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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gestreiften Kleides wirbelten um ihre schlanken Knöchel. Ihr Gesicht leuchtete vor Aufregung.
    »Gabriel, wir haben eben ein echtes Abenteuer erlebt. Warte nur, bis ich dir davon erzähle. Ich glaube, wir wären um ein Haar von einem Dieb verfolgt worden. Vielleicht sogar von einem Mörder. Aber ich muß sagen, wir haben seine Pläne auf brillante Weise durchkreuzt.«
    Gabriel erhob sich. »Beruhige dich, meine Liebe.«
    »Aber Gabriel, es war wirklich seltsam. Da war dieser kleine Mann mit der grünen Mütze.« Phoebe blieb abrupt stehen, als sie Stinton erblickte. Sie riß die Augen auf. »Gütiger Himmel, das ist er. Das ist der Mann, der uns verfolgt hat.«
    »Ich würde sagen, das is’ mir nich’ besonders gut gelungen«, sagte Stinton. Er lächelte beifällig, wobei er zwei unvollständige Reihen gelber Zähne entblößte. »Ich muß schon sagen, Sie sin’ mir auf eine Art entwischt, wie es sonst nur professionelle Taschendiebe schaffen.«
    »Vielen Dank.« Phoebe starrte ihn neugierig an.
    Gabriel fluchte und wandte sich an Stinton. »Bitte unterlassen Sie es, Vergleiche zwischen meiner Frau und irgendwelchen Kriminellen zu ziehen.«
    »Ja, Sir«, sagte Stinton höflich. »Ich wollte Ihnen nich’ zu nahe treten, gnädige Frau. Aber Sie war’n wirklich clever, Ma’am.«
    Phoebe setzte ein zufriedenes Lächeln auf. »Ja, nicht wahr?« »Als Sie das erste Mal abgebogen sin’, hätte ich Sie fast noch erwischt, aber beim zweiten Mal war’s vollkommen aussichtslos.«
    »Ich habe meine Flucht schließlich gut geplant«, beruhigte ihn Phoebe.
    »Wie gesagt, wie ’n echter Profi«, sagte Stinton.
    Phoebe schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Ich muß zugeben, daß auch etwas Glück im Spiel war. Nachdem wir das dritte Mal abgebogen waren, befanden wir uns plötzlich in einer völlig fremden Gegend. Keine Ahnung, was wir gemacht hätten, wenn der Kutscher sich dort nicht wenigstens etwas ausgekannt hätte.«
    »Es reicht«, unterbrach Gabriel. »Sie können gehen, Stinton.«
    »Ja, M’lord.« Stinton drehte unschlüssig seine grüne Mütze zwischen den Fingern. »Brauchen Sie mich in Zukunft noch?«
    »Ich nehme an, mir bleibt keine andere Wahl. Schließlich sagte man mir, daß Sie der Beste sind, den ich kriegen kann. Sie werden morgen früh Ihren Dienst antreten, wenn Lady Wylde das Haus verläßt.«
    Stinton grinste. »Danke, Euer Lordschaft.« Er schob sich die Mütze auf den Kopf und hüpfte fröhlich in Richtung der Tür.
    Gabriel wartete, bis er und Phoebe allein waren, ehe er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zeigte. »Nehmen Sie Platz, Madam.«
    Phoebe blinzelte. »Gabriel, was in aller Welt-«
    »Setz dich.«
    Phoebe setzte sich und legte ihr Päckchen in ihren Schoß. »Wer war das, Gabriel? Warum hat er mich heute verfolgt?«
    »Sein Name ist Stinton.« Gabriel nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und faltete die Hände auf der Tischplatte. Er würde ruhig und gelassen bleiben und wenn es ihn umbrächte. Das schwor er sich. Er würde nicht die Beherrschung verlieren. »Ich habe ihn angeheuert, damit er dir folgt, wenn du ausgehst.«
    »Du hast den Mann angeheuert, damit er mich bewacht?«
    Phoebe riß erstaunt den Mund auf. »Und du hast mir nichts davon gesagt?«
    »Nein, ich habe dir nichts davon gesagt. Ich sah keine Veranlassung, dich unnötig zu beunruhigen.«
    »Warum sollte ich beunruhigt sein? Gabriel, was geht hier vor sich?«
    Gabriel sah sie einen Augenblick an und überlegte, wieviel er ihr sagen sollte. Das Problem war, daß sie jetzt über Stinton Bescheid wußte. Ihm blieb also keine andere Wahl, als ihr auch den Rest zu erklären. »Ich habe Stinton angeheuert, um sicherzustellen, daß du keine Schwierigkeiten mit Baxter bekommst.«
    Phoebe starrte ihn an. Sie schwieg vor Verblüffung, und ihre Hände umklammerten das Paket in ihrem Schoß. »Mit Neil?« fragte sie schließlich mit halberstickter Stimme.
    »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Baxter versuchen wird, irgendwann, wenn ich nicht in der Nähe bin, Kontakt zu dir aufzunehmen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Gabriel merkte, daß er allmählich die Beherrschung verlor. »Ich frage mich, was es da nicht zu verstehen gibt, Phoebe. Baxter ist eine Gefahr für dich, weil er mich haßt. Das habe ich dir bereits gesagt. Ich treffe lediglich Vorsorge für den Fall, daß er versucht, sich dir zu nähern.«
    »Du hast also Angst, daß ich glauben könnte, was auch immer er mir erzählt.« Phoebe blickte ihn böse an.

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