simmons sterben musste. Seid vorsichtig, Christina, lasst Euch helfen.“
    Seine Ermahnung ließ sie erschauern, und ihre Gedanken überschlugen sich. Wie sollte sie sich aus dieser Falle befreien, in die sie unversehens geraten war? „Nicht nötig …“ Bestürzt hörte sie die Verzweiflung aus ihrer eigenen Stimme heraus. Natürlich konnte sie Lord Rockley auf diese Weise nicht überzeugen. Und so fügte sie rasch hinzu: „Da gibt es nichts, womit Ihr mir helfen könntet, Sir.“
    „Also vertraut Ihr mir noch immer nicht.“
    In diesem Moment hielt die Kutsche im Hof von Oakbridge, und Tom öffnete den Wagenschlag und klappte das Trittbrett hinab.
    „Das ist es nicht“, entgegnete Christina, während sie ausstieg. „Aber … ich kann Euch einfach nichts sagen …“
    Als Lord Rockley hinter ihr die Eingangstreppe zum Haus hinaufstieg, drehte sie sich nicht um. Erst bei der Tür neigte er sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Das verstehe ich, und ich zwinge Euch zu nichts, Christina. Aber ich spüre Eure Angst. Solltet Ihr in Gefahr schweben – werdet Ihr Euch an mich wenden? Ich würde Euch helfen. Das verspreche ich.“
    Zögernd wandte sie sich zu ihm. Er meinte es gut mit ihr. Das wusste sie. Doch was konnte sie sagen, ohne ihren Bruder und sich selbst ins Unglück zu stürzen? „Danke“, antwortete sie leise.
    William wartete in der Halle und begrüßte Lord Rockley mit fast kriecherischer Begeisterung. Erleichtert stellte Christina fest, dass er gebadet und sich rasiert hatte. Zudem wirkte er viel fröhlicher, und sie fragte sich, was diese Veränderung bewirkt haben mochte.
    „Nun, wie fühlt sich die arme Mrs Simmons?“, fragte er.
    „Miserabel“, entgegnete seine Schwester. „Und das mit gutem Grund.“
    „Tut mir ehrlich leid. Furchtbar, dieser Überfall … Später werde ich selber zu ihr reiten

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