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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ehemann zuliebe solltest du wirklich etwas modebewußter werden. Probier einmal den rosa-weißen Mousseline«, schlug Meredith vor. »Pastellfarben sind der letzte Schrei.«
    »Ich mag keine Pastellfarben. Ich mochte sie noch nie.«
    Meredith seufzte. »Ich versuche ja nur, dir ein paar vernünftige Ratschläge zu erteilen, Phoebe. Warum mußt du nur immer so stur sein?«
    »Vielleicht bin ich deshalb so stur, weil alle möglichen Leute immerzu versuchen, mir vernünftige Ratschläge zu erteilen.« Phoebe befühlte einen leuchtenden, purpurfarbenen Samtstoff. »Der hier gefällt mir recht gut.«
    »Für ein Ballkleid? Das kann nicht dein Ernst sein?« rief Meredith.
    »Ich dachte eher an ein mittelalterliches Kostüm.« Phoebe hielt ein Stück gelbe Seide neben den Samt und begutachtete die Wirkung. »Ich habe beschlossen, im Sommer auf unserer Burg ein Fest zu geben.«
    »Wunderbar. Jetzt, wo du die Gräfin von Wylde bist, mußt du anfangen, Gäste zu empfangen. Aber was sagst du da von einem Kostüm?«
    Phoebe lachte. »Ich will das ganze Fest nach dem Motto eines mittelalterlichen Turniers gestalten.«
    »Eines Turniers? Du meinst, mit Männern in Rüstungen, die auf irgendwelchen Pferden dahinjagen?« Meredith sah ernsthaft besorgt aus.
    »Unsere Burg ist die perfekte Umgebung für so etwas. Wir werden schon dafür sorgen, daß niemand dabei zu Schaden kommt. Wir werden Bogenschießen veranstalten und einen großen Ball geben. Ich werde Schauspieler engagieren, die die Rollen der Hofnarren und Troubadoure spielen. Und natürlich werden alle Leute passende Kostüme tragen.«
    »Phoebe, das wird einen Haufen Arbeit machen«, sagte Meredith vorsichtig. »Du hast bisher noch nicht einmal eine kleine Soiree veranstaltet. Bist du sicher, daß du etwas so Großes auf die Beine stellen willst?«
    »Es wird ein Riesenspaß werden. Und ich glaube, Wylde wird , es gefallen.«
    Meredith sah sie genauer an. »Verzeih mir die Frage, aber hast du überhaupt schon mit ihm darüber gesprochen?«
    »Noch nicht.« Phoebe kicherte. »Aber ich bin sicher, daß er es gutheißen wird. Das ist genau die Art von Unterhaltung, die ihm gefällt.«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Zwanzig Minuten später verließen Phoebe und Meredith das Geschäft. Der Page, den sie mitgenommen hatten, trug zwei Längen feinen Stoffs, eine in Purpur, die andere in leuchtendem Gelb. Phoebe war sehr zufrieden mit ihren Einkäufen. Meredith schien sich in das Unvermeidbare gefügt zu haben.
    »Wir müssen unbedingt noch in Laceys Buchladen, wo wir schon einmal in der Nähe sind«, sagte Phoebe zu Meredith. »Es ist nicht weit von hier.«
    »Also gut.« Meredith schwieg einen Augenblick, während sie in Richtung des Buchladens gingen. Dann schob sie sich etwas
    näher an Phoebe heran. »Es gibt da etwas, das ich dich fragen
    muß.«
    »Ja?« Phoebe konnte es nicht erwarten, zu Lacey zu kommen. Gabriel hatte ganz nebenbei beim Frühstück erzählt, daß er sein neuestes Manuskript an seinen Verleger geschickt habe.
    Phoebe hätte ihm beinahe gestanden, daß sie seine Verlegerin war. Sie hatte ihm vorsichtig angeboten, sein Manuskript zu lesen, ehe er es abschickte.
    »Auf keinen Fall«, hatte Gabriel gesagt. »Da bin ich ziemlich pedantisch. Niemand außer mir und meinem Verleger liest mein Manuskript, bevor es veröffentlicht wird.« Und dann hatte er so herablassend gelächelt, daß sie beinahe geplatzt wäre. »Außerdem, wie willst du einen modernen Roman beurteilen können? Dein Fachgebiet sind doch wohl erheblich ältere Werke.«
    Phoebe war so verärgert gewesen, daß sie jegliche Schuldgefühle beiseite geschoben hatte, die sie plagten, weil sie Gabriel nichts davon erzählt hatte, daß sie seine Verlegerin war.
    Meredith zögerte. »Phoebe, meine Liebe, bist du glücklich in deiner Ehe?«
    Phoebe sah sie überrascht an. Meredith warf ihr einen ängstlichen Blick aus ihren hübschen Augen zu. »Um Himmels willen, Meredith. Weshalb fragst du?«
    »Ich weiß, daß du das Gefühl hattest, man habe dich zu dieser Verbindung gedrängt. Mir ist durchaus bewußt, daß du mehr Zeit wolltest, damit Wylde dich besser kennenlernt.« Meredith errötete. »Die Sache ist die, wir waren alle ziemlich aufgeregt, als du davongelaufen bist.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Wir waren alle furchtbar niedergeschlagen. Nur Wylde war außer sich vor Zorn. Ich hatte wirklich Angst, daß er sich nicht beruhigen würde, bis er dich einholte. Ich war mir nicht sicher, was er tun

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