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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gleichgewicht geworfen. Der Mann! war schon immer ziemlich lästig.«
    »Gabriel, ich muß dich etwas fragen.«
    »Ja?«
    »Besteht auch nur im geringsten die Möglichkeit, daß du dich vielleicht geirrt haben könntest, was Neils Treiben auf den Inseln angeht?«
    Zur Hölle mit dem Kerl. Im Verlauf eines einzigen Walzers hatte er eine ganze Menge erreicht. Aber schließlich hatte Baxter schon immer ein besonderes Talent im Umgang mit Frauen bewiesen.
    »Nein«, sagte Gabriel. Sie mußte ihm einfach glauben. »Baxter war ein verfluchter Pirat. Das steht eindeutig fest.«
    »Ich hatte gehofft, daß es sich vielleicht um ein entsetzliches Mißverständnis gehandelt haben könnte.«
    »Wenn du die Leichen der Männer gesehen hättest, die Baxter abgeschlachtet hat, dann würdest du nicht auf die Idee kommen, daß es sich um ein Mißverständnis handeln könnte.«
    Phoebe starrte ihn entgeistert an. »Leichen?«
    »Es tut mir leid, aber du zwingst mich, so deutlich zu werden. Wenn du keine weiteren Einzelheiten hören möchtest, mußt du einfach glauben, was ich sage. Baxter war ein blutrünstiger Mör-
    der. Hast du etwa geglaubt, solche Männer würden ihre Arbeit auf eine elegantere Art verrichten?«
    »Tja, nun, natürlich nicht, aber -«
    »Piraterie hat nicht das geringste mit Romantik zu tun. Es ist ein äußerst blutiges Geschäft.«
    »Das merke ich.«
    Aber immer noch sah er die Zweifel in ihrem Blick. Offensichtlich konnte sie sich ihren heißgeliebten Neil Baxter nicht als Monster vorstellen. »Phoebe, hör mir gut zu. Du hältst dich von Baxter fern. Hast du mich verstanden? Ich sage es nicht zweimal.«
    »Ich verstehe.«
    »Du wirst keinen Kontakt zu ihm pflegen.«
    »Sie haben sich deutlich genug ausgedrückt, Sir.«
    »Der Mann ist ein meisterhafter Lügner. Und er haßt mich. Es ist durchaus möglich, daß er versucht, dich in irgendeiner Form zu benutzen, um sich an mir zu rächen. Du hast gehört, was er über Lancelot und Artus gesagt hat.«
    Phoebes Augen blitzten ärgerlich auf. »Ich bin nicht Genievra, Mylord. Ich würde dich niemals mit einem anderen Mann betrügen, egal, was passiert.« Ihr Blick wurde sanfter. »Du kannst mir vertrauen, Gabriel.«
    »Ich war schon immer der Meinung, daß man so empfindliche Regungen wie Vertrauen nicht auf die Probe stellen sollte. Du wirst nicht noch einmal in Baxters Nähe gehen. Du wirst nicht noch einmal mit ihm tanzen. Du wirst nicht mit ihm sprechen. Du wirst ihn in Zukunft vollkommen ignorieren. Ist das klar?«
    Phoebe senkte den Blick. »Meine Familie hat einmal versucht, mir in bezug auf dich ähnliche Befehle zu erteilen, Gabriel.«
    Er zog die Brauen hoch. »Und du hast ihnen nicht gehorcht. Das ist mir durchaus bewußt. Aber mir wirst du gehorchen. Schließlich bist du meine Frau.«
    »Vielleicht bin ich deine Frau, aber ich möchte von dir nicht wie dein Eigentum behandelt werden. Du kannst meine Familie fragen - ich bin nicht besonders empfänglich für Befehle.«
    »Du wirst meinen Befehlen gehorchen, Phoebe. Oder es wird dich teuer zu stehen kommen.«
    Er hatte die Sache schlecht angefangen.
    Gabriel ließ sich seine Unterhaltung mit Phoebe wieder und wieder durch den Kopf gehen, nachdem er seinen Kammerdiener zu Bett geschickt hatte. Er schenkte sich ein Glas Brandy ein und begann, in seinem Schlafzimmer auf und ab zu gehen.
    Er wußte einfach nicht, wie er anders hätte auf die Situation reagieren sollen. Er hatte die Unsicherheit in ihrem Blick gesehen. Baxter hatte Zweifel in ihr gesät.
    Gabriel wußte, daß er Phoebe um jeden Preis von Neil Baxter fernhalten mußte. Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, war, ihr jeglichen Kontakt zu dem Mann zu verbieten, den sie l einst für ihren ergebenen Lancelot gehalten hatte.
    Unglücklicherweise ließ Phoebe sich nichts befehlen.
    Gabriels Lenden pochten plötzlich in dem drängenden, heftigen Verlangen, sie zu besitzen. Er spürte das verzweifelte Bedürfnis, tief in ihrer Weichheit zu versinken. Wenn sie sich ihm hingab, war er sich ihrer immer ganz sicher. Während des heißen, feuchten Augenblicks in ihrem Inneren wußte er, daß sie ihm gehörte.
    Gabriel blieb stehen und stellte das Brandyglas ab. Er ging zur Verbindungstür hinüber und öffnete sie.
    Phoebes Zimmer lag im Dunkeln. Er machte einen Schritt in Richtung ihres Himmelbetts und runzelte die Stirn, als er bemerkte, wie sie sich ruhelos in den Kissen wälzte. Sie schlief, aber sie stieß leise Protestrufe aus. Er spürte ihre

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