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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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durchtrainierten Körper lag. Sein Haar war vom Wind zerzaust, und sie wusste, aus der Nähe röche er nach teurem Aftershave und frischer Luft.
    Doch sie hatte auch schon andere attraktive Männer kennengelernt, ohne dass ihr Herzschlag derart aus dem Takt geraten war.
    Nein, was sie am beunruhigendsten an dem Mann empfand, war die Art, wie er sie ansah. Nicht, als ob sie seine Feindin wäre, mit der er schon unzählige Male im Clinch gelegen war. Nein, der feingemeißelte Mund und die leuchtenden Augen drückten keinerlei Verachtung oder Häme aus.
    Er sah sie an wie eine Frau, mit der er ein Geheimnis teilte, eine Frau, mit der er schon intim gewesen war.
    Und damit hatte er eindeutig recht. Denn es gab einfach kein anderes Wort, um die Art zu beschreiben, auf die er an dem Abend in ihrem Apartment mit ihr umgegangen war. Sie hasste ihn dafür, dass er ihr den Kuss aufgezwungen hatte, doch vor allem hasste sie sich selbst, weil sie sich noch immer ganz genau daran erinnern
konnte, wie der Kuss gewesen war. Immer wieder dachte sie daran zurück.
    Auch jetzt zitterte ihre Hand, als sie nach ihrem Weinglas griff. Sie war kreidebleich geworden, doch in ihren Augen lag ein fieberhafter Glanz. Noch immer spürte sie den harten Druck von seinen Lippen und die dominante, maskuline Art, auf die ihr Mund von seiner Zunge in Besitz genommen worden war. Die straffen Linien seines Körpers hatten sich in ihren Körper eingebrannt, und sosehr sie das Zusammensein vergessen wollte, konnte sie es einfach nicht. Weil sich die Erinnerung daran nicht bannen ließ.
    »Meine Güte, Kari«, meinte Mike, als er ihre unglückliche Miene sah. »Wenn dich sein Erscheinen derart fertigmacht, sollten wir vielleicht besser gehen.« Traurig blickte er auf sein erst halb gegessenes Steak.
    Sie schüttelte den Kopf und setzte ein, wenn auch ein wenig angespanntes Lächeln auf. »Red doch keinen Unsinn. Schließlich habe ich dich wegen deines Geburtstags eingeladen. Möchtest du noch Wein?«
    »Dann kriege ich dich heute Nachmittag wahrscheinlich nicht mehr richtig ins Bild«, warnte er sie grinsend, prostete ihr dabei aber fröhlich zu.
    »Kein Problem.« Unbeabsichtigt sprach sie auch den nächsten Gedanken aus. »Ich bin sowieso schon länger nicht mehr wirklich scharf.« Was ganz eindeutig nicht an seiner Arbeit lag.
    Sie aßen auf, Kari bezahlte, und sie wandten sich zum Gehen. Dabei kamen sie an Hunters Tisch vorbei, und er legte seine Stoffserviette neben seinen Teller und stand höflich auf.
    »Hallo, Kari.«
    Der durchdringende Blick, mit dem er sie bedachte, brachte sie auch diesmal aus dem Gleichgewicht. Sie fühlte sich bedroht und nahm automatisch eine abwehrende Haltung ein. »Herr Bezirksstaatsanwalt, ich habe Sie seit der Wahl noch nicht gesehen. Ich nehme an, ich sollte Ihnen gratulieren.«
    »Vielen Dank.«
    »Sie brauchen mir nicht zu danken. Schließlich haben Sie sich diesen Posten hart erarbeitet. Aber wenigstens haben Sie ja kein Problem damit, Kinder zu ermorden, wenn’s der Karriere dient, nicht wahr?«
    Diejenigen, die in Hörweite der beiden saßen, versanken in dem verlegenen Schweigen, das sich immer auszubreiten schien, wenn sich jemand öffentlich blamierte. Niemand außer Hunter wusste von der Fehlgeburt. Alle nahmen an, sie spräche ausschließlich von dem Prozess, der mit der Todesstrafe für einen Teenager geendet hatte, denn dagegen hatte sie auch schon in ihren Nachrichtenbeiträgen heftig protestiert.
    Trotzdem überschritt sie mit dieser Bemerkung eindeutig die Grenzen dessen, was ihr aufgrund ihres Berufs möglicherweise noch gestattet war. Wäre sie ein Mann gewesen, hätte Hunter alles Recht der Welt gehabt, ihr eine zu verpassen. So aber presste er nur die Lippen aufeinander, spannte jeden Muskel seines Körpers an und bedachte sie mit einem kalten Blick.
    Sie nickte ihm kurz zu, wandte sich mit einem höflichen »Meine Herren« in Richtung der anderen Männer ab und ging dann an ihm vorbei zur Tür. Mike stolperte ihr entgeistert und verlegen hinterher. Ihm war
klar, wenn Pinkie etwas von dem Vorfall hörte, wäre in der Redaktion die Hölle los.
     
    Was noch untertrieben war. Denn unglücklicherweise hörte der Geschäftsführer des Senders vor dem Redakteur davon. Einer von Hunters Kollegen rief ihn kaum zwei Stunden später an, und sofort ließ er in der Redaktion verkünden, er wolle Pinkie und Kari sehen.
    »Hast du eine Ahnung, was er von uns will?«, wollte Pinkie von ihr wissen, während er

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