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Verruchte Lady

Titel: Verruchte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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überstürzt abreisen müssen? Mir gefällt es hier.«
    Er lächelte. »Es freut mich, daß dir dein neues Heim gefällt. Aber ich muß darauf bestehen, daß wir noch heute abreisen.«
    Phoebe reckte trotzig das Kinn. »Mylord, ich glaube, wir sollten darüber beim Frühstück sprechen, ehe wir eine endgültige Entscheidung treffen.«
    Gabriel zog eine Braue hoch. »Phoebe, du bist jetzt eine Ehefrau. Meine Ehefrau. Das heißt, daß du dich in solchen Dingen meinem Willen beugst. Wir fahren in zwei Stunden los.«
    »Den Teufel werden wir.« Phoebe stolperte aus dem Bett und griff nach ihrem Chintzmorgenmantel. »Gabriel, ich warne dich. Wenn wir eine friedliche Ehe führen wollen, mußt du lernen, mit mir zu sprechen, ehe du derartige Entscheidungen triffst. Ich bin vierundzwanzig und kein kleines Mädchen, das du ganz nach Belieben herumkommandieren kannst.«
    Er stand bereits in der Tür, die ihre Schlafzimmer miteinander verband. Jetzt drehte er sich um, lehnte eine Schulter gegen den Türrahmen und kreuzte die Arme vor der Brust. »Wir fahren in zwei Stunden ab. Wenn du bis dahin nicht fertig bist, wirst du so, wie du bist, in die Kutsche gesteckt. Ist das klar?«
    Phoebe verzog mürrisch den Mund und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ich lasse mich bestimmt nicht durch die Gegend zerren, nur weil es dir in den Kram paßt.«
    »Wollen wir wetten?«
    Sie wollte gerade etwas erwidern, doch plötzlich klappte sie den Mund wieder zu. Gabriel stöhnte innerlich, als er sah, daß sie begriffen hatte, worum es ihm ging. Er hatte immer schon gewußt, daß es durchaus auch Nachteile hatte, mit einer intelligenten, dickköpfigen Frau verheiratet zu sein.
    »Du willst nur wegen dem, was gestern passiert ist, nach London zurück, nicht wahr?«
    Gabriel seufzte. Es hatte keinen Zweck mehr, so zu tun, als wolle er sie einfach willkürlich seinem Willen unterwerfen. »Ich glaube, es ist besser so, Phoebe. Ich will, daß du eine Weile von hier verschwindest.«
    Phoebe stürzte aufgeregt auf ihn zu. »Aber Gabriel, es war nur ein dummer Unfall.«
    »Ach ja?«
    Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Was sollte es sonst gewesen sein?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur, daß diese geheimnisvolle Alice dich absichtlich in die Katakomben geführt hat, um dich dort einzusperren. Du hättest dort unten sterben können. Ehe wir abreisen, werde ich mit dem Dorfrichter sprechen und ihm alles erzählen. Vielleicht weiß er, wer diese Alice ist. Aber bis wir sie gefunden haben, will ich, daß du in sicherer Entfernung von hier bist.«
    Phoebe runzelte die Stirn. »Vielleicht ist die arme Frau ganz einfach verrückt.«
    »Dann muß man sie in einer Irrenanstalt einsperren. Auf jeden Fall will ich nicht, daß sie weiter hier herumläuft und ihr Unwesen treibt«, sagte Gabriel. »Zwei Stunden, Phoebe.«
    Er richtete sich auf und ging hinüber in sein Schlafzimmer. Er stellte fest, daß er es nicht gewohnt war, über seine Entscheidungen Rechenschaft abzulegen. In der Südsee hatte er nur dafür sorgen müssen, daß seine Befehle befolgt wurden. Und das war ihm sehr gut gelungen.
    Das Leben mit einer Ehefrau, die jeden vernünftigen Befehl in Frage stellte, war eine ganz neue Herausforderung.
    Meredith zuckte zusammen, als sie den Ballen leuchtender, scharlachroter Seide sah. »Phoebe, das ist bei weitem die unpassendste Farbe, die ich je gesehen habe. Bitte, ich flehe dich an, laß dir daraus bloß kein Kleid machen.«
    »Bist du sicher, daß sie dir nicht gefällt? Ich finde die Farbe eigentlich sehr nett.« Phoebe strich über die glänzende Seide. Sie war ganz hingerissen von der grellen Farbe.
    »Sie ist vollkommen unmöglich.«
    »Nun, wenn du dir sicher bist.«
    »Ich bin vollkommen überzeugt davon, daß du darin abscheulich aussehen würdest.«
    Phoebe seufzte und sah den Ladenbesitzer an. »Ich nehme an, ich muß eine andere Farbe auswählen. Vielleicht haben Sie etwas in Purpur oder Gelb?«
    »Gewiß, Madam.« Der Textilienhändler griff nach einem anderen Ballen. »Ich habe einen wunderbaren purpurfarbenen Satinstoff, und dann habe ich da diese herrliche gelbe Seide.«
    Meredith erschauderte. »Phoebe, ich wünschte, du würdest den blaßblauen Musselinstoff oder das rosafarbene Satin nehmen.«
    »Mir gefallen leuchtende Farben aber besser. Das weißt du
    doch.«
    »Ich weiß, aber immerhin bist du jetzt eine Gräfin.«
    »Und was macht das für einen Unterschied?« fragte Phoebe überrascht.
    »Deinem

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