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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kopfschüttelnd den Tisch verließ, brachen die beiden abermals in schallendes Gelächter aus,
und Kari ging sogar so weit und lehnte kichernd ihren Kopf an seine Schulter an. Wahrscheinlich hatte sie einen leichten Schwips, aber es fühlte sich fantastisch an.
    Während sie ihm in die Augen sah, schienen ihre beiden Blicke miteinander zu verschmelzen.
    »Bisher habe ich Sie nur einmal lachen sehen. An dem Tag im Gericht, als Ihr Kameramann etwas zu Ihnen gesagt hat. Das Geräusch hat mir gefallen«, stellte er leise fest.
    »Ich habe Sie noch nie lachen gesehen.«
    »Dann erleben wir heute Abend offenkundig viele Dinge zum ersten Mal.«
    Sein rauer Flüsterton fand seinen Weg in ihren Körper, breitete sich dort bis in ihre erogenen Zonen aus, und da es völlig sinnlos wäre, gegen all die kleinen Feuer anzukämpfen, die mit einem Mal in ihrem Innern loderten, genoss sie einfach das herrliche Gefühl.
    »Es ist eine Schande, den letzten Bissen zu vergeuden, aber wenn ich den noch esse, platze ich«, stellte sie ein paar Minuten später fest.
    »Wir können ja fragen, ob er uns die Reste einpackt. Dann können Sie sie zum Frühstück essen.«
    »Nein, danke. Erinnern Sie sich noch an die Extrapfunde, die man vor der Kamera hat?«
    »Ich kann mich noch an jeden Satz erinnern, den Sie an dem Tag gesagt haben.«
    Das konnte sie auch. Sie war in sein Büro marschiert, neugierig, doch selbstbewusst, denn sie hatte nicht geahnt, welchen Einfluss dieser Mann auf ihr Leben nehmen würde. Und das tat er noch immer. Sie hatte
das Gefühl, dass sein bisheriger Einfluss im Vergleich zu dem, was wahrscheinlich noch käme, geradezu lächerlich gering gewesen war.
    War sie vielleicht naiv? Standen sie wirklich im Begriff, einen aufregenden Neuanfang zu wagen? Oder hatte vielleicht nur der Wein sie kühn und verantwortungslos gemacht?
    »Wo ist Ihre Brille?«, fragte sie ihn plötzlich.
    »In meiner Jackentasche. Ich brauche sie schließlich nur, um etwas zu sehen.«
    Sie lachte, und er fuhr fort: »Bis zu einer Entfernung von einem Meter kann ich auch ohne Brille sehen.«
    »Und Sie dachten nicht, dass der Abstand zwischen uns mehr als einen Meter betragen würde?«
    »Ich dachte, wenn Sie erlauben, dass ich mich zu Ihnen setze, setze ich mich direkt neben Sie.«
    Sie lenkten ihren Blick nervös auf die Tischdecke zurück, und er verfluchte sich. Mach langsam. Werde erst einmal ihr Freund. »Sollen wir gehen?«
    Sie murmelte ein Ja, sie standen auf, und ehe er ihr helfen konnte, hatte sie sich bereits ihre Jacke um die Schultern gelegt und die Hand nach der Rechnung ausgestreckt.
    Entschlossen nahm er ihr den Zettel ab.
    »Ich habe die Absicht, meinen Teil der Rechnung zu bezahlen«, meinte sie.
    »Ich lade Sie ein«, erklärte er ihr mit einem solchen Nachdruck, dass jede Widerrede zwecklos war, und fragte: »Wie bitte?«, als sie etwas murmelte, was er nicht ganz verstand.
    »Ich habe gesagt, dass Sie entsetzlich herrisch sind.«
    Er warf den Kopf zurück und lachte.
    Draußen vor dem Restaurant wollte er von ihr wissen: »Soll ich Sie zu Fuß oder mit dem Auto heimbringen?«
    Dann wusste er also, dass sie zu dem Restaurant gelaufen war. Doch das sollte sie nicht überraschen. Denn wenn er sie wirklich hatte finden wollen, hatte er wahrscheinlich nichts dem Zufall überlassen, sondern alles ganz genau geplant.
    »Sie brauchen mich gar nicht zu begleiten.«
    Er stopfte die Hände in die Jackentaschen, blickte in Richtung der Berge und zählte langsam bis zehn. »Wir werden jetzt doch wohl nicht anfangen, irgendwelche Spielchen miteinander zu spielen. Nicht nach allem, was wir bereits durchgemacht haben.«
    Fast hätte sie es abermals vermasselt, nachdem sie bereits bei der Rechnung ins Fettnäpfchen getreten war. Verdammt, sei doch nicht so furchtbar abweisend. »Es ist ein ganz schönes Stück zu laufen«, warnte sie ihn scherzhaft. Hoffentlich verstand er, dass der Satz bereits ein großes Zugeständnis war.
    »Ich glaube, ich werde es trotzdem schaffen«, stellte er lächelnd fest und nahm ihren Arm, als er mit ihr über die Straße ging. Ohne auch nur zu fragen, wo sie wohnte, führte er sie die Anhöhe hinauf.
    Er passte sich mit seinem Tempo an sie an, und sie liefen in angenehmem Schweigen nebeneinander durch die Dunkelheit. Es war eine herrlich ruhige Nacht. Schließlich aber stellte sie die Frage, die ihr schon den ganzen Abend durch den Kopf gegangen war: »Warum sind Sie hierhergekommen, Hunter?«
    »Ich habe Urlaub.«

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