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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kehrt, marschierte Richtung Schlafzimmer und rief ihm über die Schulter zu: »Also, kommst du mit ins Bett, oder bleibst du lieber mit runtergelassener Hose im Wohnzimmer stehen?«
     
    »Mr Lewis? Pinkie?«
    »Ja?« Er war stinksauer. Er fand keinen Kameramann, und irgendein Verrückter hatte sich in weniger als zehn Blocks Entfernung mit drei Geiseln in einem Apartment verbarrikadiert. Er hatte versucht, jemanden über Funk zu finden, bisher aber keinen Erfolg gehabt.
    Als er jetzt den Kopf hob, fiel die Asche seiner Zigarette auf sein Hemd und brannte ein winziges Loch hinein. Bonnie würde ihm die Hölle heißmachen. Denn schließlich hatte sie das Hemd erst heute Morgen frisch für ihn gebügelt.
    Um ein Haar hätte er all seine Probleme vergessen, doch dann sah er, wer da vor seinem Schreibtisch im Redaktionsraum stand. »Hallo, McKee.«
    »Haben Sie gerade zu tun?«
    Was für eine Frage. Lachend drückte Pinkie seine Zigarette aus. »Warum warten Sie nicht in meinem Büro?« Er wies mit dem Kopf in Richtung des verglasten kleinen Raums, als eine krächzende Stimme über Funk von ihm wissen wollte: »Pinkie, haben Sie versucht, uns zu erreichen?«
    »Allerdings, das habe ich«, brüllte er ins Mikrofon.
    Fünf Minuten später betrat er sein Büro, einen Stapel Skripte in der Hand, und Hunter sprang auf.
    »Was kann ich für Sie tun, McKee?«, wollte er von seinem Besucher wissen, während er in seinen Skripten blätterte und mit einem roten Füller Streichungen vornahm. »Ich wünschte, irgendjemand würde diesen Journalisten die englische Sprache beibringen.«
    »Ich bin anscheinend zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufgetaucht.«
    »Nein, nein. Heute ist es hier noch ruhig, ob Sie es glauben oder nicht. Also, was führt Sie zu mir?«
    »Ich glaube, das wissen Sie.«
    Pinkie hielt im Blättern inne und sah Hunter unter seinen dichten Brauen hinweg forschend an. Er sah aus, als hätte er nicht gut geschlafen. Selbst hinter den Brillengläsern wirkten seine Augen müde, und auch die vertikalen Linien links und rechts von seinem Mund sahen weniger wie Lach- als vielmehr wie Sorgenfalten aus.
    »Ja, wahrscheinlich«, meinte er nachdenklich und schrie erbost: »Jetzt nicht!«, weil jemand mutig oder dumm genug gewesen war, in den Raum zu platzen, ohne dass er dazu aufgefordert worden war.
    »Ich habe schon länger keinen Bericht von ihr in den
Nachrichten gesehen«, setzte Hunter unbehaglich an. »Ich bin letzte Woche bei ihr zu Hause vorbeigefahren, aber sie war nicht da. Es sah aus, als wäre sie schon eine ganze Weile nicht mehr dort gewesen. Deshalb habe ich heute Morgen hier beim Sender angerufen. Man hat mir erklärt, sie arbeite nicht mehr hier.«
    »Das stimmt. Allerdings nur vorübergehend. Hoffe ich.«
    »Ist sie krank?«
    »Nein. Sie wurde für drei Monate suspendiert.«
    Pinkie konnte sehen, dass der Staatsanwalt erleichtert war, da ihr gesundheitlich nichts fehlte, ihm aber die Nachricht von der Suspendierung sichtlich naheging.
    »Warum wurde sie suspendiert?« Als Pinkie nichts erwiderte, sprang Hunter zornig auf. »Verdammt, ich habe ihnen gesagt, dass es keine Rolle spielt, was sie zu mir gesagt hat. Sie hat sich schriftlich bei mir entschuldigt. Das hat vollkommen genügt.«
    Er kehrte dem Schreibtisch den Rücken zu und starrte durch die Glaswand auf das Treiben in der Redaktion, ohne dass er wirklich etwas davon sah. Dann fuhr er wieder herum und stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen aus: »Ich will sie sehen.Wo ist sie?«
    »Keine Ahnung.«
    Im Bruchteil einer Sekunde stand er wieder vor dem Schreibtisch, stützte sich mit beiden Händen auf der zugemüllten Platte ab und beugte sich drohend zu Pinkie vor. »Ich will sie sehen«, wiederholte er. »Sagen Sie mir, wo sie ist.«
    Es hatte ihn tatsächlich schlimm erwischt, dachte Pinkie, als er seine vor Zorn funkelnden Augen sah.
»Ich weiß nicht, wo sie ist«, wiederholte er in ruhigem Ton. »Ich habe versucht, sie am Morgen nach der Suspendierung zu erreichen, aber da hatte sie ihr Telefon schon abgestellt. Und nachmittags hat mir ein Bote einen Umschlag mit dem Schlüssel ihrer Wohnung und der Bitte, ihre Blumen zu gießen, überbracht. Das ist alles. Sie meinte, sie würde sich wieder melden.«
    »Das ist drei Wochen her! Und seither hatten Sie keinerlei Kontakt zu ihr?«
    »Nein.«
    »Vielleicht ist ihr etwas passiert.«
    »Das glaube ich nicht. Sie ist irgendwo hingefahren, um allein zu sein. Um sich über ein paar Dinge klar zu

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