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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mein neues Heim zu zeigen.«
    »Wir werden auf jeden Fall kommen«, beeilte sich Clarington ihr zu versichern. Dann zögerte er. »Phoebe, du wirst Wylde keinen unnötigen Ärger machen, oder? Er ist ein guter Mann aber ich weiß nicht, wieviel Geduld er aufbringt, wenn du ihm das Leben schwermachst. Er ist es gewohnt, Befehle zu erteilen und ebenso gewohnt, daß sie befolgt werden. Gib ihm Zeit, um sich an deine Art zu gewöhnen.«
    »Mach dir keine Sorgen, Papa. Es würde mir nicht im Trau einfallen, Wylde unnötigen Ärger zu machen.« Nur soviel Ärger, wie sich beim besten Willen nicht vermeiden ließ.
    Phoebe dachte immer noch über ihr Gespräch mit ihrem Vater nach, als sie vor Greens Buchladen aus ihrer Kutsche stieg George, der Page, der sie auf ihrem Einkaufsbummel begleite| hatte, hielt ihr und der Zofe die Tür auf.    
    Beim Aussteigen sah Phoebe auf die andere Straßenseite und bemerkte, daß sie von einem schmächtigen Mann mit einer grünen Mütze beobachtet wurde. Als er feststellte, daß sie ihn ansah, tat er so, als betrachte er die Auslagen eines Geschäfts.
    »Betsy, kennst du diesen Mann?« fragte Phoebe, während sie die Stufen zu dem Buchladen hinaufstiegen.
    Betsy warf einen Blick über die Straße und schüttelte den Kopf. »Nein, Ma’am. Stimmt was nich’?« »Keine Ahnung«, sagte Phoebe. »Aber ich bin mir so gut wie sicher, daß ich ihn vorhin schon einmal gesehen habe. Ich hatte den Eindruck, daß er mich beobachtet.«
    Betsy runzelte die Stirn. »Soll ich George sagen, daß er ihn verscheuchen soll?«
    Phoebe sah nachdenklich zu dem Mann hinüber. »Nein, laß uns erst mal abwarten und sehen, ob er immer noch da steht, wenn wir wieder rauskommen.«
    Phoebe betrat den Laden. Als Mr. Green auf sie zutrat, um sie zu begrüßen, vergaß sie den geheimnisvollen kleinen Mann. Der ältliche Buchhändler lächelte zufrieden.
    »Herzlich willkommen, Lady Wylde. Es freut mich, daß Sie so schnell kommen konnten. Wie ich bereits in meiner Nachricht ankündigte, habe ich das Buch gefunden, das Sie suchen.«
    »Genau die Ausgabe?«
    »Ich bin mir ganz sicher. Sie können es sich sofort ansehen.«
    »Wo haben Sie es nur gefunden?« wollte Phoebe wissen.
    »Über einen Mittelsmann in Yorkshire. Warten Sie, ich hole Ihnen das Buch.«
    Mr. Green verschwand im Hinterzimmer und kam einen Augenblick später mit einem alten, in rotes marokkanisches Leder gebundenen Buch zurück, Phoebe klappte vorsichtig den Deckel auf und las die Inschrift auf dem Vorsatzblatt.
    Für meinen Sohn Gabriel zu seinem zehnten Geburtstag, in der Hoffnung, daß er sein Leben lang dem ehrenwerten Kodex der Ritterlichkeit folgen wird. John Edward Banner.
    »Ja«, sagte Phoebe, während sie die Ausgabe von Malorys Morte
    D'Arthur ehrfurchtsvoll zuklappte. »Es ist das richtige Buch. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mr. Green.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, versicherte ihr der Buchhändler. >>Ich mache immer gern mit Ihnen Geschäfte.«
    Der kleine Mann mit der grünen Mütze stand immer noch draußen, als Phoebe und ihre Zofe den Laden verließen.
    »Er is’ immer noch da, Ma’am«, zischelte Betsy in verschwörerischem Ton. »Er steht vor dem Glasgeschäft.«
    Phoebe blickte über die Straße. »Stimmt. Ich frage mich, was das soll. Ich wittere ein Geheimnis.«
    Betsy riß die Augen auf. »Vielleicht will er uns bis nach Hause verfolgen und uns in unsern Betten ermorden, Ma’am.«
    »Vielleicht«, sagte Phoebe. »Das Ganze deutet auf eine gefährliche Situation hin.« Sie wandte sich an den Pagen. »George, sagen Sie dem Kutscher, daß wir von einem Dieb verfolgt werden, der uns ausrauben will. Wir müssen versuchen, ihn abzuschütteln.«
    George starrte sie an. »Ein Dieb, Ma’am?«
    »Ja. Beeilen Sie sich. Wir müssen uns auf den Weg machen. lch will sichergehen, daß der kleine Mann da drüben uns nich verfolgt.«
    »Es herrscht ziemlich dichter Verkehr, Ma’am«, bemerkt George, während er ihr in die Kutsche half. »Er kann uns ohne Probleme zu Fuß verfolgen.«
    »Nicht, wenn wir es clever anstellen.« Phoebe nahm Platz und dachte eilig nach. »Sagen Sie dem Kutscher, daß er an der nächsten Kreuzung nach links abbiegen soll, dann rechts und dann wieder links. Er soll immer weiter an jeder Kreuzung abbiegen, bis wir sicher sind, daß der kleine Mann mit der dunkelgrünen Mütze uns nicht mehr folgt.«
    »Wie Sie wünschen, Ma’am.« Mit besorgter Miene schloß George die Tür und schwang sich

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