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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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weiß einfach nicht, was ich glauben soll.«
    Clarington war beleidigt. »Willst du damit etwa sagen, daß ich dich belüge?«
    »Nein, Papa, natürlich nicht.« Phoebe schenkte ihm ein breites Lächeln. »Natürlich denke ich nicht, daß du mich belügst. Aber ich frage mich, ob einige der Beteiligten die Dinge nicht vielleicht mißverstanden haben.«
    »Verdammt, Phoebe, da gab es nichts mißzuverstehen. Als mein Anwalt Baxter ein kleines Vermögen dafür bot, daß er England verlassen würde, hat der Kerl mit beiden Händen zugegriffen. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Vielleicht.« Phoebe zögerte noch. »Vielleicht aber auch nicht. Ich wünschte, ich wüßte, was ich glauben soll.«
    Claringtons dicke Brauen zuckten. »Du wirst deinem Vater I glauben. Und deinem Ehemann. So.«
    Phoebe lächelte traurig. »Weißt du, was das Problem ist, Papa? Das Problem ist, daß jeder von euch viel zuviel Zeit und Mühe darauf verwendet, mich zu beschützen. Ich höre immer nur Teile der Wahrheit, nie die ganze Geschichte.«
    »Ich habe die Erfahrung gemacht, daß du mit der Wahrheit nicht immer besonders gut umzugehen weißt.«
    »Papa, wie kannst du so etwas sagen?«
    »Es stimmt, Phoebe. Du hast die Dinge immer in einem etwas! anderen Licht gesehen, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Nein, Papa, ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Du bist eben nicht immer ganz realistisch, meine Liebe. Schon als kleines Mädchen warst du anders. Du warst nie wie wir. Ich habe nie ganz verstanden, was in deinem Kopf vorging, wenn du die Wahrheit wissen willst. Du warst immer auf der Suche nach Abenteuern, und du hast permanent in der Klemme gesteckt.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Gott ist mein Zeuge, es ist wahr.« Clarington sah sie grimmig an. »Ich wußte nie so recht, was ich mit dir anfangen sollte. Ich hatte immer entsetzliche Angst, daß du eines Tages in eine Riesenkatastrophe verwickelt würdest, egal, wie sehr ich versucht habe, dich vor deinem eigenen Leichtsinn zu schützen. Du
    kannst einem Vater keine Vorwürfe machen, wenn er seine Tochter beschützen will.«
    »Ich mache dir keine Vorwürfe, Papa. Aber manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, daß ihr anderen mich mit eurer Fürsorge erdrückt. Ihr wart alle immer so verdammt clever.«
    »Clever, ha. Daß ich nicht lache. Wir haben kaum mit dir Schritt halten können.« Clarington sah sie finster an. »Ich will dir mal was sagen, Phoebe. Sosehr ich dich auch mag, bin ich doch verdammt froh, daß jetzt Wylde für dich verantwortlich ist. Soll er doch versuchen, dich zu bändigen. Es ist wirklich eine große Erleichterung für mich, daß ich mir endlich keine Sorgen mehr um dich machen muß.«
    Phoebe senkte den Kopf. Aus irgendeinem Grund brannten Tränen in ihren Augen. Sie blinzelte. »Es tut mir leid, wenn ich dir all die Jahre solche Arbeit gemacht habe, Papa.«
    Clarington stöhnte. Er ging zu ihr hinüber und zog sie auf die Füße. »Es hat sich gelohnt, Phoebe.« Er umarmte sie in brummiger Zuneigung. »Deine Mutter sagt immer, daß du dafür gesorgt hast, daß wir anderen nicht vollkommen langweilig geworden sind, und vielleicht hat sie recht. Das Leben mit dir war immer interessant. Das muß ich zugeben.«
    »Danke, Papa. Es ist immer schön zu wissen, daß man zu irgend etwas nütze ist.« Phoebe wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte.
    »Na na, mein Mädchen, du wirst doch nicht etwa weinen, oder? Ich habe kein besonderes Talent im Umgang mit heulenden Frauenzimmern.«
    »Nein, Papa, ich werde nicht weinen.«
    »Gut.« Clarington war sichtlich erleichtert. »Weiß Gott, es war nicht immer ganz leicht, und vielleicht habe ich auch ein paar Fehler gemacht. Aber ich habe immer nur getan, was ich für das beste hielt, um dich vor Kummer zu schützen.«
    »Ich weiß, Papa.«
    »Hervorragend.« Clarington tätschelte ihre Schulter. »Also gut, dann. Nimm es nicht persönlich, meine Liebe, aber ich bin einfach froh, daß du jetzt Wyldes Problem bist.«
    »Und genauso ist er mein Problem.« Phoebe setzte ihren Hui wieder auf. »Ich muß gehen, Papa. Danke, daß du mir alle| erzählt hast, was du über die Sache mit Neil weißt.«
    Clarington sah sie alarmiert an. »Also, hör mal, ich habe dir alles gesagt, was an der Sache dran ist, nicht nur, was ich weiß.
    »Auf Wiedersehen, Papa.« Phoebe blieb kurz in der Tür stehen. »Ach, übrigens, ich habe für das Ende der Saison ein großes Fest geplant. Ich kann es kaum erwarten, dir, Mama und de anderen

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