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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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irgendetwas nicht mit ihm in Ordnung war. Er war ein gesunder, heißblütiger Mann. Trotzdem wollte er kein Bad in der Menge, sondern hockte lieber mutterseelenallein daheim. Sah sich lieber die Abendnachrichten an, als auf eine Party zu gehen.
    Es zog ihn vor den Fernseher wie einen Perversen in ein Pornokino, und wie jeden Abend zog ihr Anblick ihn in seinen Bann. Inzwischen waren ihre Art zu reden, ihre Mimik und ihre Bewegungen ihm wunderbar vertraut. Den blumigen Duft von ihrem Haar hätte er überall erkannt. Die Textur ihrer Haut hatte sich ihm in die Fingerkuppen eingebrannt. Er kannte den Geschmack von ihrem Mund. Und er begehrte sie.
    Während sie ihn, wie sie unumwunden zugegeben hatte, rundherum verachtete.
    Was, wenn sie sich unter völlig anderen Umständen begegnet wären? Wenn er sie erst zwei Jahre nach Wynnes Tod zum ersten Mal getroffen oder wenn es Wynne niemals gegeben hätte? Das wäre sogar noch besser gewesen. Dann hätten sie sich sofort gemocht.
In der Fantasie war schließlich alles möglich, oder nicht?
    Er hätte sie ein paarmal zum Essen eingeladen. Sie hätten sich über ihre Arbeit, aktuelle Themen, Filme, Bücher unterhalten, er hätte ihr sein Repertoire an Witzen erzählt, sie hätte ihn unglaublich amüsant gefunden, und sie hätten entdeckt, dass es eine überraschend große Zahl an Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gab.
    Eines Abends hätte sie gefragt, ob er noch auf eine Tasse Kaffee mit in ihre Wohnung kommen wollte. Hätte ihn mit einem einladenden Lächeln angesehen. Wenn er sie in den Arm genommen hätte, hätte sie sich willig an ihn geschmiegt und ihren Mund unter seinen Lippen sehnsüchtig geöffnet, denn sie hätte nach seinem Kuss gehungert und sich nach seinen Liebkosungen gesehnt.
    »Ich sollte dir der Fairness halber sagen, dass ich schon einmal verheiratet war.«
    »Was?« Sie würde ihren Kopf nach hinten fallen lassen, ihr Haar würde über seine Hände streichen, und er würde mit dem Mund sanft an ihrem Hals herabgleiten.
    »Ich bin geschieden.« Er würde seine Hand mit einer ihrer Brüste füllen und ihren Namen seufzen, während er mit seinem Daumen über ihren kieselharten Nippel glitt. »Ich bin schon seit einer halben Ewigkeit allein. Aber seit ich dir begegnet bin … nun, so wie für dich habe ich noch nie für eine Frau empfunden. Ich will dich, Kari. Ich brauche deine Weichheit und Süße als Teil von meinem Leben. Lass mich dich lieben.«
    Dann würde sie seine Hand nehmen, um ihn ins Schlafzimmer zu führen, und …
    Das Klingeln seines Telefons ließ ihn zusammenfahren. Er riss den Hörer von der Gabel und starrte ihn stirnrunzelnd an. »McKee.«
    »Sie meinen, Herr Bezirksstaatsanwalt«, brüllte Guy über den Lärm im Hintergrund hinweg. »Sie haben die Wahl vollkommen mühelos gewonnen. Natürlich waren Sie auch der haushohe Favorit, aber eben wurden die endgültigen Ergebnisse der Wahl bekannt gegeben, und jetzt sind Sie offiziell der Bezirksstaatsanwalt.«
    »Danke, dass Sie extra anrufen.«
    »Sie haben diese Woche einen Doppelsieg errungen. Erst die Verurteilung des Jungen, der seinen Alten abgestochen hat. Und jetzt die Wahl.«
    Hunter war im Zwiespalt, ob die Todesstrafe für einen sechzehnjährigen Jungen als echter Sieg bezeichnet werden konnte, doch dies war nicht der rechte Augenblick, um dem Enthusiasmus seines Assistenten einen Dämpfer aufzusetzen, deshalb meinte er: »Sagen Sie bitte allen, die geholfen haben, danke.«
    »Kommen Sie denn nicht zu Ihrer Siegesfeier?«
    »Nein.«
    »Aber meine Güte, McKee, wird sind alle in der Wohnung von irgendwem gelandet. Ich habe keine Ahnung, wer hier lebt, allerdings gibt es jede Menge zu essen und zu trinken und …« Er senkte seine Stimme auf ein verschwörerisches Flüstern. »Sie kennen doch Marilyn aus dem Büro des Steuergutachters, bei der man aufgrund von ihrer Oberweite immer die Befürchtung hat, dass sie vornüberfällt. Sie brennt schon den ganzen
Abend darauf, Sie zu sehen, falls Sie wissen, was ich damit sagen will.«
    Hunter rief vor seinem geistigen Auge das Bild eines langbeinigen Rotschopfs mit einem Hang zu engen Pullis auf. Kurz flackerte Verlangen in ihm auf, aber er hatte keine Ahnung, ob das eine Folge seiner Träumerei von Kari oder des Gedankens an die gute Marilyn aus dem Büro des Steuergutachters war. »Ich weiß nicht, Guy.«
    »Sie werden sich morgen hassen, wenn Sie ein solches Angebot ausschlagen. Glauben Sie mir, Kumpel, die Frau ist wirklich heiß.«
    Hunter

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