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Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four)

Titel: Verruchte Nächte - One Night with a Spy (03 Royal-Four) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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verlassen, um mir das Geld zu besorgen, damit ich mit ihr nach Bath fahren konnte. Ich entschied mich für ein großes Landhaus, in dem es fast keine Diener gab und kaum Familie. Es war einfach, bis ich schließlich drin war. Der Tresor war so gut wie leer, und auch die geheimen Schubläden. Ich war verzweifelt, durchsuchte jedes Zimmer, in dem niemand schlief. Schließlich fand ich … nun, das sollte ich jetzt nicht verraten. Ich fand eine Schatzkiste mit Edelsteinen und Geldscheinen und auch mit Dokumenten. Ich nahm alles mit, hatte keine Lust, auch nur einen Augenblick länger zu bleiben, um es zu sortieren. Ich bin gerade noch rechtzeitig wieder verschwunden, denn die Diener standen langsam
auf.« Sie lächelte. »Ich hatte gedacht, ich wäre davongekommen. Erst als ich versuchte, die Rubine zu verkaufen, hat man mich geschnappt. Aldus ist einfach in unsere Hütte marschiert, als würde er sie besitzen, und hat sich an unseren Tisch gesetzt. Mama lag krank im Bett, und ich hatte mein Nachthemd an, aber er verneigte sich und stellte sich vor.
    ›Du hast etwas genommen, was mir gehört, und ich brauche es jetzt zurück‹, erklärte er mir.
    Ich habe nicht versucht, mich zu verteidigen. Ich habe einfach alles geholt, was ich noch nicht verkauft hatte, und in seine Hände gelegt. Er schob die Edelsteine beiseite und überprüfte zunächst die Dokumente. Dann nickte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. ›Ich müsste eigentlich die Polizei benachrichtigen, kleines Fräulein, aber ich denke darüber nach, die Sache auf sich beruhen zu lassen, wenn du mir auf der Stelle deine Komplizen nennst.‹<
    ›Niemand hat mir geholfen, Sir‹, erklärte ich. Ich wollte nicht irgendjemandem die Schuld für etwas in die Schuhe schieben, das ich getan hatte. Natürlich glaubte er mir nicht.
    ›Sag es mir schnell, Mädchen, oder du musst es der Polizei erzählen!‹<
    Ich schwörte, ich hätte alles allein gemacht, und endlich schien er mir zu glauben. Er beugte sich vor. Ich erinnere mich an den Eifer in seinen Augen. ›Dann sag mir, wie du es geschafft hast, denn ich muss mich davor schützen, dass es noch einmal passiert - und ich nehme meine Sachen und lass euch für immer zufrieden.‹
    Das leuchtete mir ein, also habe ich den Vorschlag angenommen. Ich habe ihm bis ins kleinste Detail erzählt, wie ich mir Zutritt verschafft hatte, wie ich die Zimmer durchsuchte und wie ich dann den … na, ist ja jetzt egal. Ich sah, dass ich ihn schwer beeindruckte.
    Dann habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe eine Bemerkung
fallengelassen über etwas, das ich nur wissen konnte, wenn ich diese Dokumente gelesen hatte, die er so dringend zurückhaben wollte.
    ›Du kannst lesen?‹, fragte er mich.
    Es hätte mir auffallen müssen, warum das von so großer Bedeutung war, aber ich war stolz auf meine Fähigkeit und gab es gerne zu.
    Dann ließ mich der Ausdruck in seinen Augen innehalten, und ich erinnere mich gut, wie die Angst mein Inneres lähmte. Ich wusste, wer er war, denn ich hatte diese Dokumente Wort für Wort gelesen. Das Wissen ängstigte mich, aber ich mochte es sehr - nein, ich sehnte mich geradezu nach Wissen. Ich spürte schon damals die Bedeutung und die Macht, die dieses Wissen mit sich brachte.«
    Marcus nickte, sein Blick war auf einen Punkt in der Ferne gerichtet. »Ja, Wissen ist ein berauschender Trank.«
    »Aldus muss es meinem Blick angesehen haben, denn er schüttelte den Kopf. ›Eine hübsche Katze bist du, aber viel zu neugierig, als gut für dich ist.‹ Dann stand er auf und sagte zu mir: ›Du musst mitkommen.‹<
    Er nahm Mama auch mit. Ich glaubte, er wollte mich zur nächsten Polizeistation bringen, und habe mich gewehrt, aber damals war er noch stark. Er hielt mich am Arm fest. Er tat mir zwar nicht weh, aber er ließ mich auch nicht los.
    Sein Kammerdiener trug Mama, die krank war und nass geschwitzt und nach Erbrochenem stank, in die vornehmste Kutsche, die ich jemals gesehen hatte. Er gab Mama ein schönes Zimmer und ließ einen Arzt kommen, aber man konnte nichts mehr für sie tun. Sie hielt noch ein paar Wochen durch, denn sie muss sich fürchterlich um mich gesorgt haben, aber ich glaube, Aldus konnte sie letztlich überzeugen, dass ich in sicheren Händen war, denn sie starb friedlich.
    Aldus erlaubte, dass sie hier bestattet wurde, auf dem
Friedhof seiner Vorfahren. Dann hat er mich binnen zwei Wochen nach ihrem Tod geheiratet.« Sie schmiegte sich zurück in seinen Arm und gähnte. »Und

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