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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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besten jetzt schon wieder unter Leute und gewöhnte sich daran.
    Sie zog einen Jeansrock, ein paar flache Stiefel, einen kurzärmligen Baumwollpulli und darüber eine braune Wildlederjacke an. Hier oben in den Bergen war es abends oft empfindlich kühl.
    Es war kein weiter Weg bis in die Stadt, aber bis sie endlich gemütlich in einer kleinen Nische eines der besten Restaurants des Ortes saß, stieß ihr Magen rebellische Knurrgeräusche aus, und sie bestellte sich ein schamlos unbescheidenes Mahl.
    Während sie noch auf das Essen wartete und einen
Schluck aus ihrem Weinglas nahm, trat er durch die Tür.
    Es war, als wäre er nur ihretwegen hier und wüsste ganz genau, wo sie zu finden war. Er kam in das Lokal, sah sich kurz im schummrigen Licht der Kerzen um, lenkte seinen Blick auf ihr Gesicht und ließ auch nicht davon ab, als die Empfangsdame des Restaurants höflich vor ihn trat. Er gab ihr eine Antwort, sie sah über ihre Schulter, lächelte und nickte mit dem Kopf.
    Er ging an der Frau vorbei und kam direkt auf Kari zu.
    Eilig stellte sie ihr Weinglas ab, damit er nicht sah, dass ihre Finger zitterten. Sie hätte sich am liebsten abgewandt, war aber wie gebannt von seinem Blick. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, doch trotzdem wirkte es, wie wenn er sicher wusste, was er täte, hätte er sie erst erreicht.
    Er trat an ihren Tisch. »Wenn Sie mir nicht gestatten, mich dazuzusetzen, wird es sicher ziemlich peinlich, denn ich habe dem Mädchen am Empfang erklärt, Sie würden mich erwarten.«
    Kari überraschte es nicht sonderlich, dass er hier erschienen war. Sie hatte ihn nicht unbedingt an diesem Abend in dem Restaurant erwartet, aber dass er kommen würde, hatte sie aus irgendeinem Grund gewusst.
    »Da ich Sie nicht noch einmal in Verlegenheit bringen möchte, setzen Sie sich besser hin.«
    Das Licht der Kerze auf dem Tisch tanzte in ihrem Haar, flackerte in ihren Augen und schimmerte auf ihrem Mund. Er fand, sie hätte noch nie so reizvoll ausgesehen
wie in diesem Augenblick. Trotzdem wäre Kari sicher nie draufgekommen, dass sein Herz genauso schnell und unregelmäßig wie das ihre schlug.
    »Sind Sie sicher, dass Sie nichts dagegen haben?«
    Sie gab ihm keine Antwort, schob dann ihre Jacke und die Handtasche zur Seite und machte ihm auf diese Weise Platz.
    Er setzte sich neben sie, faltete die Hände auf dem Tisch, drehte nur den Kopf in ihre Richtung … und sie starrten einander, ohne sich zu rühren und mit angehaltenem Atem, an.
    »Möchten Sie Ihre Bestellung aufgeben, Sir?«
    Auch während er mit dem Ober sprach, sah er sie weiter an. »Ich nehme dasselbe wie die junge Dame. Dazu hätten wir gerne eine Flasche Wein. Eine, die zu …« Er sah Kari fragend an. »Was essen wir?«
    »Forelle.«
    »Eine, die zu Forelle passt.«
    »Sehr wohl, Sir. Danke.«
    Der Ober zog sich wieder zurück, und sie starrten einander weiter reglos an.
    »Sie sehen anders aus als sonst«, stellte sie schließlich freimütig fest.
    »Sie auch.«
    »Ich habe Sie noch nie in etwas anderem als Anzug und Krawatte gesehen.« Heute trug er eine Freizeithose und ein Hemd. Der Kragen seiner Popelin-Windjacke war hochgeklappt und die Ärmel bis zur Mitte seiner Unterarme aufgerollt. Jetzt zog er die Jacke aus und legte sie neben ihre Sachen auf die Bank. Mit seinem Outfit hätte er problemlos ins GQ gepasst, nur sah die
Garderobe an ihm deutlich besser aus als an den Models in dem Magazin.
    »Ihre Nase ist etwas verbrannt«, bemerkte er, worauf sie sich lachend an die Nasenspitze griff. »Haben Sie in der Sonne gelegen?«
    »Nur ein bisschen. Mir wird sehr schnell kalt, und meistens ist es hier oben in den Bergen zu kühl für ein ausgedehntes Sonnenbad. Aber ich habe lange Spaziergänge gemacht.«
    Wieder verstummten sie. Er dachte, wie süß ihre verbrannte Nase war, und sie fragte sich, ob das drahtige dunkle Haar, das in seinem Hemdausschnitt zutage trat, seine gesamte Brust bedeckte oder nur einen Teil.
    »Der Wein, Sir«, bot der Ober zögernd an, nachdem er bereits eine ganze Weile neben ihrem Tisch gestanden hatte, ohne dass es ihnen aufgefallen war.
    Hunter kostete den Wein, und dann bekam auch Kari etwas von der goldenen Flüssigkeit, von der sie hätte schwören können, dass sie schon durch ihre Adern rann, in ein frisches Glas geschenkt. Sie probierte ebenfalls und nickte lächelnd mit dem Kopf, dabei hatte sie nicht wirklich viel geschmeckt. Auch von der Forelle würde sie wahrscheinlich nicht viel schmecken, denn

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