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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sperren?«
    »Wie zum Teufel kannst du denken, ich könnte meine ethischen Grundsätze als Journalistin einfach über Bord werfen?«
    Fluchend trat er einen Schritt zurück, neigte den Kopf und gab ihr einen langen, tiefen Kuss. Allerdings rührte die Leidenschaft in diesem Fall nicht von Verlangen, sondern eher von Angst, und als sie sich wieder voneinanderlösten, sahen sie sich reglos an.
    Dann ging er, wie er gekommen war, und trat ohne ein Wort in den Flur hinaus.
     
    Um acht Uhr fünfundfünfzig war sie in seinem Büro. Sie hatte das Risiko nicht eingehen wollen, zu spät zu kommen, denn dann hätten sie vielleicht tatsächlich einen Streifenwagen losgeschickt. Darüber, dass sie gleich verhaftet und in eine Zelle verfrachtet werden würde, dächte sie am besten gar nicht nach.
    Hunters Sekretärin nahm sie in Empfang und führte sie mit ernster Miene in den Raum. Sobald sie über die Schwelle trat, sprang Hunter auf, kam um den Schreibtisch herum und nahm fürsorglich ihren Arm. Sah sie
etwa aus, als ob sie gleich in Ohnmacht fiele?, überlegte sie.
    Der Mann, der vor dem Schreibtisch saß, schien weniger darauf bedacht zu sein, ihr ihre Angst zu nehmen, und brachte ihr noch nicht mal die geringste Höflichkeit entgegen, sondern verzog die dicken Lippen zu einem triumphierenden Lächeln, als er sich von seinem Platz erhob. Der Kerl machte ihr Angst und stieß sie ab.
    Er war klein und stämmig, hatte öliges, mit Schuppen übersätes schwarzes Haar und ein unrasiertes Kinn. Er sah aus, als würde er mittags Frikadellenbrötchen mit jeder Menge Knoblauch essen und gäbe währenddessen noch obszöne Kommentare über Frauen ab.
    Sie hatte bereits von Lieutenant Harris gehört. Er galt als guter und gewiefter Polizist, der sich wie eine Bulldogge in die Fälle verbiss und über einen messerscharfen Verstand verfügte, der genauso einschüchternd wie der stechende Blick aus seinen schwarzen Augen war.
    »Lieutenant Harris, Ms Stewart«, stellte Hunter sie einander ohne großes Aufhebens vor.
    »Ms Stewart«, grüßte der Cop gedehnt.
    »Lieutenant Harris«, murmelte sie.
    Hunter führte sie zu einem Stuhl, und ehe ihre Beine ihren Dienst versagten, nahm sie eilig Platz. Sie hoffte, dass der Lieutenant nicht bemerkte, wie nervös sie war, aber Hunters besorgter Blick verriet, dass es ihr deutlich anzusehen war. Er sah aus, als hätte er in der vergangenen Nacht genauso wenig Schlaf bekommen wie sie selbst.
    Harris lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte einen Knöchel auf dem Knie des anderen Beines ab. »Sie stecken ganz schön in der Klemme, Ms Stewart«, stellte er beinahe genüsslich fest.
    »Das hat mir Mr McKee bereits erklärt.« Sie gratulierte sich dazu, dass ihre Stimme überraschend kühl und gelassen klang.
    »Aber Sie können Ihren Kopf ganz einfach aus der Schlinge ziehen«, fuhr Harris fort. »Mit wem haben Sie im Krankenhaus geredet?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Er stellte seinen Fuß wieder auf dem Boden ab und beugte sich zu Kari vor. »Sie würden also vorsätzlich Beweise zurückhalten, die für laufende Ermittlungen der Polizei von Bedeutung sind?«
    »Ich habe keine Beweise.«
    »Das zu beurteilen überlassen Sie am besten uns. Sagen Sie uns, was Sie wissen.«
    »Das habe ich bereits getan. In meinem Bericht. Gucken Sie ihn sich ruhig noch einmal an, falls Sie sich nicht mehr genau an alles erinnern können. Ich kann Ihnen sogar eine Kopie des Textes geben.«
    »Dann werden Sie also nicht mit uns kooperieren?«
    »Ich versuche es. Ich habe Ihnen gerade angeboten …«
    »Ich habe gehört, was Sie mir angeboten haben«, schnauzte er sie an. »Ich will den Namen Ihres Informanten.«
    »Tut mir leid. Den kann ich Ihnen nicht nennen.«
    »Dann werden Sie ins Gefängnis wandern, Lady.«
    »Ich nehme an, das werde ich«, pflichtete sie ihm trotzig bei. Sie hasste es, wenn man sie ›Lady‹ nannte,
und starrte ihn zornig an. Doch er starrte nicht weniger erbost zurück, und schließlich wandte sie sich als Erste ab.
    »Waren Sie schon einmal im Gefängnis, Ms Stewart? Natürlich nicht, eine nette junge Frau wie Sie. Nun, wollen wir doch mal sehen, ob ich Ihnen beschreiben kann, wie es dort ist. Als Erstes …«
    »Es reicht, Harris«, fiel Hunter ihm ins Wort. »Jetzt übernehme ich.«
    »Aber …«
    »Ich habe gesagt, jetzt übernehme ich«, brüllte er ihn an. Der Detective machte deutlich, dass er unzufrieden war, indem er demonstrativ den Raum verließ, und als die Tür

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